"Tascha?" rief Vincent mir hinterher. Ich stopte kurz. Ich muss mich fast verabschieden. Immerhin hat nicht er es verbockt. Vincent kann ja nichts für meine Laune. "Sorry aber ich glaube es ist besser wenn ich gehe. Ich gehöre hier nicht her. Aber danke für die Einladung." sagte ich so nett es ging. Es spiegelten sich schon die Tränen in meinen Augen. Einmal sah ich noch zu Dag. Unsere Blicke trafen sich. Es fühlte sich an wie tausend Messer die sich durch mein Herz bohrten. Ich bin doch sonst nicht so empfindlich. Was ist bitte los mit mir. "Hol dir bitte ein Taxi. Soll ich mit dir warten?" holte mich Vincent zurück in die Realität. Er hat das alles beobachtet. "Ne... Ich laufe. Bisschen frische Luft tut mir gut. Aber danke. Machs gut!" verabschiedete ich mich und stürmte ohne eine Antwort abzuwarten nach draußen. Die kühle Luft schlug mir entgegen. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Ich könnte heulen. Was hab ich in Dag gesehen? Was war das bitte für ein Abend. Ja vielleicht hab ich überreagiert und mach ein Drama draus aber es fühlt sich beschissen an. Ich bin doch gekommen, weil Dag es wollte. Dann sowas. Kann er sich mal entscheiden? Gegen 01:30 Uhr war ich dann endlich zuhause. Ich checkte noch kurz mein Handy bevor ich mich aufs Bett schmiss. Tausend Nachrichten von Vincent. Er machte sich Sorgen. Warum ist er so lieb? Ich versteh jetzt Sabinas Problem. Er ist zu nett für diese Welt. Man will ihn nicht verletzen. *Ich bin heil zuhause angekommen. Musst dir also keine Sorgen um mich machen. Seh bitte ab und zu mal nach Dag. Viel Spaß!* antwortete ich ihm auf seine Nachrichten. Wie zu erwarten keine einzige von Dag. Warum fühl ich mich so angegriffen? Er war nicht mal wirklich ausfallend oder beleidigend. Mit diesen Gedanken fiel ich dann in einen unruhigen Schlaf.
"Süße, ich hab Eis dabei!" rief Sabina und schmiss sich zu mir aufs Bett. "Cool!" antwortete ich lustlos. Meine Gedanken waren noch immer beim gestrigen Abend. "Da ist aber jemand begeistert!" stellte sie fest und schob sich einen Löffel Schokoeis in den Mund. "Gestern war ein Disaster." stöhnte ich. "Was ist passiert? Ich hab mir nach deiner Nachricht echt Sorgen gemacht!" hackte Sabi nach. Ich schüttelte nur den Kopf. "Egal! Es gibt Wichtigeres!" winkte ich ab. Ich wollte jetzt nicht mit meinen Problemchen daher kommen. Sabina macht gerade viel Schlimmeres durch. Ich hab nicht mal mein Versprechen halten können, weil ich mal wieder zu sehr auf mich fixiert war. "Es tut mir so leid! Ich habs nicht geschafft irgendwas über Vincent rauszufinden. Außer, dass er viel zu lieb ist für diese Welt" sagte ich gekränkt. Ich hätte ihr gerne gesagt, dass er sowieso nichts von ihr wollte. Aber das kann ich nicht. Ich weiß es nicht und lügen ist in dieser Situation auch bescheuert. "Kein Drama!" sagte sie leichtfertig und klaute sich das Eis zurück. "Warum bist du eigentlich so gut gelaunt?" fragte ich skeptisch. Da ist doch schon wieder irgendwas im Busch. "Ich hab mich mit IHR getroffen. Es war soooo schön!" schwärmte Sabina und spielte mit ihren Locken. Überrascht sah ich sie an. "Seitdem ich mit dir geredet habe, hat es bei mir Klick gemacht. Ich musste sie treffen." erklärte sie mir mit einen Lächeln. Noch immer verwirrt sah ich sie an. "Ich will unbedingt Details! Aber davor... Vincent?" fragte ich vorsichtig. Ich wollte ihre gute Laune ungern trüben aber ich verstand grade mal wieder gar nichts mehr. Das geht alles viel zu schnell für meinen müden Kopf. "Ich treff mich mit ihm heute Abend. Ich hab gesagt ich muss dringend mit ihm reden. Also alles gut! Ich hab zwar mega Angst davor aber Augen zu und durch oder? Kannst du vielleicht mitkommen also so im Hintergrund erreichbar sein. Falls es doch ganz schlimm wird? Aber er ist so nett! Das passiert bestimmt nicht, oder?" prasselte ihr Monolog auf mich ein. "Klar bin ich im Hintergrund! Ich glaub nicht, dass er dir eine Szene machen wird. Aber sei einfühlsam. Das könnte ihn kastrieren. Obwohl dann wäre zumindest nicht mehr er das Problem" scherzte ich. "Blöde Kuh!" lachte Sabina und gab mir einen Klaps auf den Po. "So und jetzt Infos bitte! Wie heißt sie? Wie alt, was macht sie, wie sieht sie aus?" quasselte ich drauf los. Ich war froh Ablenkung zu haben. Dann muss ich mich wenigstens nicht um meine eigenen Probleme bzw Gefühle kümmern. Das fehlt mir momentan garde noch. Als wäre die Arbeit und Sabina nicht spannend genug.
Wir verbrachten den halben Tag bei mir im Bett und redeten über alles. Das tat wieder mal so gut. Sowas machen wir eh viel zu selten.*Vincent hat mich gesehen aber keine Sorge ich sag einfach ich würde etwas spatzieren gehen* tippte ich schnell in mein Handy und sendete es Sabina. In 5 Minuten würde sie es ihm sagen. Warum bin eigentlich ich so nervös? Sollte das nicht eigentlich Sabi sein? "Hey was machst du denn hier Tascha?" begrüßte mich Vincent und stand von der Parkbank auf. "Nur etwas spatzieren. Gedanken ordnen und so" log ich ihn an. Aber die Wahrheit konnte ich ihm ja schlecht sagen. Ja du ich wollte euch ausspionieren. Nö das kann ich nicht sagen. "Wie gehts dir?" fragte er ehrlich. "Gut!" sagte ich schnell und zwang mir ein Lächeln auf. "Dag war besoffen. Er hat es nicht so gemeint. Es tut ihm leid!" sagte Vincent einfühlsam und strich über meinen Unterarm. "Deswegen sagt er mir das auch nicht selbst, wa? Egal! Du kannst ja nichts dafür." sagte ich etwas verletzt. Ja es tat weh! Ich weiß nicht warum ich bei ihm so empfindlich reagiere aber es tut verdammt weh. Tief durchatmen. Ich sollte mich jetzt lieber auf das Wesentliche fokussieren. Sabina und Vincent. Ja das war jetzt meine Mission. Hoffentlich geht alles reibungslos über die Bühne. Aber was ich bis jetzt beobachten konnte sah es nicht so schlimm aus.
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SDP - Feuerzeuggefühle (Teil I)
FanficTascha lernt durch einenen ziemlich ungewöhnlichen Moment Jemanden kennen der ihr bereits chaotisches Leben nochmal mehr durcheinander bringt. Ständig taucht eine Frage auf: Freunde? Liebe? Freunde? Was denn jetzt? Das ist eine SDP Fanfiction. Also...