Scheiße hatte ich da wirklich gerade zugestimmt. Ich sollte mich dafür töten. Aber vielleicht...
... konnte das ja ganz nett werden und wir kämen uns näher. Naja jetzt hatte ich ja schon zugesagt.
"Wo ist er den?"
"Ich glaube er wollte in Halle 1 gehen."
Und genau auf diesen Weg machte ich mich jetzt. Auf den Weg zu Halle 1. Meine Hände waren Eiskalt, weshalb ich sie aneinander rieb. Das passierte immer, wenn ich nervös war. Was soll ich nur tun, wenn das schief läuft. Wenn Tanaka mich angelogen hatte. Wenn sie sich alle nur einen Spaß aus mir machten. Hatte Kageyama es den anderen erzählt?
Nein nein, weg damit. Keine bösen Gedanken. Tanaka würde mich niemals anlügen und Kageyama würde immer meine Geheimnisse für mich behalten. So wie ich seine für mich behielt. Gefangen in meinen Gedanken bemerkte ich gar nicht, wie ich an der Halle ankam. Vorsichtig lugte ich hinein. Links von mir fand ich Asahi und Noya trainieren. Rechts waren ein paar Ubugawa Schüler. Und ganz Hinten in einer Ecke stand Yamaguchi und starrte den Ball in seiner Hand an.
"Hey Yamaguchi. Kann ich dir bei deinen Aufschlägen oder Annahmen helfen?"
Erschrocken drehte er sich zu mir und lies dabei den Ball fallen. Der Ball rollte auf mich zu. Ich hob ihn einfach auf und lief dann zusammen mit dem Ball zu Yamaguchi.
"Hier bitte."
"D-danke dir. I-ich w-weiß meine Annahmen sind noch nich so g-gut wie die d-der a-anderen."
"Ach mach dir da doch nicht so einen Kopf. Die lernt man eben nicht über Nacht."
"D-danke."
Auch er war jetzt knallrot im Gesicht. Na wenigstens konnten wir dann jetzt im Partnerlook trainieren. Die zwei roten Tomaten in der hintersten Ecke der Halle.
Ich stellte mich Gegenüber von Yamaguchi mit dem Ball hin und wies ihn an in Annahme Position zu gehen. Dann schlug ich ein paar Bälle zu ihm. Jeder einzelne flog entweder genau neben seinen Armen vorbei oder wurde, wenn er ihn erwischte, in eine vollkommen wirre Richtung geschleudert."Ok ich seh, wo dein Problem liegt. Du kommst zu sehr aus deinen Schultern. Du musst mehr aus deinem Körper kommen. Nimm mit dem ganzen Körper an, nicht nur mit deinen Armen. Ungefähr so."
Ich machte es ihm ein paar mal vor und er machte es mir nach. Doch ganz passte das irgendwie nicht. Ich stellte mich hinter ihn und drückte ihn wieder in die Hocke, da er sich zwischen drin wieder gerade aufgestellt hatte. Obwohl er größer war, war ich nun mit ihm fast gleich auf. Vielleicht war ich ein Stück über ihm. Dann streckte ich seine Arme vor und drehte sie in die richtige Position.
"So, die Position musst du dir merken. Wenn jetzt ein Ball auf dich zu kommt gehst du mit den Beinen ein Stück hoch un bewegst nicht nur die Arme sondern deinen ganzen Oberkörper ein Stück vor. Dann kannst du den Ball besser lenken. In etwa so."
Neben ihm machte ich es ihm einmal vor und er beobachtete mich genau. Dann war wieder er an der Reihe. So ganz wollte das immer noch nicht klappen. Also legte ich kurzer Hand meine linke auf seinen oberen Rücken und mit meiner rechten umfasste ich eines seiner Handgelenke. Zusammen machten wir die Bewegungen noch einmal.
"Genau so, das ist die Bewegung, die musst du dir merken."
Weitere fünfmal machten wir die Bewegungen zusammen. Es klappte immer besser und ich musste immer weniger helfen. Es freute mich, dass er das so schnell drauf bekam.
"Danke Zaraki."
Er schaute mich an. Ich erwiderte seinen Blick. Seine wunderschönen braunen Augen glänzten richtig. Ich konnte die Freude über seinen Erfolg jetzt schon darin sehen. Er gab so viel für diesen Sport. Das konnte man einfach nur bewundern. Seine Augen schienen jedes kleine Detail meiner Augen aufsaugen zu wollen. Und bei mir war es nicht gerade anders. Ich weiß nicht, wie lange wir so da standen. Nur Zentimeter voneinander entfernt.
"Hmpf eh, wir sollten das noch ein wenig üben."
Räusperte ich mich und zog mich schweren Herzens aus dem Bann seiner Augen. Wie gerne wäre ich hier noch länger so gestanden. Doch wir mussten trainieren. Auch er erwachte wieder aus seiner Starre und richtete sich auf. Kurz sah er mich von oben nochmal an, bevor auch er sich räusperte.
"Ja stimmt klar."
Ich sammelte den Ball wieder ein und stellte mich zurück auf meine vorherige Position. Wieder schlug ich ein paar Bälle auf ihn. Diesmal klappte die Annahme schon viel besser und mindestens die Hälfte aller angenommenen Bälle flogen zurück zu mir. Danach arbeiteten wir noch etwas an seinen Flatteraufschlägen, ehe wir uns dazu entschieden duschen zu gehen. Vor dem Raum der Jungs verabschiedeten wir uns und ich lief weiter in Richtung Managerraum. Dort holte ich meine Sachen und machte mich auf den Weg zu den Waschräumen.
Nach dem ich fertig war und mir etwas bequemes angezogen hatte, eine kurze schwarze Hose und meinen Lieblingshoodie welcher mir bis zur Hälfte der Oberschenkel ging, packte ich mir etwas Make-Up in die Bauchtasche des Hoodies und lief zu den Jungs. An der Tür angekommen klopfte ich. Es war erstaunlich ruhig in dem Raum.
"Herein!"
Ich hatte zwar keine Ahnung wer da gerufen hatte, aber ich machte die Tür einfach mal auf. Was mich dahinter erwartete Überraschte mich. Daichi, Suga, Asahi, Ennoshita, Kinoshita und Narita saßen im Kreis und spielten Karten. Yamaguchi versuchte mit Tsukishima zu reden, welcher nur an seinem Handy in der Ecke saß. Der Rest war ausgeflogen und gar nicht im Raum.
"Eh Daichi, du wolltest doch mit mir reden?"
"Achso ja, das war nur ein Vorwand dich hier zum Kartenspielen zu nötigen. Ich wusste nicht, ob du ja sagst und da du jetzt schon einmal da bist, kannst du nicht mehr fliehen."
"Ahhhh.."
Geschickt hatte er es ja schon eingefädelt, wobei er mich auch einfach hätte fragen können. Nein gesagt hätte ich bestimmt nicht. Suga rutschte freundlicherweise, sodass ich mich zwischen ihn und Narita setzten konnte.
"Eh Suga."
Ich flüsterte ihm ins Ohr und drehte in ein Stück weg von den anderen. Niemand konnte sehen, dass ich das Make-Up aus meiner Bauchtasche zog und ihm in die Hand drückte.
"Was? eh wofür?"
Meine einzige Antwort war ein leichtes klopfen auf meine linke Schulter. Seiner Reaktion nach zu beurteilen hatte er genau verstanden, was ich meinte. Er wurde nämlich rot und senkte den Kopf. Dann stand er schnell auf und versteckte das Make-Up, ohne das es wer sehen konnte, in seiner Tasche.
"Was war den los? Warum flüstert ihr so geheimnisvoll hinter eurem Rücken?"
"Ach nichts Daichi, alles gut. Ich beseitige nur deine Spuren."
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The Only Girl
FanfictionNanami Zaraki kommt neu an die Karasuno Oberschule. Volleyball ist ihr Leben, sie spielt schon seit sie klein ist jeden Tag und übt fleißig. Doch als sie hört, dass das erfolgreiche Mädchenteam aufgelöst wurde fällt ihre Welt zusammen. Die einzige M...