Lance Sweets x Reader

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~fünf Wochen später~

Sicht des Readers:

Seit Ethan mit Jamie weggezogen war, wollte ich aus diesem Haus raus.
Erinnerungen an die Zeit, die wir zu dritt dort verbracht hatten, verfolgten mich hier bei jedem Schritt: Zum Beispiel als Ethan ein Bild im Wohnzimmer anbringen wollte, er jedoch einen Nagel nach dem anderen kaputt machte und verzweifelt fluchte, während ich nicht mehr mit dem Lachen aufhören konnte.
Übers Herz gebracht hatte ich es jedoch nie. Vielleicht auch wegen dieser schönen Momente, an denen ich noch immer festgehalten hatte. Doch die Zeit war jetzt vorbei. Meine Freunde und Familie- vor allem Jamie und Lance- waren alles, was ich brauchte, um glücklich zu sein und endlich mit diesem Kapitel abschließen zu können.
Und nach fast vier Jahren des Träumens hatte ich dieses Haus hinter mir gelassen und war mit meinem Sohn in ein neues Heim gezogen. Vor knapp 6 Wochen hatte ich entdeckt, dass es zu verkaufen war und nun war es so gut wie fertig eingerichtet.

"Schön hast du's hier, (DN). Wie hast du das in der kurzen Zeit geschafft?", wollte meine beste Freundin in dem Moment wissen.
"Ehrlich gesagt ist mir das selbst ein Rätsel, aber ich hatte viel Hilfe. Bei der Küche zum Beispiel hat meine Mom mir unter die Arme gegriffen, weil sie sich in dem Bereich auskennt. Außerdem hatte ich genug Zeit, um mir alles auszumalen. Du weißt doch selbst, dass ich damals nicht viel mehr gemacht habe, als zu träumen." Callie lachte. "Ja, das stimmt. Freut mich, dass sich das geändert hat."
"Das hat es auf jeden Fall", meinte ich. "Willst du sonst schon in den Garten gehen? Ein Gast fehlt noch, aber er müsste gleich da sein, dann komme ich nach."
Meine Freundin grinste wissend.
"Übrigens kann ich noch immer nicht glauben, dass du mich damals angelogen hast. Er ist definitiv noch nicht verlobt", rief sie mir zu und verschwand in Richtung der Terrasse. Ich lachte.

Dieses Haus stand für einen Neuanfang und ich hatte alle Menschen eingeladen, die mir wichtig waren: Meine Eltern, das Team vom Jeffersonian, Robert und Olivia, Ava, Theo, Callie, Eli, Ally und Andra waren da.
Chester, Carla, ihre Mutter und Eleanor hatten es nicht geschafft. Ihre Situation war noch etwas komplizierter, aber ich unterstützte sie, wo ich konnte und wir telefonierten ständig. Ich war außerdem unfassbar stolz auf Carla, die trotz der schwierigen Situation noch keinen Rückfall hatte.

Ich sah auf die Uhr und stellte fest, dass er sich schon fünfzehn Minuten verspätet hatte, als es klingelte. Ich die Tür öffnete und draußen stand Lance, der mich einen Moment lang einfach nur überwältigt ansah. "Hi, ich... wow, du siehst wunderschön aus", stammelte er und ich schmunzelte. Lance kam näher zu mir, legte eine Hand an meine Seite, die andere an meine Wange und zog mich vorsichtig an sich. Dann küsste er mich leidenschaftlich.

"Ich liebe dich", flüsterte ich.
"Ich liebe dich auch", murmelte er und ließ seine Stirn vorsichtig gegen meine sinken.
Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und nahm alles um mich herum genau wahr; die Abendluft des lauen Herbstabends, Lance' vertrauter Geruch und im Hintergrund die Stimmen meiner Freunde und Familie.
Langsam öffnete ich wieder die Augen. "Komm", murmelte ich. "Die anderen warten bestimmt auf uns." Langsam nickte er und strich ein letztes Mal über meine Wange, ehe er sie an meinem Arm runterwandern ließ und meine Hand nahm. Dann lächelte er mir zu und wir machten uns auf den Weg in den Garten, wo wir von Gelächter empfangen wurden.
"Alles gut, Jamie?", fragte ich meinen Sohn, der neben mir saß.
"Besser", antwortete er grinsend, bevor Doktor Brennan ihm und Theo erzählte, dass die Zunge eines Chamäleons fast doppelt so lang war, wie der Körper an sich und dass Wickelbären, Kleinbären aus Süd- und Mittelamerika, rückwärts Bäume runterklettern konnten und dabei ihre Hinterpfoten um 180 Grad drehten.
Die beiden fingen an, sie nach weiteren Tierfakten zu löchern und freuten sich über alles, was die Anthropologin ihnen erzählte.
Es war ein perfekter Abend mit Essen von meiner Mom und Menschen, die ich liebte. Zu sehen, dass sich alle gut verstanden, ließ mein Herz aufblühen.

~vier Jahre später~

Ich war glücklich.
Auch wenn die letzten Jahre manchmal ein absolutes Chaos gewesen waren, würde ich daran nichts ändern wollen. Meine Freunde waren geblieben und ich wusste, dass sie immer zu mir halten würden. Zudem liebte ich meine Arbeit, trotz Fällen wie Pelant, und hatte meine psychologische Einschätzung bestanden, durch die ich alleine arbeiten durfte. Außerdem hatte ich endlich meinen Abschluss an der Uni.
Und Lance? Wir hatten dreieinhalb Jahre nach Hannahs Fall geheiratet. Mein Sohn Jamie, der meinem Mann anfangs gegenüber skeptisch gewesen war, vertraute ihm voll und ganz; Lance war jemand, zu dem er aufsah.

Wir hatten nie wirklich vorgehabt, dass er Jamie adoptierte- auch nach der Hochzeit war das nie unser Plan gewesen; da Hazel es gegen seinen Willen getan hatte, wollten wir ihn dieses Mal nicht zwingen. Doch er selbst hatte sich dazu entschieden und Lance nach der Hochzeit damit überrascht- und er hätte ihn nicht glücklicher machen können.
Olivia und Carlos waren mit Ava und Theo nach DC gezogen. Genau wie ich hatten sie gewusst, dass es Theo hier besser ging, als an jedem anderen Ort auf der Welt. Auch Ava gefiel es hier besser und ihren Eltern ebenso. Olivia gab weiterhin Kampfkunstunterricht und ihr Mann war Kunstlehrer.
Ava und Theo, die nun 12 und 13 Jahre alt waren, gingen auf dieselbe Schule wie Jamie und das Trio war unzertrennlich.
Eli hatte es gewagt, sein Herz an jemand Neuen zu vergeben und er und Andra waren bis über beide Ohren verliebt. Es bedeutete nicht, dass ihnen ihre beste Freundin egal war- noch immer trauerten die beiden um Lounas Tod, genau wie alle anderen von uns. Es hatte auch seine Zeit gebraucht, bis sie tatsächlich zusammengekommen waren- doch sie hatten es geschafft, dem Glück eine Chance zu geben und nach vorne zu schauen.

Auch Callie, die früher nie etwas für eine feste, innige Beziehung übrig gehabt hätte, schwebte im siebten Himmel- und zwar mit niemand geringerem als dem Mann, mit dem sie damals getanzt hatte, als ich mit Lance an der Bar gesessen hatte. Charlie war sein Name und er entsprach genau Callies Typ. Die beiden waren kein stereotypisches Paar und ich hätte mir nie vorgestellt, dass sie irgendwann Kinder bekommen würden- doch ich lag falsch; meine beste Freundin war mit Zwillingen schwanger und konnte es kaum erwarten, die Kinder in ihren Armen zu halten.