a/n am anfang anstelle des schlusses: h
ier wäre noch die companion playlist zu diesem kapitel.___
Kurz nach Mitternacht wurde ich das erste Mal aus dem Schlaf gerissen. Ich war viel zu schlaftrunken um weder den Namen des Anrufers erkennen zu können noch das Stimmenwirrwarr am anderen Ende, das laut «Happy Birthday!» schrie weder Andrin noch Lu zuzuordnen. Alles was ich darauf geantwortet hatte war «Halt die Klappe», hatte wieder aufgelegt und mich umgedreht um weiterzuschlafen.
Es musste etwas vor sieben Uhr gewesen sein, als mein Vater das Licht in meinem Zimmer eingeschaltet hatte. Als erstes wünschte er mir alles Gute zum Geburtstag, ehe er sich für den Arbeitstag verabschiedete. Ich nuschelte etwas ehe ich mich erneut in meiner Bettdecke einkuschelte und einfach nur weiterschlafen wollte. Denn meine Nacht war bislang alles andere als erholsam.
Spätestens als irgendwann nach acht Uhr meine Grosseltern mich via Videoanruf aus den Federn klingelten, war ich wirklich wach. Yoan hatte ihnen beigebracht wie das funktionierte, weswegen sie von nun an jedem ihrer Enkelkinder darüber zum Geburtstag gratulieren wollte.
Und so sass ich nun also in meine Bettdecke eingekuschelt mit Haaren, die in jede Himmelsrichtung abstanden, und Augenringen, die bis nach Punta Ristola hinunter gingen, auf meinem Bett und versuchte meine Augen offen genug zu halten um mit meinen feingestriegelten Grosseltern eine Konversation aufrecht zu versuchen.
Als mich meine Grosseltern endlich nach einer guten halben Stunde Videoanruf endlich in das Wochenende entliessen überlegte ich kurz, ob ich mich nochmal ins Bett legen wollte. Aber dann fiel mir wieder ein, dass Andrin ja irgendwann vorbeikommen wollte – wann auch immer das sein würde...
Eine kalte Dusche und eine Tasse Schwarztee später war ich halbwegs bereit für den Tag. Ich hatte mir eine schwarze Jogginghose sowie einen grauen Hoodie angezogen und schnappte mir meinen Hausschlüssel. Gähnend wartete ich darauf, dass der Lift hoch in den dritten Stock fuhr. Beinahe prallte ich mit Signora Bianchi zusammen, welche aussteigen wollte, als ich mir die Augen reibend einsteigen wollte. Die alte Dame rief mir irgendwas auf Italienisch zu, für das ich einfach zu müde war, um es zu verstehen. Stattdessen winkte ich ab und bestieg den Lift damit ich endlich unsere Post holen konnte.
Ich öffnete die Tür des Milchkastens, damit ich das Brieffach unseres Briefkastens aufschliessen konnte. Neben der Zeitung holte ich zwei Briefe heraus, die an meinen Vater adressiert waren, sowie eine Postkarte. Neugierig begutachtete ich das Bild der Karte. Es zeigte eine historische Aufnahme der Uhrenstadt Delémont. Ich kannte niemand der da wohnte. Neugierig drehte ich die Karte um, um zu sehen an wen sie adressiert war.
«Alles Gute zum Geburtstag», hörte ich aus der Ferne, wie Andrin mir freudig zu rief. Er hatte sich unbemerkt angeschlichen und stand nun vor mir, mit den Händen in den Hosentaschen und dem freundlichsten Lächeln der Welt auf den Lippen. Doch alles was ich konnte, war ihm irritiert die Postkarte vor die Nase zu halten.
Mein bester Freund runzelte die Stirn. «Was ist damit?» Nur zögerlich nahm er mir die Postkarte aus der Hand und begann diese in seinen Händen herumzudrehen und genauer zu betrachten. «Von wem ist die?», fragte er mich, «Es steht kein Name drauf.»
«Ich denke, sie könnte von meiner Mutter sein...», ich hatte keine Ahnung wie diese Worte aus meinem Mund kamen.
Andrin drehte die Karte nochmals um, sodass er den Text lesen konnte. «Kann es nicht gefühlt jeder in deiner Verwandtschaft sein, der dir auf Französisch alles gute zum Geburtstag wünscht? Denkst du nicht, dass wenn die Karte wirklich von ihr wäre, dass sie mehr als nur das schreiben würde? Vielleicht auch etwas darüber, wie es ihr geht und was sie macht?»
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la toile d'araignée
Teen Fiction𝘁𝗼𝗶𝗹𝗲 𝗱'𝗮𝗿𝗮𝗶𝗴𝗻𝗲́𝗲 \twal.d‿a.ʁɛ.ɲe\ 𝘧𝘦́𝘮𝘪𝘯𝘪𝘯 𝒅𝒂𝒔 𝑺𝒑𝒊𝒏𝒏𝒆𝒏𝒏𝒆𝒕𝒛 ❝ 𝐸𝑖𝑔𝑒𝑛𝑡𝑙𝑖𝑐𝘩 𝑠𝑖𝑛𝑑 𝑤𝑖𝑟 𝑛𝑖𝑐𝘩𝑡𝑠 𝑎𝑛𝑑𝑒𝑟𝑒𝑠 𝑎𝑙𝑠 𝑒𝑖𝑛 𝑟𝑖𝑒𝑠𝑒𝑛𝑔𝑟𝑜𝑠𝑠𝑒𝑠 𝑆𝑝𝑖𝑛𝑛𝑒𝑛𝑛𝑒𝑡𝑧. 𝐼𝑟𝑔𝑒𝑛𝑑𝑤𝑖𝑒 𝑖�...