Glaubst du an das Schicksal?

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Nach 2 Stunden Training, war er endlich fertig. Er duschte und ich wartete oben. Ich stellte mir vor wie es war Fußballer zu sein. Auf dem Feld zu spielen, die Herausforderung zu bewältigen, seine Fans jubeln zu hören. Das musste ein Stück, Freiheit sein. Ich schaute mich noch ein bißchen um, bis dann Neymar kam. "Startklar?" "Ja.. du Neymar..sag mal..wenn du spielst, fühlst du dich ein Stück frei?" Wir setzten uns ins Auto. "Naja.. also..ja eigentlich schon. Fußball ist meine Leidenschaft, ich lebe für den sport. Und das war nicht immer so..denn ich hatte es nicht immer einfach." Was meinte er damit? Dann klingelte mein Handy.

"Hallo?"

"Hey Julie, hier ist Rafaella. Es tut mir schrecklich leid, dass ich in letzter Zeit so wenig zeit hatte.. aber ich ziehe nach London." "WAS?!" "Ja.. ich wurde an der Kunst Akademie angenommen.. ich komme morgen bei dir vorbei um mich zu verabschieden.. sag meinem Bruder Schöne grüße. Hab dich mega lieb süße." "Ich freue mich! Ok so gegen Mittag? Und mach ich. Und ich dich auch." "Ja gegen mittag. Dann bis morgen, tchau." Ich saß eine weile still. "Schöne grüße von Rafaella, sie kommt morgen vorbei." Er nickte und konzentrierte sich dann wieder auf die Straße. Im Einkaufszentrum angekommen, schleppte mich Neymar in jedes Geschäft. Nach 4 Studen einkaufen, wollte ich nach hause. Hätte ich diese Entscheidung besser nicht getroffen.! "I-ich weis.." ich umarmte ihn einfach. "Danke." Er umarmte mich ein bißchen fester und dann gingen wir noch was essen und fuhren nach hause. Wen ich da sah, lies Trauer, Hass und Wut in mir aufstiegen. "Julie, du hast besuch." Neymar wusste nicht wer das war, ansonsten hätte er glaube ich anders reagiert. Mir wurde heiß und kalt zur gleichen Zeit. Mein Hals wurde trocken und ich bekam keine Stimme mehr raus. "N-ney.. d-das sind m-meine E-eltern." Jetzt schaute er mich geschockt an. "Soll ich sie weg schicken?" Ich konnte nichts machen, ich war wie gefesselt. Den Blick auf meine Schläger Vater gerichtet, daneben meine verängstigte Mutter. Er und ich stiegen aus. Ich kramte die Schlüssel aus und lief an ihnen vorbei. "Julie? Hallo? Wir sind es." "Lasst mich in ruhe. Ich w-will euch nicht sehen." "Aber wir sind extra aus Deutschland gekommen. Lass uns doch wenigstens rein." Wie scheinheilig konnten Menschen sein? Er hatte meine komplette Kindheit kaputt gemacht und sie? Sie sah einfach nur zu. "LASST MICH VERDAMMT NOCHMAL IN RUHE! ICH HASSE EUCH! ICH WILL EUCH NICHT SEHEN!" Ich zitterte so sehr, das ich die Tür nicht aufbekam. Neymar schloss dann die Tür auf und ich.. ich ließ meine Eltern vor der Tür stehen. Bis mich meine Wut überkam und ich nochmal zu Tür ging. "WISST IHR EIGENTLICH DASS IHR MICH KAPUTT GEMACHT HABT? DU.. DU HAST MICH JEDESMAL GESCHLAGEN UND DU..DU HAST E-EINFACH N-NUR ZUGESEHEN W-WIE ER M-MICH VERMÖBELT. ICH HASSE DICH SO SEHR DAFÜR.. DU WARST MEIN HELD UND DANN WURDEST DU EIN BRUTALER SCHLÄGER.. DU..du.." mir wurde schwarz vor Augen und ich fiel um. Das letzte was ich mitbekam war Neymar, wie er meine Eltern wutentbrannt weg schickte und mich dann ins Bett brachte. "Ich liebe dich." Und als er diesen Satz zu mir flüsterte, schlief ich ein. Als ich aufwachte, hatte ich heftige Kopfschmerzen. Und dann erinnerte ich mich wieder. Ich stand langsam auf und ging nach unten, wo Neymar am spielen war. "Heey, geht's dir gut?" Er nahm mich in den Arm und am liebsten hätte ich ihn nie mehr los gelassen. Ich setzte mich zu ihm. "Weist du.. es ging mir seit gestern echt gut. Ich konnterl wieder lachen, scherze machen und dann... dann k-kommen s-sie einfach u-und machen m-mir alles k-kaputt. Weist du eigentlich wie s-sehr ich s-sie hasse?!" Er sagte erstmal nichts. Er hatte ein paar Tränen in den Augen. Es schien aussichtslos. Meine Eltern würden mich immer wieder aufsuchen, mich immer wieder um Verzeihung bitten und mich immer wieder ein kleines Stück mein zerstören. Aber womit hatte ich das verdient? Warum hatte ich kein normales Leben, wie jeder andere auch? Warum? Diese Fragen schossen mir immer wieder durch den Kopf und es ließ meinen Kopf noch mehr schmerzen. "Julie.. es tut mir schrecklich leid.. ich wusste ja nicht.. aber ich bin für dich da! Das nächste mal werde ich sie wieder wegschicken, und das werde ich solange machen bis sie es verstehen." Ich versuchte zu lächeln. "I-ist schon o-ok.. d-darf ich m-mich zu dir l-legen?" Er nickte, holte eine Decke und ich legte mich zu ihm. Und da schoss es mir wieder in den Kopf. 'ICH LIEBE DICH' Ich dachte darüber nach.. meinte er das ernst? Das wäre aber totaler Blödsinn! Momentan konnte man sich in mich doch nicht verlieben. Ich war ein Wrack. Ein seelisches, kaputtes Wrack. Besonders hübsch war ich auch nicht, zumindest dachte ich das. Und eine tolle Persönlichkeit, davon träumte ich. Was war es dann?

Schmerz verlangt gespürt zu werden.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt