"Kommst du Tascha?" rief Sabina. Überrumpelt sah ich von meinem Laptop auf. Fuck! Es ist schon viel zu spät. "Scheiße! Sabi ich hab die Zeit vergessen!" rief ich. "Habs gemerkt!" sagte sie genervt und atmete hörbar aus. "Ich mach schnell!" beteuerte ich ihr und schob mich an ihr vorbei ins Bad. Schnell schlüpfte ich in Partyklamotten, schmierte mir etwas Makeup ins Gesicht und kämmte meine langen Haare. Für mehr ist jetzt keine Zeit mehr. "Es tut mir leid!" entschuldigte ich mich bei ihr. Sie nickte nur zur Tür. "Den Rest treffen wir im Club." erklärte sie mir den Plan für heute Abend. Nachdem wir eine gefühlte halbe Stunde durch die Stadt gerannt sind, drückten wir uns durch die Menschenmenge im Club. Mir schlug die warme, schweißige, stickige Luft entgegen. Das Parfüm der ganzen Mädls mischte sich mit den herben Rassierwässern der Männer. Ich war eigentlich kein Fan von Clubs. Ich ging zwar gerne feiern, auch mal tanzen aber dieses Gedrängel hier drinnen nervt mich. Aber heute ist Sabinas Tag. Ihr Geburtstag, ihre Wünsche. Da kann ich mich ja wenigstens heute zusammen reißen. Der Rest unserer Gruppe wartete auf uns an der Bar. Wir tankten kräftig. Die meisten hatten schon gut was intus. Das machte alles ziemlich lustig. "Tanzen!" jubelte Sabi und stürmte auf die Tanzfläche. Ich drengelte mich ihr hinterher. "Sorry!" entschuldigte ich mich bei einem großen Mann gegen den Sabina gerade gefallen war. Sie selbst war noch viel zu sehr mit lachen beschäftigt. "Nichts passiert!" grinste der Mann und half Sabi auf ihre Beine. "Jetzt muss ich dir wohl was zu Trinken ausgeben, wenn ich schon so umwerfend auf dich wirke" scherzte er. Sabi fand es wohl ziemlich lustig und schlenderte mit ihm Richtung Bar. Ja über Humor kann man bekanntlich streiten. Ich schüttelte den Kopf und nutzte die Zeit um mal eine zu rauchen.
"Shit!" fluchte ich draußen vor dem Club mit einer Zigarette im Mundwinkel. "Kann man was helfen, schöne Frau?" fragte mich ein durchtrainierter Mann. Ich hob meinen Blick um ihn besser sehen zu können. Er grinste lieb und wuschelte sich durch seine braunen Locken. "Hast du ein Feuer für mich?" antwortete ich. Er nickte und zündete mir die Zigarette an. "Ganz alleine hier?" Ich schüttelte den Kopf. "Aber die Anderen sind entweder schon nach Hause oder sind am flirten." erklärte ich meine Lage. Er lachte kurz. "Für dich war also keiner dabei?" frotzelte er. "Neee" sagte ich und streckte ihm die Zunge raus. "Verstehe! Wählerisch und frech. Gefährliche Kombination." lachte der Mann. "Du brauchst grad reden. Du bist doch auch alleine hier." wies ich ihn darauf hin. Er kratzte sich am Kinn und meinte "Ja ich muss ja einsamen Frauen helfen." "Jaja!" lachte ich. Entschuldigend hob er die Hand und zückte sein Handy aus der Hosentasche. Er runzelte die Strin aber zuckte dann nur mit den Schultern. Fragend sah ich ihn an. "Naja mein Kumpel ist grad mit ner Ollen nach Hause." erklärte er seinen Blick. Gerade als ich antworten wollte tippte Sabi an meine Schulter. "Willst du a..." "Ich hau ab..." unterbrach sie mich. "Ich geh mit dem Typ nach Hause!" flüsterte sie mir zu. Ich sah den großen Mann von der Tanzfläche und nickte. "Pass auf dich auf." rief ich ihr hinterher aber das hörte sie nicht mehr. "Wer war das?" fragte mich der Mann mit dem Feuer. "Meine beste Freundin warum?" entgegnete ich. "Weil sie mit Vince, also meinem besten Kumpel abhaut." Ungläubig sah ich ihn an. Wir begannen beide zu lachen. Zufälle gibts wa! Das kanns doch nicht geben. "Trinkt die beste Freundin, des Fangs meines Kumpels, was mit mir?" sagte er mit tiefer Stimme und wackelte mit den Augenbrauen. Ich musste lachen. "Aber nur wenn du mir deinen Namen verrätst!" wand ich ein. "Aha hast du Angst ich entführe dich?" "Zzz was würde mir da dein Name bringen?" fragte ich intressiert. "Egal! Dich entführt eh keiner" sagte er frech. Ich boxte ihn in den Oberarm. "Halloho!" sagte ich gespielt beleidigt und verschränkte die Arme. "Ich bin Dag... Du?" "Tascha" sagte ich noch immer mit einem beleidigtem Unterton. "Komm Tascha" flüsterte er und zog mich hinter sich her zur Bar. Wir redeten dann noch bei ein paar Drinks über unsere besten Freunde. "Hey Dag nimms mir nicht übel aber ich bin total müde" gähnte ich. "Ich sehs! Ich bring dich heim" grinste er. Ich zog eine Augebraue hoch und musterte ihn. War das grade ein Flirtversuch? Wir haben doch nur Blödsinn gemacht. Er will bestimmt nur nett sein. "Keine Sorge! Das verstößt gegen den Brudikodex." meinte er trocken. Er hat sofort gecheckt was ich dachte. "Brudikodex?" fragte ich amüsiert nach. "Naja, wenn mein bester Freund eine knallt, dann ist der engste Freundeskreis für mich tabu. Das kann so schnell böse enden." erklärte er mir. "Knallt? Kannst du das noch etwas schäbiger ausdrücken?" warf ich ihm angeeckelt vor. "Was denkst du denn, was sie machen? Sich was vorlesen?" lachte Dag über meine verklemmte Art. "Hey! Ich will mir das nicht vorstellen!" jammerte ich und zog meine Jacke an. "Wo wohnst du?" fragte er. "Du musst mich nicht heim bringen. Ist ziemlich weit." winkte ich ab. Es war total lieb von ihm aber ich komm auch alleine nach Hause. "Ne das passt schon!" erwiederte er. Gemeinsam schlenderten wir zu meiner kleinen Wohnung. "Sag mal was machst du eigentlich wenn du nicht gerade einsamen Frauen hilfst?" fragte ich neugierig. "Gute Frage... Ich bin Musiker" sagte er leise. Es wirkte fast so als wäre es ihm unangenehm darüber zu reden. "Musiker... Aha! Kennt man was?" vertiefte ich dennoch das Thema. "SDP - mein bester Kumpel und ich haben ne Band" erklärte er mir. In meinem Kopf begann es zu rattern. "Der, der gerade mit Sabi..." stammelte ich rum, da mir kein harmloses Wort dafür einfiel. Er grinste und nickte. Ich versuchte das Bild schnellst möglich wieder aus meinen Kopf zu bekommen. "Manchmal bist du schon ein kleiner Klemmi oder?" lachte Dag. "Nee aber ich hab leider ein sehr visuelles Gehirn. Manche Sachen will ich mir nicht vorstellen!" behauptete ich prompt. Doch mich nennt gefühlt jeder verklemmt. Eventuell bin ich das bei gewissen Themen auch.

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SDP - Feuerzeuggefühle (Teil I)
FanfictionTascha lernt durch einenen ziemlich ungewöhnlichen Moment Jemanden kennen der ihr bereits chaotisches Leben nochmal mehr durcheinander bringt. Ständig taucht eine Frage auf: Freunde? Liebe? Freunde? Was denn jetzt? Das ist eine SDP Fanfiction. Also...