~ FÜNFZEHN ~

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"Ach nichts Daichi, alles gut. Ich beseitige nur deine Spuren."

Er sah mich verwirrt an doch als ich dann provokant meinen Arm um Suga legte und ihm leicht aufs linke Schlüsselbein klopfte machte er große Augen und sah beschämt weg. Es war so schön andere Leute zu verstören. Ein grinsen schlich sich auf mein Gesicht. 

"So wollen wir dann loslegen?"

"Warte was? Welche Spuren?"

"Keine Sorge Enno, nichts spannendes. Was spielen wir?"

"Eh Arschloch. Kennst du?"

"Klar doch."

So spielten wir einige Runden. Jeder hatte mal gewonnen und mal verloren. Irgendwann kamen auch Hinata, Kageyama, Tanaka und Noya zurück. Während Tanaka, Noya, Hinata und mittlerweile auch Yamaguchi uns neugierig zusahen pflanzte Kageyama sich auf sein Futon und suchtete irgendetwas in seinem Handy. Langsam wurde es spät und wir entschieden uns schlafen zu gehen.

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Um zu den Duschen in der Nähe der Halle zu kommen musste ich vorher auch an den Duschen der Jungs vorbei. Natürlich war es mal wieder extrem laut bei denen. Wie konnten die so früh am morgen nur schon so laut sein? Verschlafen und mit leicht hängendem Kopf lief ich einfach weiter, als ich ein paar der Wörter aufschnappte.

"Warum...kein Spint.."

"Gestern...zu spät..."

"Vergessen..war müde...was mach ich...?"

"Hahahaha.."

"Warten...fertig sind..."

"Ihr...lange.."

"Selbst schuld."

Und dann ein lautes stöhnend. Okey anscheinend hatten sie gerade irgendwelche Probleme. Zu gern würde ich einfach weiter gehen, aber das Geschrei wurde lauter und wenn ich jetzt nichts unternahm, werden sie wahrscheinlich zu spät sein. Als lief ich doch zur Tür welche sperrangelweit offen stand und betrachtete die Szene. 

Kageyama stand mit seinen Sachen mitten im Raum und sah ziemlich niedergeschlagen aus. Tanaka und Noya kringelten sich am Boden vor lachen. Daichi war auf 180 und wurde von Suga und Enno zurück gehalten. Hinata saß verängstigt in einer Ecke und wurde von Kinno und Narita betreut. Asahi stand da und sah aus als wäre in eine art Schockstarre gefallen, warum auch immer. Und Tsukki stand genervt an seinem Spint mit Yamaguchi hinter sich, welcher auf ihn einzusprechen schien.

"Muaaah musst ihr eigentlich morgens so früh schreien?"

Ich rieb mir verschlafen die Augen und blickte einmal jedem in die Augen. Sie hatten sich alle abrupt zu mir umgedreht.

"Zaraki, was machst du hier? Das ist die Jungs Dusche!"

"Ich wollte ja auch erst einfach vorbeilaufen Enno. Aber so wie ihr rumschreit konnte ich euch nicht ignorieren. Außerdem seid ihr zu spät, wenn ihr noch lange darüber diskutiert. Also was ist los?"

"Naja ehm Kageyama..."

"Ich kann auch selbst sprechen!"

Oh kay, der war pissig. Wie? Die haben einfach alle zu viel Energie. Is ja schlimm. Und ausgerechnet ich bin in diesem Haufen verrückter gelandet. Was nicht heißt, dass ich die Verrückten nicht alle mag. Ich hab sie schon längst in mein Herz geschlossen.

"Also Tobio? Ich hab keinen Nerv zum raten. Das weißt du genau. Erst recht nich morgens."

"Ich eh, bin gestern eingeschlafen, bevor ich duschen gehen konnte. Und jetzt hat sich herausgestellt, dass wir hier drinnen einen Spint zu wenig haben, weil einer seit nem Monat kaputt ist und ihn keiner repariert. Also hab ich kein Platz für mein Zeug. Und da vier der Duschen kaputt sind ist das eh schon kritisch."

"Gut dann kommst du einfach mit mir. Problem gelöst lass uns gehen. Ich hab keine Energie für Diskussionen."

Kageyama wollte gerade einen Schritt in meine Richtung machen, als Suga plötzlich vor ihm auftauchte. Wie der da so schnell hinkommt, wo er doch gerade noch Daichi in Schach hielt, weiß ich auch nicht, aber was solls. Es war mir egal.

"Das geht doch nicht Zara. Du. Er. Mädchen. Junge."

"Normal würde ich dir ja zustimmen Suga, aber das ist Tobio. Wenn du wüsstest, wie oft er mich mittlerweile schon im Bh oder Sport-Bh gesehen hat, wir sind Freunde seit wir 3 Jahre alt sind. Es gibt abschließbare duschen, Shimizu benutz das andere Bad weil es näher bei den Managerinnen ist und außerdem ist Tobio doch eh....naja du weißt schon."

Ja seit diesem einen Ausrutscher war es mir egal geworden, ob er mich im Bh sah oder nicht, er war mein Bester Freund. Und er war Schwul. Also was spricht dagegen. Kurz noch musterte Suga mich von Kopf bis Fuß. Dann trat er zur Seite und lief zu einem Spint. Ein Schritt vor und ich konnte Kageyama am Arm packen und mit mir ziehen. Dies tat ich dann auch. Im gehen hörte ich noch das schreien von Tanaka und Noya und die besorgten Worte von Enno und Daichi.

"Du willst sie wirklich gehen lassen?"

"Vertraut ihnen, ihr Argument ist nicht zu widerlegen."

Gott war das jetzt schon wieder ein anstrengender Morgen. Irgendwann lies ich Kageyamas Arm fallen und gähnte erstmal. Müde trottete ich vor ihm her. Normal wär er viel schneller, doch er überholte mich nicht. Lief nur still schräg hinter mir. Und ich wüsste es zu schätzen. Er kannte mich schon 13 Jahre und das waren anscheinend mehr als genug um meine Angewohnheiten zu kennen. Ich war so ziemlich der größte Morgenmuffel, den man je gesehen hatte. Ich dachte, jetzt wo wir im Trainingscamp sind und quasi genau neben der Halle schliefen konnte ich vielleicht ein wenig länger schlafen. Doch nein, ich musste aufstehen wie immer. 

Zumindest in der Theorie. In der Praxis standen die Managerinnen eine Stunde früher auf um das Essen fertig zu machen. Natürlich konnte ich danach nicht mehr einschlafen. Und jetzt wurde ich auch noch mit diesen Schreihälsen konfrontiert. Kein schöner Anfang für einen morgen. 
Angekommen zeigte ich Kageyama die Spinte und die Duschen. Er suchte sich still einen aus, legte sein Zeug rein und verschwand dann mit einem Handtuch um die Ecke um zu duschen. 

Während er duschen war schlüpfte ich in meine Sportsachen und machte mich ans Zähneputzen. Ich hatte gestern Abend geduscht und die Nächte waren nicht so heiß, als das man morgens nochmal duschen müsste. Als Kageyama in Boxershorts und mit seinem Handtuch um die Schultern aus der Dusche kam war ich gerade dabei mir einen Zopf zu binden. Ich wusste, er war mir dankbar. Er musste es nicht erst aussprechen. Still reichte ich ihm den Föhn rüber, welchen er annahm.

Dadurch musste ich allerdings meinen Zopf kurz loslassen und konnte nun wieder von vorne anfangen. Haare hoch bürsten, zusammen fassen und das Haargummi rumbinden. Im Spiegel schaute ich noch einmal kurz, ob alles saß und wollte dann zur Tür gehen. Dort stand schon ein fertig angezogener Kageyama welcher mit leicht nassen Haaren die Tür aufhielt. Wann war der denn fertig geworden?

Zusammen liefen wir zur Mensa. Dort angekommen holten wir uns einen Teller mit leckeren Pfannkuchen und liefen dann weiter zum Karasunotisch. Heute war noch eine Menge übrig. Vielleicht lag das aber teilweise auch daran, dass wir die ersten an unserem Tisch waren und neben an bei der Fukuroudani auch noch die Hälfte fehlte.

"Hey Hey Heyyy, Guten Moooorgen Zara!"

The Only GirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt