Kapitel 13

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~Vanessa~ Der Herr am Empfang brachte sie zu ihrem Tisch. Vanessa sass neben Ash und gegenüber von Grace, die neben Luke sass. Ash griff nach Vanessas Hand und drückte sie. "Du siehst wirklich wundervoll aus, Babe.", flüsterte er. Als wären sie frisch verliebt und nicht seit über einem Jahr ein Paar, kribbelte Vanessas Körper. Sie liebte Ash innig und er liebte sie. Sie bestellten einen teuren Bordeaux und Wasser. Die Kellnerin brachte zuerst den Wein. Als sie mit der offenen Wasserflasche auf den Tisch zulief, rempelte sie versehentlich eine junge Frau an. Die Waaerflasche kippte um, ergoss sich über die Frau und über Micheal, der in der Nähe sass. Er spang auf. "Entschuldigen sie vielmals! Es tut mir so leid!", rief die Kellnerin und reichte der Frau ein Tuch. "Ist schon okay, es war meine Schuld." Dann sah sie Michael an. "Entschuldigung." Michaels Mund öffnete sich, als wollte er etwas erwidern, doch er brachte kein Wort heraus, starrte sie nur tropfend an. Vanessa schmunzelte, stand auf und lief zu dem Mädchen. "Du kannst es wieder gut machen, indem du dich zu uns setzt.", grinste sie. "Okay.", lächelte sie und setzte sich Michael gegenüber. Das Wasser trofte immernoch von seinen Haaren in die Augen. Calum stiess ihn mit dem Ellenbogen in die Seite. "Alter." Mike erwachte aus seiner Trance, griff nach einer Servierte und trocknete sein Gesicht ab. "Wie heisst du denn?", fragte Luke quer über den Tisch. Das Mädchen strich sich die langen, dunkelroten Haare aus dem Gesicht und antwortete: "Hanna." "Was für ein schöner Name! Ich heisse Luke, das sind Grace, Ashton, Vanessa, Calum, Lara, Alexis, Josh und der nasse Hund dir gegenüber heisst Michael." Hanna lächelte und sah Mike an. "Sorry nochmal." Er schüttelte den Kopf. "Schon okay.", brachte er heraus. Die Kellnerin kam mit einer neuen Flasche Wasser und schenkte allen ein. "Es tut mir wirklich leid. Die Flasche geht auf's Haus." , sagte sie zu Michael und Hanna. Plötzlich wurde Vanessa schlecht. Von jetzt auf gleich war ihr kotzübel. Sie sprang auf und rannte Richtung WC. "Vanessa? Babe?", rief Ash. Er stand auf und rannte hinter ihr her, das Gesicht vor Sorge verzogen.
~Ashton~ Ich folgte Vanessa in das Frauen-WC. Sie hatte sich in einer Kabine eingeschlossen. Ich hämmerte gegen die Tür. "Vanessa, Babe, lass mich bitte rein." Eine ältere Frau, die gerade ihre Hände wusch, sah mich überrascht an. "Entschludigung, junger Mann, das hier ist das Frauen-WC." "Ich weiss.", sagte ich und hämmerte wieder gegen die Tür. Ich hörte, wie Vanessa sich übergab. "Bitte mach auf Vanessa! Was ist denn los?" "Ist alles in Ordnung?", fragte die Dame und trat neben mich. Ich schüttelte nur den Kopf. Die Frau legte ihre Hände auf meinen Arm und begann, mich aus dem WC zu schieben. "Gehen sie nur und warten sie draussen. Sie sollten ihre Freundin jetzt nicht hetzen." Ich stolperte wie betäubt aus der Tür und wartete ungeduldig auf ein Zeichen von drinnen. Geschlagene fünf Minuten später kam Grace und fragte besorgt: "Ash, was ist passiert? Wo ist Flüh?" "Drinnen." Sie stiess die Tür auf und ging rein. Ich hörte leises Gemurmel und eine Minute später kamen die drei Frauen heraus. Ich stürzte zu Vanessa und nahm ihr Gesicht in meine Hände. "Babe, was hast du?" Sie sah mich nicht an, schüttelte nur den Kopf. Grace und die alte Dame brachten sie zurück zu ihrem Platz. Als ich wieder beim Tisch war und mich neben meine Freundin setzte, beachtete mich keiner. Niemand fragte, was passiert war. Michael unterhielt sich angeregt mit Hanna, Luke flüsterte Calum etwas ins Ohr und Josh nahm einen grossen Schluck Wein. Ein paar Stunden später waren wir alle fertig mit dem Essen waren, bezahlten wir und gingen zurück zu den Autos. Während die anderen einstiegen und Michael und Hanna ihre Nummern austauschten, packte Josh mich am Arm und hielt mich zurück. "Ash, ich glaube ich weiss, was mit Vanessa nicht stimmt. Ich glaube, sie ist..." "ASHTON FLETCHER IRWIN! Beweg deinen süssen Hintern ins Auto, wir wollen nach Hause!", trällerte Calum und winkte mir zu. Ich lief zum Auto und stieg ein. Vanessa musste im anderen Auto mitfahren, ich sah sie nicht auf der Rückbank. Ich startete den Motor und fuhr zurück zum Haus. Josh und die anderen kamen erst zehn Minuten später an und Vanessa lief an mir vorbei, ohne mich auch nur anzusehen. Grace, Lara und Alexis folgten ihr. Ich liess mich auf die Couch fallen. "Was hat sie nur?", murmelte ich. Luke sprang über die Rückenlehne und plumpste neben mich. Cal und Mike hockten sich vor das Sofa auf den Teppich. "Alles okay, Kumpel? So in Gedanken versunken hab ich dich schon lange nicht mehr erlebt.", sagte Calum. "Ich weiss nicht, Vanessa geht mir aus den Weg." "Sie ist bestimmt nur krank und will dich nicht anstecken.", sagte Luke, doch er klang nicht überzeugt. Wir sahen noch eine Weile zusammen Fern. Als Calum einschlief und mit den Hinterkopf gegen Lukes Knie sank, schob Luke ihn mit seinem Fuss weg von sich. "Alter, geh ins Bett, wenn du pennen willst." Calum stand auf und auch Luke erhob sich. "Gute Nacht, Kumpel. Leg dich hin, Morgen ist bestimmt wieder alles okay." Ich ging in mein Zimmer und sah Vanessa, Grace und Alexis auf meinem Bett sitzen. Lara lief aufgebracht durch den Raum. "Du musst es Ash sagen!", rief sie gerade und verstummte, als sie mich sah. "Mir was sagen?" "N-nichts.", stotterte sie, packte Grace und Alexis am Arm und zog sie aus dem Zimmer. "Mir was sagen?", fragte ich Vanessa. "Setz dich.", murmelte sie und ich hockte mich neben sie. "Ash, ich hab mich vorhin nicht übergeben, weil ich krank bin, im Gegenteil. Es geht mir gut." "Ich verstehe nicht..." Sie holte tief Luft. "Ashton, ich bin schwanger." Ich starrte sie an. "Was?", hauchte ich. Sie sagte eine Weile nichts. "Ich will dir deine Karriere nicht versauen oder dich zwingen, bei mir zu bleiben, also..." Ich unterbrach sie mit einem leidenschaftlichen Kuss. Sie sah mich überrascht an. Ich lehnte meine Stirn gegen ihre. "Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Dass du ein Baby bekommst macht alles nur noch besser. Gott, Vanessa, ich liebe dich so sehr, ich wollte meine Kinder nie von jemand anderem.", sagte ich und küsste sie wieder, diesmal langsam und sanft. Vanessa weinte vor Erleichterung. "Ich liebe dich noch mehr."
~Josh~ Es war sechs Uhr morgens. Josh trug seine Sportsachen und ging auf Zehenspitzen durchs Wohnzimmer, um Michael nicht zu wecken. Er öffnete die Haustür und schloss sie leise. "Hey, Josh." "HEILIGE SCHEISSE ASH! Erschreck mich nicht so!" Ashton sass auf der Bank neben der Türe, gegen die Hauswand gelehnt. "'tschuldigung...", murmelte er. Josh hockte sich neben ihn. "Was gibt's, wieso schon so früh wach?" "Ich kann nicht schlafen." Ash räusperte sich. "Josh, du bist der Erste, dem ich das erzähle, bitte sag den Jungs noch nichts." Josh nickte und sah Ash mit schiefgelegtem Kopf an. "Vanessa... Sie ist..." "Schwanger.", beendete Josh Ashtons Satz und Ash sah ihn überrascht an. "Woher...?" "Ich hab selber einen kleinen Sohn. Ich merk sowas." Ash holte tief Luft. "Ich war zuerst geschockt aber, dann hab ich mich total gefreut! Ich meine, ich liebe Vanessa und wollte sowieso nur mit ihr Kinder... Aber... Vielleicht ist es einfach noch zu früh. Wir sind beide immerhin erst zwanzig." Josh nickte. "Ich kenn das Gefühl. Klar, ihr seid definitiv zu jung, aber Ash, Kinder sind das Beste, was es gibt. Es wird eure Beziehung nur stärken, glaub mir." Ash sah ihn zweifelnd an. "Deine hat es zerstört." "Ich weiss, aber nur, weil sie das Kind nicht wollte. Vanessa will es doch, oder nicht?" "Natürlich, aber..." Ash seufzte. "Ich hab Angst, was die anderen sagen..." "Das ist ganz normal. Alle werden dich komisch ansehen, das war bei mir auch so und ich war nochmal zwei Jahre jünger als du. Doch mit der Zeit werden sie es akzeptieren. Und die Jungs sind immerhin deine besten Freunde. Sie werden sich freuen, glaub mir. Mindestens so sehr, wie du dich jetzt freust.", sagte Josh und legte seine Hand auf Ashtons Schulter. "Als Luke uns von deinem Sohn erzählt hat, klang er geschockt.", sagte Ash leise. Josh zuckte zusammen. "Ich weiss. Luke hat zwei Jahre nichts von sich hören lassen. Aber er kommt super mit Alex klar und bereut es, ihn nie besucht zu haben." "Ich fasse es nicht. Ich werde Vater." Langsam, ganz langsam breitete sich ein Lächeln auf Ashtons Gesicht aus.

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