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Tywans p.o.v

Und plötzlich verlief alles wie in Zeitlupe:

Ich sah aus dem Augenwinkel, wie die Illusionen meiner Schwester die Feinde angriffen und somit ablenkten. Ich streckte meinen Kopf in die Höhe und jaulte so laut ich konnte. Andere Wölfe stiegen auf mein Gejaule ein.

Ich preschte vor und warf mich auf Azura. Ich biss ihm in den Nacken und zerrte ihn zu Boden. Er knurrte mich an und versuchte, mir die Beine wegzuziehen, aber ich war schneller.
Ich hielt seinen Kopf zwischen meinen Pfoten fest und fletschte die Zähne.
„Verlass mit deinem Rudel das Territorium oder es wird Konsequenzen geben!"
Er grinste mich an.

Ich blickte um mich und sah, wie viele aus meinem Rudel überwältigt wurden.
Ich wurde so wütend und schloss die Augen. Ich ließ Ranken um die Beine der Feinde wachsen und konnte somit meinen Freunden ein bisschen Zeit verschaffen. Ich sprang von Azura und rannte zu Samira. Ich packte sie am Nackenfell und zog sie ans andere Ende der Lichtung. Ich rief Tobi und befahl ihm per Mind-Link, dass er sie in Sicherheit bringen soll. Natürlich Wiederanfang er nicht und ich suchte das Schlachtfeld nach meinem Vater ab. Überall waren Wölfe und
irgendwann entdeckte ich ihn und sprintete zu ihm. Er war voller Blut und ich wusste nicht, ob es seines war. Vorsichtig packte ich ihn ebenfalls am Nackenfell, als ich umgeschubst wurde.
„Lass ihn liegen! Ihr habt eh schon verloren!"
Er biss mir in die Schnauze und ich zuckte vor Schmerz zusammen.
Er schubste mich weg und knurrte:
„Lauft!"
Wenn der ernsthaft denkt, dass wir uns geschlagen geben,  dann hat er sich aber geirrt!
Er drehte sich um und wollte wegrennen, als ich ihm ins Bein biss und ihn gegen einen anderen Wolf schmiss. Sie krümmten sich beide vor Schmerzen und jaulten. Ich keuchte und spürte wie mir warmes Blut den Hals herunterlief. Ich musste blinzeln und sah, wie Azura meinen Vater in den Wald zog. 

Mein Rücken prallte gegen den Baum und ich schrie auf. Meine Pfoten waren wund und mein Hals brannte. Ich holte aus und traf sie direkt im Gesicht. Sie taumelte und sie schaute mich an.
„Wieso stellst du dich auf seine Seite? Du bist meine verdammte Mate!"
knurrte ich Jana an und ihr Blick wurde weich.
„Samuel du musst mir glauben ich liebe dich! Aber... er ist mein Vater und ich musste ihm zur Seite stehen! Ich wusste anfangs auch nichts von dem Kampf!" meinte sie und kam auf mich zu, aber ich knurrte sie an.
„Ach und warum bist du dann einfach gegangen als wir im Club waren? Wenn du ja anscheinend nichts von den Plänen deines Vaters wusstest?"
„Er meinte es gibt einen Notfall und ich sollte sofort kommen!", erklärte sie und stockte, „Ist es nicht Beweis genug, dass ich ihn getötet habe?"
Sie fing an zu weinen und ihr Blick fiel auf die Leiche ihres Vaters. Als ich Azura vorhin angreifen wollte und meinen Vater retten wollte, kam Jana und brach ihrem Vater das Genick. Kurz und schmerzlos, hat sie dabei geflüstert.
„Wir brauchen dringend Hilfe sonst wird er es nicht schaffen!" meinte sie und begutachtete meinen Vater.
Ich nickte bloß und rannte auf die Lichtung, um Mark und Nikolas zu suchen.

Nachdem wir uns zurückverwandelt hatten, stützte Mark und wir kamen in unserem Garten an. Er hatte sich die Schulter verstaucht und wollte aber keine Hilfe annehmen. Viele waren verletzt, aber sie werden es zum Glück überleben. Auf der Veranda stand Tobias und kam gleich auf uns zu.
„Ist alles ok? Wie geht es euch? Wo ist Alex?" fragte er gleich und schaute sich nach seinem Alpha um. Ich schaute auf den Boden und flüsterte:
„Er hat es nicht geschafft..."
Tobias starrte mich an und fragte:
„Willst du ihr es sagen?"
Ich nickte und sah meine Mutter kommen. Durch die Verbindung, die man zu seinem Mate aufbaut, wusste meine Mutter natürlich was passiert war. Ihre Augen waren glasig und sie fiel mir um den Hals. Sie weinte und meine Augen brannten. Ich stand durch den Kampf immer noch unter Schock und konnte nicht weinen.
„Wie geht es ihr?" fragte ich und schaute Tobi an.
„Sie ist in einem kritischen Zustand, aber jetzt muss die Mondgöttin über ihre Zukunft entscheiden..."
Er wischte sich eine Träne weg und ging wieder rein.
Ich habe allen anderen befohlen, nach Hause zu gehen und sich um ihre verletzten Freunde zu kümmern und sie sollten kommen und mir Bericht erstatten. Es war immer noch so unrealistisch... der Kampf, der Tod von meinem Vater und jetzt bin ich Alpha.
Ich gab Mark an Nikolas ab, der gerade aus dem Haus kam und sich seine Verletzungen anschauen wollte.
„Wie geht es deinem Rücken?" fragt er mich, aber mein Rücken war mir gerade völlig egal. Ich musste zu Samira. Ich ging ins Haus und sah sie auf der Couch liegen. Tobias wechselte gerade ihre blutigen Verbände und wusch sie. Sie hatte große offene Wunden an Bauch und Arm. Ihr Gesicht war kreidebleich.

Twin WolfsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt