~Josh~ "Sie hat zugesagt.", murmelte er ungläubig und legte sein Handy beiseite. "Und das hast du alles mir zu verdanken.", grinste Eric und kippte den restlichen Inhalt seines Weinglases herunter. "Hast du's eilig oder so?", fragte Josh. "Jap. Muss noch einen Bericht fertig machen." "Danke für die Einladung. Es hat mich echt gefreut, dich mal wiederzusehen." Josh begleitete Eric zur Tür und unarmte ihn zum Abscheid. "Bis bald, Alter." "Man sieht sich." ~Alexis~ Sie öffnete ihre Augen. Draussen scheinte die Sonne. Alexis hiefte sich aus dem Bett und ging ins Bad un zu duschen. Als sie fertig war, sah sie auf die Uhr. Es war bereits halb elf. Sie sass eine halbe Stunde lang auf der Couch und starrte auf ihr Handy. Sie wartete auf Josh's Anruf. Plötzlich vibrierte ihr Handy. 'Hi. Ich hol dich ab, Adresse? Kisses J'. ' Eine SMS. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Sie tippte ihre Adresse und drückte auf Senden. Eine Stunde später klingelte es an der Tür. Alexis rannte die Treppe hinunter. Als sie Josh sah, lächelte sie. Er trug ein weisses T-shirt, dunkle Jeans und hellbraune Boots. Er grinste sie an. "Hi.", sagte sie als sie vor ihm stand. Sie wurde knallrot und ihr Herz setzte einen Schlag aus, als Josh sich vorbeugte und sie auf die Wange küsste. Er hielt ihr die Beifahrertür von seinem Wagen auf. Sie stieg ein und er fuhr zu einem kleinen Lokal in der Stadt. Während sie auf einen Kellner warteten, unterhielten sie sich. "Also...", begann Josh. "Was machst du beruflich? Machst noch was anderes neben kellnern?"
~Alexis~ Sie lächelte. "Nein, eigentlich ist kellnern nur ein Job um ein bisschen was dazuzuverdienen. Ich studiere." "Ach, und was, wenn ich fragen darf?" "Literatur. An der University of Toronto." "Wow! Das wollte ich auch mal studieren. Meine Mutter hat Literatur studiert. Jetzt ist sie Professor an der Univerität." "Wie heisst sie denn?", fragte Alexis. "Professor Wilson. Kennst du sie?" "Ja, sie ist meine Professorin! Sie ist unglaublich. Ihre Vorlesungen sind nie langweilig." Josh lachte. "Ich werd's ihr ausrichten. Er zwinkerte ihr zu und sofort wurde Alexis wieder rot und sah zu Boden. "Und du? Was machst du beruflich?", fragte sie kurz darauf. Josh fuhr sich durch die Haare. "Ich bin Immobilienmarkler." "Ah." "Und Stuntman.", fügte er leise hinzu. "Stuntman?", fragte Alexis und grinste ihn an. "Also in Filmen und so?" "Noch nicht. Ich will nach L.A. ziehen wenn Alex alt genug ist." Josh schluckte. "Wer ist Alex?", fragte Alexis interessiert. "Ähm... Also... Ich..." Er seufzte. "Es ist kompliziert." "Wir haben Zeit.", sagte sie sanft und legte ihre Hand auf seine. Er sah sie an. Seine blauen Augen liessen ihr Herz höher schlagen. "Also gut." Josh erzählte ihr alles. Von dem Moment an, als er Gabriella zum ersten Mal gesehen hatte, bis hin zu Alex' Geburt. "Sie wollte ihn nicht, also hab ich ihn genommen."" Er bedeutet mir einfach alles. Uns gibt's nur im Doppelpack." ~Josh~ Er rechnete damit, dass sie seine Hand losliess. Stattdessen hielt sie sie nur fester. "Darf ich ihn kennenlernen?" Josh sah sie an. "Ja. Natürlich." Er war wahnsinnig erleichtert. Er bezahlte und sie fuhren zurück zur Wohnung. Als er die Tür öffnete, hörte er Gwens Stimme. "Josh, gut das du da bist. Kommst du mal? Ich brauch hier ein bisschen Hilfe." Josh nahm Alexis Hand und lief ins Wohnzimmer. Als er Gwen sah, weiteten sich Joshs Augen. Gwen lag auf dem Sofa. Sie lag seitlich, den Oberkörper in ihre Richtung gedreht. Sie trug nur Unterwäsche. Einen dünnen Bademantel. Plateauschuhe.
Als sie Alexis sah, schrie sie auf und bedeckte sich mit einer Decke. "Gwen, was zum Teufel tust du? Was soll das hier?!" Wut kochte in Josh. Er konnte sich nicht mehr bremsen. Er lief auf Gwen zu, packte sie an den Armen und zog sie auf die Beine. Er schob sie zur Tür und auf den Gang. Er nahm ihr die Decke weg und sagte mit gefährlich leiser Stimme: "Wenn du noch einmal meine Wohnung betrittst, erzähle ich deinen Eltern von alldem hier." Er zeigte auf Gwen und knallte dann die Haustür zu. Er kochte vor Wut. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter. "Ich glaube, dein Sohn ist aufgewacht.", sagte Alexis sanft. Josh ging zu Alex' Zimmer. Er hob ihn aus dem Bett und wiegte ihn in seinen Armen, doch Alex hörte nicht auf, zu weinen. Nach einer Weile nahm Alexis ihn vorsichtig aus Josh's Armen. Sofort war der Kleine still. Er streckte seine kleine Hand aus, nahm eine Strähne aus ihren Haaren und zog leicht daran. Alexis lächelte und sprach leise mit ihm. Josh beobachtete sie und lehnte sich an die Zimmertür. Er sah die beiden an und wusste, dass Alex etwas fehlte. Er brauchte eine Mutter. Und Josh hatte da so eine Idee, wer Gabriella ersetzten könnte.
~Alexis~ Sie schaute auf und sah, dass Josh sie beobachtete. Sie lächelte ihn schüchtern an. Als Alex endlich wieder schlief, legte sie ihn vorsichtig zurück in sein Bett. Sie verliessen das Zimmer und schlossen die Tür. "Wie kommt es, dass du so gut mit Kindern ungehst?", fragte Josh interessiert. "Ich hab zwei kleine Brüder. Die kamen auf die Welt, als ich vierzehn war. Jetzt sind sie fünf." "Zwillinge?", fragte Josh. Alexis nickte. Sie waren ins Wohnzimmer gekommen und setzten sich aufs Sofa. "Was willst du trinken?" Alexis überlegte. "Hast du Tee?" "Klar." Josh füllte den Wasserkocher zur hälfte und schenkte sich selber eine Cola ein. Er setzte sich Alexis gegenüber. "Alex ist ungeimlich süss.", schwärmte Alexis. "Wenn du einen neuen Babysitter beauchst: Ich nehm den Job.", lachte sie. Josh lächelte. "Ich versteh nicht, warum seine Mutter ihn nicht wollte." "Ich auch nicht.", murmelte Josh. "Ich glaube es lag an mir. Sie wollte keine Kinder und ich... Naja, ich bin dafür verantwortlich, dass sie doch eins bekommen hat." "Oh. Und du? Wolltest du Kinder?" "Ja schon, aber nicht mit achtzehn..." Alexis nickte. Josh erhob sich, um den Tee aufzugiessen. "Versteh mich nicht falsch, ich bin froh, dass ich Alex habe, aber ich musste viel für ihn aufgeben. Gäbe es ihn nicht, wäre ich längst in LA...", sagte Josh und reichte Alexis die Tasse. "Ich versteh dich.", sagte sie leise. "Meine Mum war siebzehn, als sie mich bekommen hat. Mein Vater ist abgehauen. Ich hab ihn nie kennengelernt. Du bist zum Glück nicht so, sonst müsste der arme Alex das Gleiche durchmachen wie ich." Josh schüttelte den Kopf. "Nein. Gabriella wollte ihn zur Adoption freigeben. Ich hab gesagt ich nehme ihn. Es war die beste Entscheidung meines Lebens." "Und Gabriella will ihn nichtmal kennenlernen? Ich meine wie alt ist sie jetzt? Dreiundzwanzig? Vielleicht hat sie ihre Meinung ja geändert.", sagte Alexis. "Das dachte auch zuerst aber nein. Sie hat den Kontakt völlig abgebrochen." Josh sah zu Boden. Plötzlich stand Alexis vor ihm. "Ich muss gehen." Er brachte sie zur Tür. "Soll ich dich fahren?" "Nein, schon okay. Ich nehme den Bus." "Sicher?" "Klar. Aber danke." "Wann seh ich dich wieder?"
"Willst du das denn?", fragte sie und sah ihn an. "Natürlich." "Wenn das so ist...", murmelte sie. Josh war völlig überrumpelt, als sie sich auf die Zehnspitzen stellte und ihn auf den Mund küsste. "Gute Nacht, Josh.", sagte sie und verschwand im Treppenhaus.
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Die neue zweite Chance
Romance"Es ist mir egal, dass du einen zweijährigen Sohn hast. Ich liebe dich und ich liebe ihn. Ich will den Rest meines Lebens mit euch verbringen, Josh." Josh brauchte eine Weile, um Alexis' Worte zu verarbeiten. "Das heisst, du bleibst bei mir?" "Für i...