«Was hast du an deinem Geburtstag vor?», Andrins Gesicht tauchte hinter der Tür meines Schliessfaches auf, welche ich gerade klangvoll zugeschlagen hatte. Wir näherten uns mittlerweile Ende Oktober, wieso es nicht mehr lange bis zu meinem Geburtstag ging.
«Ich dachte, wir machen dass, was wir immer machen?», fragte ich ihn irritiert, «Lego Harry Potter auf der Xbox zocken, Popcorn essen und später dumme Filme schauen?»
Andrin liess seine Schultern sacken, ehe er seine Arme ausstreckte und mir seine Hände auf meine eigenen Schultern legte. «Komm schon Coralie. Dein Geburtstag fällt auf einen Samstag.»
«Das bedeutet, dass wir einen ganzen Tag statt nur einen Abend haben für unsere Pläne», ich versuchte so freundlich wie möglich zu lächeln. Denn innerlich hätte ich mich am liebsten umgedreht und wäre davon gestapft. Reichte es mir nicht schon, dass Morgane unbedingt eine Party zu meinem neunzehnten Geburtstag schmeissen wollte? Musste jetzt auch noch Andrin mitziehen?
«Ich sag ja nicht, dass ich keinen Bock auf unsere Geburtstagstraditionen habe», begann Andrin. Er stellte sich neben mich und legte mir den Arm um die Schulter, während wir uns den Weg zum Klassenzimmer für unsere nächste Stunde bahnten. «Alles was ich dir vorschlagen will, liebste Co, ist dass wir was mit unseren gemeinsamen Freunden zusammen unternehmen könnten.»
«Wie zum Beispiel eine Party schmeissen?», seufzte ich während ich aus Andrins Arm flutschte und normal neben ihm herlief, «Denn ich weiss nicht ob ich's schon mal erwähnt habe: Aber ich bin nicht an Partys interessiert.»
«Wieso muss etwas mit unseren Freunden unternehmen denn immer eine Party sein?», brummte Andrin, «Du arbeitest doch an deinem Geburtstag nicht, oder?»
Ich schüttelte den Kopf. «Weder Dorli, meine Chefin, noch Mika lassen mich den Dienst an meinem Geburtstagswochenende übernehmen», erklärte ich, «Was scheisse ist, weil es das erste Novemberwochenende ist und der neuste Marvel Film rauskommt und ich den liebend gerne gesehen hätte.»
«Wenn du willst, dann können wir ja alle zusammen ins Kino?», schlug mein bester Freund vor, worauf ich leise seufzte. «Du meinst, damit mindestens vier von uns rumknutschen und zwei von uns dumm daneben sitzen?»
Andrin verdrehte die Augen. «Ich will jetzt mit dir keine Diskussion darüber anzetteln ob es wirklich Leute gibt, die nur fürs Rumknutschen ins Kino gehen...»
«Weil du genau weisst, dass ich mit meiner Erfahrung als Mitarbeiterin im Kino genügend Wissen diesbezüglich habe», zwinkerte ich Andrin zu. Wir waren gerade dabei das Klassenzimmer zu betreten und unsere Plätze anzusteuern.
«Bei was hast du Erfahrung als Mitarbeiterin im Kino?», fragte Morgane neugierig. Unsere Freunde sassen bereits vollständig in der hinteren Ecke des Klassenzimmers. Während das Pult, an dem Andrin und ich sassen, in der letzten Reihe direkt am Fenster stand, sassen Lu und Kristin direkt an dem vor uns. Der Platz neben den beiden gehörte Morgane und Yves.
«Ob Menschen nur ins Kino gehen um rumzuknutschen», antwortete ich während ich mich auf meinen Fensterplatz fallen liess. Vermutlich bildete ich es mir nur ein, aber ich war mir sicher, dass Lu gerade hastig peinlich berührt den Blick senkte. Andrin hatte nie mehr ein Wort darüber verloren, dass er es Lu endlich gesagt hatte – aber mittlerweile rechnete ich damit fast, dass Lu, wenn er es nicht wusste, es zumindest ahnte.
«Grundsätzlich möchte Coralie davon ablenken, dass sie nichts an ihrem Geburtstag unternehmen will», seufzte Andrin, welcher sich neben mich setzte. Er streckte seinen Arm aus, um mir durch die roten Haare zu wuscheln, doch ich duckte mich und boxte seinen Arm von mir fort.
«Oh!», quietschte Morgane aufgeregt, «Wir könnten eine Party für dich schmeissen und davor noch shoppen gehen!»
Entgeistert blickte ich nach vorne zu Morgane. «Niemand schmeisst mir eine Party», maulte ich trotzig.
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la toile d'araignée
Teen Fiction𝘁𝗼𝗶𝗹𝗲 𝗱'𝗮𝗿𝗮𝗶𝗴𝗻𝗲́𝗲 \twal.d‿a.ʁɛ.ɲe\ 𝘧𝘦́𝘮𝘪𝘯𝘪𝘯 𝒅𝒂𝒔 𝑺𝒑𝒊𝒏𝒏𝒆𝒏𝒏𝒆𝒕𝒛 ❝ 𝐸𝑖𝑔𝑒𝑛𝑡𝑙𝑖𝑐𝘩 𝑠𝑖𝑛𝑑 𝑤𝑖𝑟 𝑛𝑖𝑐𝘩𝑡𝑠 𝑎𝑛𝑑𝑒𝑟𝑒𝑠 𝑎𝑙𝑠 𝑒𝑖𝑛 𝑟𝑖𝑒𝑠𝑒𝑛𝑔𝑟𝑜𝑠𝑠𝑒𝑠 𝑆𝑝𝑖𝑛𝑛𝑒𝑛𝑛𝑒𝑡𝑧. 𝐼𝑟𝑔𝑒𝑛𝑑𝑤𝑖𝑒 𝑖�...