Die erste Nacht mit meinem neuen Mitbewohner stand also an und nachdem ich mich umgezogen hatte und mich in mein Bett gekuschelt hatte, hörte ich schon die Schritte von diesem Ding. Da er die Ladestation schon aufgebaut hatte, konnte er sich schnurstracks einfach hineinstellen.
Die Station war eigentlich nur eine schmale Wand, die so groß war wie der Roboter selbst. Irgendwelche kleinen Stecker und Verbindungsstellen waren daran. Mit dem Rücken daran stellte er sich rein. Seine Mimik wurde wieder so wie in dem Laden, als ich ihn das erste Mal sah. Die Augen starren ins Leere und die Lippen formen ein kleines Lächeln. >>Akkustand 87%.<< , sagte er und schloss dann seine Augen.
>Wow, sein Akku hält ja ziemlich was aus. Schließlich saß er bei mir im Auto, hatte meine Bude aufgeräumt, seine Ladestation aufgebaut und für mich gekocht. Krasser Typ eh- Roboter.< , dachte ich. Das Teil sah einem Menschen wirklich viel zu ähnlich.
Mit einem mulmigen Gefühl legte ich mich schlafen. >Ob der mich heimlich beim Schlafen beobachtet?< Schnell schaute ich zu ihm, doch seine Augen schienen weiterhin geschlossen zu sein. >Oh Gott, mach bloß kein Geräusch. Der hört dich bestimmt immer noch.< Ich schob ziemlich Paranoia und dementsprechend kam ich erst spät zum Schlafen.
Noch bevor ich allerdings in den Tiefschlaf fiel und mich in einen Traum sinken konnte, in dem Jimin endlich wieder bei mir war, hatte ich das Gefühl, in meinem Zimmer wäre das Licht angegangen. Blinzelnd versuchte ich mein Umfeld wahrzunehmen und nach einigen Sekunden sah ich, dass mein Zimmer in grünes Licht getunkt war. >>Was zur Hölle..<< , murmelte ich vor mich hin und setzte mich auf.
Aus den nun geöffneten Augen des Roboters strahlte grünes Licht heraus. Irgendwie machte es mir Angst. Ich stand auf und ging langsam auf dieses Teil zu, welches zu meinem absoluten Glück auch noch größer war als ich selbst. Um nicht geblendet zu werden, musste ich mir die Hand vor die Augen halten.
>>Ist der etwa kaputt, oder..-<< >>Akkustand 100%.<< Mit einem Schrei sprang ich erstmal einen Meter zurück und schaute ihn an. Das grüne Licht verschwand langsam und der Blick des Roboters wandte sich zu mir. >>Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Nika?<< Dass er es wirklich wagte, mich so etwas zu fragen. >>Natürlich nicht! Du hast mich zu Tode erschreckt. Mach das nie wieder.<< , sagte ich und nahm meine Hand langsam von meinem Brustkorb. Mein Herzschlag hatte sich mindestens verdoppelt.
>>Es tut mir sehr leid. Ich wurde so programmiert.<<
Ich seufzte und setzte mich dann auf die Bettkante. Schlafen konnte ich jetzt sicherlich nicht mehr. Schließlich war das Ding jetzt wach und die Wahrscheinlichkeit dass er mich jetzt wohl wirklich beim Schlafen beobachten würde, war noch höher als zuvor. >>Ich habe gestern bemerkt, dass einige Dinge in diesem Haushalt fehlen. Ich habe sie auf die Einkaufsliste gesetzt.<< >>Ach und was soll in meinem Haushalt bitte fehlen?<< Fragend hob ich eine Augenbraue. >>So gut wie alles. Ich habe gestern alles aufgebraucht und mit Instant Nudeln lässt sich schlecht kochen.<<
>>Diese Nudeln sind lecker okay? An denen ist gar nichts auszusetzen.<< , meinte ich. Der war ganz schön frech. >>Sie sind nicht gerade gesund, wenn man sie täglich konsumiert. Und es tut mir leid, aber genau dies nehme ich an.<< >>Du bist ganz schön frech, weißt du das eigentlich?<< Ich verschränkte meine Arme. Soviel dazu, er würde alles ohne Widerrede machen. Jetzt versuchte er mir auch noch einen von gesunder Ernährung zu erzählen. Es war zwar recht dunkel im Zimmer, doch ich könnte schwören, dass er ein kleines Grinsen auf den Lippen hatte.
>>Ich wurde programmiert, um Acht auf Sie zu geben und dafür zu sorgen, dass es Ihnen an nichts fehlt.<< Augenrollend schaute ich zur Seite. >>Dann siez mich wenigstens nicht.<< >>Okay, Nika.<<
Ich blieb wach und machte mich für den nächsten Tag fertig. Heute musste ich ins Büro und ein paar Unterlagen abholen. Natürlich bestand dieser Roboter darauf, mitzukommen.
Nach einer erneuten schweigenden Autofahrt kamen wir endlich an und ich konnte mir dieses unangenehme Gefühl von der Seele atmen. >>Nun komm mit.<< , sagte ich und ging in das Gebäude hinein, welches ein Hochhaus war, von denen die oberen Stockwerke der Firma gehörten, für die ich arbeitete. Der Roboter folgte mir auf Schritt und Tritt und somit war mir natürlich auch nicht entgangen, dass er viele Blicke auf sich zog. Vor allem viele weibliche Blicke.
>>Du kannst ruhig hier stehen bleiben.. Ich hole nur schnell etwas.<< Robi bliebt stehen und wartete auf mich. Ich hatte ja schließlich keine Ahnung, wie der eigentlich hieß. Also war er vorerst einmal nur „Robi".
>>Seit wann hast du denn einen laufenden Dildo?<< , fragte mich Yana, sobald ich unser beides Büro betrat. >>Wie bitte?<< >>Na ein Roboter. Du hast doch immer über die hergezogen und wolltest nie einen haben.<< Ja das stimmte allerdings. Deswegen war ich ja auch so skeptisch diesen Dingern gegenüber. Man kann Maschinen einfach nicht trauen, wenn sie sich benehmen, wie ein Mensch. >>Naja ich hab halt gemerkt, dass ich wohl auch einen brauche. Vorallem zuhause.<<
>>Ja das kann ich mir vorstellen. Vorallem auch im Bett, hm?<< Auf ihren Lippen war ein breites Grinsen zu erkennen. >>Wie meinst du das?<< >>Na Sex. Du hattest doch nach Jimin ewig lang keinen mehr. Und diese Maschinen sind wortwörtliche Sexmaschinen. Das wird der beste Sex sein, den du je hattest. Obwohl, du hast ihn bestimmt schon ausprobiert.<< Immer noch grinste sie, denn sie bemerkte auch, dass meine Wangen sich rosa färbten. >>Was nein.. Ich wusste nichtmal, dass.. naja also dass sie richtige Geschlechtsteile haben.<< Ich musste zugeben, dass das ziemlich absurd war. Mein Robi hatte einen Penis.
>>Nika hallo?? Wenn das meiner wäre, würde ich kündigen und den Rest meines Lebens mit dem im Bett verbringen. Schau ihn dir doch nur an.<< Ich musste zugeben, dass sie recht hatte. Er sah sehr gut aus. Die Hersteller hatten wirklich gute Arbeit geleistet.
Das Kapitel ist ein bisschen länger geworden, als die anderen. Ich hoffe, es gefällt euch bisher :D
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Robot Love | Jeon Jungkook
Fanfiction"Ich werde Dich beschützen und für Dich da sein. Dafür wurde ich programmiert." In einer Welt die weit fortgeschrittener ist als unsere, wünscht sich Nika nichts mehr als ihrer Einsamkeit zu entfliehen. Doch kann man sich in Zukunft Zärtlichkeit und...