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«Wie wollt ihr sie überhaupt finden?», fragte Andrin. Ich duckte mich gerade noch rechtzeitig, als er den orangenen Ball in die Nähe des Goals pfefferte. Mit dem Stock den Andrin mir geborgt hatte bugsierte ich den Ball aus dem Goal und liess ihn in Andrins Richtung rollen.

«Du könntest mir leichtere Fragen stellen», seufzte ich, ehe ich ein weiteres Mal dem Ball auswich. Andrin hatte erneut ausgeholt um auf das Goal zu zielen.

«Okay. Leichtere Frage», grinste Andrin schelmisch, «Wer ist der bestaussehendste Hockeyspieler?»

«Willst du jetzt, dass ich Lu sage oder deinen Namen?», zwinkerte ich ihm zu. Dies war allerdings genügend Provokation für meinen besten Freund, da dieser elegant ausholte und den Ball in Richtung Goal schoss. Nur um ein Haar erwischte der Ball mich nicht, da ich kreischend davonrannte.

«Aber jetzt wirklich ernstgemeinte Frage», sagte Andrin, als ich ihm seinen Ball wieder zurollte, «Erstens warum ausgerechnet mit Quinodoz und zweitens wie wollte ihr das anstellen?»

Ich zuckte mit den Schultern. «Aktuell sucht Mika auf der Karte nach potentiellen Hinweisen. Point and Click Adventure Erfahrung nennt er das.»

Etwas irritiert zog Andrin eine seiner buschigen Augenbrauen nach oben. «Ich mein, ich hab die Karte auch gesehen. Wäre es nicht leichter, wenn ihr zu einer dieser Vermisst-Fernsehsendungen gehen würdet und die die Arbeit für euch machen lässt?»

Noch immer mit dem Stock in der Hand verschränkte ich die Arme vor der Brust: «Und mich damit zum Gespött im Dorf zu machen?»

Leise seufzte Andrin. «So hab ich das jetzt doch auch nicht gemeint, Coralie», versuchte er sich zu entschuldigen. Er schob den Ball eine Weile vor sich her ohne, dass er auch nur den Versuch startete auf das Goal zu zielen.

«Ich mein, du kennst unser Dorf», begann ich, «Nach all dem was abgegangen ist, als das mit meinem Vater passiert ist – wie würden die bitte erst reagieren, wenn ich in die Medien gehe, weil ich meine Mutter suche?»

«Du musst ja nicht in die Mainstream Massenmedien gehen?», schlug Andrin vor. Er hatte nun die Arme auf dem Stockende überkreuzt und stemmte seinen Kopf drauf ab. «Du kannst ja auch so einen Podcast machen?»

«Ja aber jetzt ehrlich, Andrinski», seufzte ich, «Ich glaube so Materialien um Podcasts zu machen sind nicht gerade billig. Und zu dem – wie will meine Mutter überhaupt wissen, dass ich das bin?»

«Du kannst ja Erinnerungen in den Podcast hineinsprenkeln; oder Dinge, die nur deine Mutter wissen kann», schlug Andrin vor, «Und so weiss sie dann, dass du's bist.»

Ich stiess einen leisen Seufzer aus. Mit der freien Hand fuhr ich mir übers Gesicht und durch die Haare. «Du nimmst gerade ziemlich stark an, dass alle Menschen Podcasts konsumieren.»

«Podcasts sind hip», versuchte sich Andrin zu verteidigen, «Vielleicht ist deine Mutter ja auch so eine hippe Dame, die einen von diesen unzähligen Sex-Podcasts für Hausfrauen und junggebliebene hört.»

«Andrin du bist eklig», entgegnete ich. Er feuerte erneut einen Ball auf mich ab, dem ich elegant entwich.

«Du weisst als ich dich gefragt hab, ob du Bock hier draufhast, dass ich auch damit gerechnet hab, dass du versuchst die Bälle abzuwehren statt davor zu fliehen?», zwinkerte Andrin in meine Richtung.

«Wieso fragst du eigentlich nicht Lu ob er mit dir trainiert?», streckte ich ihm die Zunge entgegen.

«Weil er selbst Training hat», sagte Andrin. Lässig warf er mit dem Stock den Ball nach oben und fing ihn mit der Hand ab. «Und das hier ist kein Training, Co.»

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