~ FÜNF ~

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"Es wird schon spät, wir sollten langsam nach Hause gehen."

Ich nickte und gemeinsam liefen wir weiter den Feldweg entlang. Wir waren fast Nachbarn, unsere Häuser trennten nur drei, vier weitere Häuser. Täglich musste er nun und auch vorher schon bei mir vorbei laufen. Früher hatte er immer geklingelt und wir waren zusammen gelaufen. Auch in den Ferien hatte er bei mir oder ich bei ihm öfter geklingelt und wir waren mit einem Volleyball raus gegangen.

Ich hatte es so sehr vermisst ihn täglich zu sehen und mit ihm zu lachen, dass mir dieser Heimweg ewig vorkam. Ich genoss es wieder mit ihm zu laufen, auch wenn wir nicht redeten und ich immer noch ein wenig sauer war. Er hatte mir keine Antwort auf meine Fragen gegeben, aber ich war froh, dass der Weg uns wieder zusammen gebracht hatte.

Wenn man so zurück dachte ging der Tag doch ganz gut aus. Ich konnte weiterhin Volleyball spielen mit einer starken Mannschaft, auch wenn es Jungs waren, und ich hatte meinen Bestem Freund wieder an meines Seite. Abgesehen von den sämtlichen Nervenzusammenbrüchen.

Langsam schlich sich ein lächeln auf mein Gesicht. Ich war glücklich und freute mich schon auf die nächsten Tage, Wochen und Monate. Es wird bestimmt toll und soweit verstand ich mich mit den Jungs ja auch schon ganz gut.

"Ich äh, sag dann mal tschüss."

Verlegen kratzte sich Kageyama am Kopf und hob dann zag haft seine Hand zum Abschied. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass wir schon bei mir daheim angekommen waren.

"Ciao bis morgen."

Auch ich hob meine Hand und winkte ihm zum Abschied. Er drehte sich um und lief ein paar Schritte, bevor ich ihm nochmal nach rief:

"Tobioo!! Morgen früh um 6?"

Sein Gesicht hellte sich sofort auf und er lächelte mich breit an. Er wusste genau was ich meinte. Morgens zu trainieren war einfach das Beste um wach zu werden. Die Halle würde zwar erst ab 7 auf sein, aber wir konnten ja schon einmal ne halbe Stunde vorher draußen Bälle passen. Auch ich lächelte ihn fröhlich an.

"Na dann bis morgen, ich weck dich wie immer, du wachst ja eh nich alleine auf."

Provokant streckte ich ihm noch die Zunge raus ehe ich mich dann zu Tür drehte und sie aufschloss. Meine Mutter war noch nicht daheim, da sie heute Spätschicht hatte. Sie würde erst spät in der Nacht heimkommen. Also musste ich mir selber was zu essen machen.

Mit einer Schüssel Eier und Toast setzte ich mich dann an meinen Schreibtisch und machte noch die Hausaufgaben, welche auf morgen auf waren. Danach stellte ich alles weg, ging ins Bad und machte mich Bett fertig um mich dann endgültig in mein Bett zu legen. Schlaf konnte nie schaden, vor allem nicht wenn jetzt mein Wecker eine ganze Stunde früher klingelte. 5:30 Uhr! Schlimm.

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RING RING

Wieder dieses schreckliche Geräusch, ich wusste zwar das ich aufstehen musst um mich mit Kageyama zu treffen, trotzdem drehte ich mich wieder um und ignorierte das dauerhafte ringen des Weckers.

Nach fünf Minuten ging er endlich aus und genüsslich schloss ich meine Augen und kuschelte mich in mein Kissen. Auf einmal fing mein Handy an ununterbrochen zu vibrieren und piepen. Mit geschlossenen Augen suchte ich nach meinem Handy, als ich es fand machte ich es an und musste unweigerlich meine Augen öffnen. 10 neue Nachrichten von "Arschloch". Achja, wenn wir uns jetzt wieder verstanden musste ich ihn mal noch um speichern, aber nicht jetzt. Ich entsperrte mein Handy und tippte auf den Chat:

A 5:36~ Hey Schlafmütze!

A 5:36~ Aufwachen!

A 5:37~ Ich weiß genau dein Wecker hat schon geklingelt

A 5:37~ Hast du ihn wieder auf den Boden geworfen?

A 5:37~ Der wie vielte Wecker wäre das jetzt? Du hast echt ein Problem

A 5:38~ Oder hast du ihn ignoriert?

A 5:38~ Du würdest sogar wieder einschlafen noch während er klingelt, ich kenn dich

A 5:39~ Jetzt steh endlich auf und spring unter die Dusche!

A 5:40~ Du hast noch genau 20 min bis ich klingel

A 5:42~ Wenn du nicht bald antwortest komm ich und zieh dich höchst persönlich aus dem Bett

N 5:43~ Is ja gut Nervensäge, ich bin ja schon wach, mach nich so n Stress

Und damit wär das dann auch geklärt gewesen. Müde tappte ich ins Bad und drehte die Dusche auf. Während das Wasser schon mal lief zog ich mich aus, schnappte ich mir meine Zahnbürste und drückte Zahnpasta darauf. Mit der Zahnbürste stieg ich dann in die Dusche und lies das warme Wasser über meinen Körper laufen.

Oft, wenn ich keine Zeit hatte, nahm ich meine Zahnbürste mit in die Dusche und putze mir dort gleichzeitig die Zähne. Als ich fertig war trocknete ich mich ab, rubelte mit dem Handtuch über meine Haare und zog meine Schuluniform an. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich nicht mal mehr Zeit zum Haare föhnen hatte. Gut dann mussten sie halt so trocken werden.

Schnell lief ich zurück in mein Zimmer und packte meine Hausaufgaben noch in meinen Rucksack, setzte mir diesen auf und nahm meine Sporttasche in die Hand. Genau in diesem Moment hörte ich die nervige Melodie unserer Klingel. Da war ich ja genau richtig.
Zusammen mit Rucksack und Tasche machte ich mich auf den Weg zur Tür und riss sie, dort angekommen, schwungvoll auf.

Im gleichen Atemzug lies ich mich auf den Boden fallen um meine Schuhe anzuziehen. Ich hasste diese schwarzen Ballerina Schuhe, welche wir tragen mussten. Wer konnte darin schon gut laufen? Ich zog jedenfalls die Sportschuhe vor. Fertig mit den Schuhen stand ich stöhnend wieder auf und blickte einem mich musternden Kageyama ins Gesicht. Hatte er mich die ganze Zeit beobachtet? Nun gut, was sollte er auch sonst machen?

"Morgen."

"Morgen Schlafmütze. Wie ich sehe hat es nicht mal mehr für einen Föhn gereicht. Werd aber nicht krank ja."

"Ach lass mich doch."

Ich war einfach zu müde um jetzt zu argumentieren oder diskutieren. Ohne einen weiteren Blick lief ich an ihm vorbei und zog die Tür hinter mir zu. Gemeinsam liefen wir schweigend den Weg Richtung Schule. Er wusste genau, dass man morgens nicht mit mir sprechen konnte. Es war sinnlos und kräfte zehrend. Ich gab nur schnippische Antworten. Das mussten schon meine letzten Teamkameraden bei den Trainingscamps ertragen.

Vor der Turnhalle angekommen war sie wie erwartet noch zu. Wortlos holte ich meinen Volleyball aus der Tasche und fing an Kageyama zu zu pritschen. Ich weiß nich wie lange wir so da standen. Ohne ein einziges Wort mit dem einzigen Geräusch des Balles wenn er unsere Hände berührte.

Auf einmal Sprang etwas oranges zwischen uns und fing dabei den Ball aus seiner Flugbahn. Ich wollte schon protestieren doch bei so einem freundlichen lachen konnte man einfach nicht böse sein. Dachte ich jedenfalls.

"Boke Hinata, das war unser Ball!"

Anscheinend konnte man doch Böse sein. Aber es war Kageyama, da konnte man das nicht so ernst nehmen.

"Guten Morgen Hinata"

"Morgen Zara-kun, Kageyama-kun. Seit wann seit ihr da?"

"Zara-kun?"

"Ja Zara-kun. Darf ich dich so nennen?"

"Ehh klar doch Hinata. Ach und wir sind seit ca. 6:30 Uhr hier."

"Woahhh cool, darf ich morgen mitmachen?"

The Only GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt