Kapitel 6

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>>Ich nenne dich Jungkook.<< , sagte ich und schaute ihn an. >>Jungkook?<<, fragte er und sah mich an. Der Name passte perfekt zu ihm. Ich nickte nur und schaute ihn weiterhin an. Von Tag zu Tag fiel es mir leichter, ihn anzusehen. >>Das war eine schnelle Entscheidung.<< >>Hm.<<

Um dem Thema aus dem Weg zu gehen, nahm ich die Fernbedienung und wechselte den Sender. >>Alter echt jetzt?<< Es lief doch wirklich eine Sendung, die sich „Pimp your Robot" nannte. Kein Wunder, dass ich sonst nie diese Kiste anmachte. Mit meiner leeren Schüssel stand ich auf und stieg über Jungkooks Beine, da diese ziemlich lang und irgendwie auch .. sehr breit waren. >>Läuft ja nur Scheisse hier.<< Mit der folgenden Reaktion hätte ich niemals in meinem ganzen Leben gerechnet.

>>Nika? Musst du dringend auf die Toilette? Ich hatte vor, sie gleich zu reinigen.<< Vor Schreck und Scham ließ ich die Schüssel aus meiner Hand fallen. Was war das? Wie konnte ihn das triggern? Nur weil ich „Scheisse" gesagt hatte?

>>Bist du wütend? Wieso machst du die Schüssel kaputt?<<

Ich war entsetzt und wusste nicht, wie ich darauf antworten sollte. Als ich hörte, wie Jungkook aufstand, setzte ich mich sofort in Bewegung und lief ins Schlafzimmer. Ich verschloss die Tür, damit er mir nicht folgen konnte. Jetzt traute ich ihm alles zu. Man war das peinlich. Vor Scham war mein Gesicht knallrot und ich setzte mich mit dem Rücken an die Tür auf den Boden. Meinen Kopf lag ich in meine Hände. >Warum ist dir das eigentlich so peinlich? Er ist nur ein Roboter. Er hat doch keine Ahnung. Und er wurde darauf programmiert. Er meint es also nur gut, oder?< Ich seufzte und wuschelte mir durch die Haare. Verdammt. Irgendwie machte er mich verrückt.

Es wurde wirklich Zeit, dass ich mir einen Freund suche. Lange halte ich es mit Jungkook wohl doch nicht aus.

Gegen Abend bekam ich allerdings so starken Hunger, dass ich mich dazu entschied, doch aus dem Zimmer zu kommen. Ich versuchte einfach, Jungkook etwas aus dem Weg zu gehen. Die Rechnung hatte ich allerdings schon ohne Jungkook gemacht, denn er stand direkt vor der Tür und schaute mich an. Ob er sich schämte? Oder sich irgendwie schuldig fühlte? Ach Quatsch, er war doch nur ein Roboter.

>>Nika, warst du unzufrieden mit meinen Diensten?<<

>>Wie bitte?<< Ob ich unzufrieden war? Wieso fragte er denn sowas? Plötzlich griff er an den Saumen seines Shirts und zog es hoch. Vor Schreck hielt ich mir die Hände vor die Augen. >>Was machst du denn da??<< >>Ich wünsche mir, dass du mich bewertest.<< Bewerten? Sein Sixpack oder was?

Schüchtern schaute ich durch meine Finger hindurch. Doch mich erwartete etwas ganz anderes als ein Sixpack. Viel mehr ein kleiner Bildschirm, auf dem fünf kleine unausgefüllte Sterne zu sehen waren. Langsam nahm ich meine Hände wieder runter und betrachtete den kleinen Bildschirm. Der Typ hatte nichtmal nen richtigen Bauch. Auch gut.

>>Die Bewertung wird an die Firma gesendet und ich werde dann verändert, damit ich meine Arbeit besser mache.<< Verändert? >>Das heißt, sie würden dich mir einfach wegnehmen? Und dich dann als bessere Version wiederbringen?<< Er nickte nur und schaute mich an. Ich musste nicht lange überlegen. Schnell füllte ich alle fünf Sterne aus und als ich auf „Bestätigen" klickte, wurden meine Wangen ganz heiß. Ich wollte gar nicht, dass man ihn verändert. Ich mochte ihn so, wie er war. Wir Menschen sind schließlich auch nicht perfekt. Warum sollte er es dann sein?

Meinen Kopf drehte ich verlegen zur Seite. So konnte ich allerdings nicht sehen, dass Jungkooks Mundwinkel leicht zuckten, nachdem ich meine Bewertung bestätigt hatte.

 So konnte ich allerdings nicht sehen, dass Jungkooks Mundwinkel leicht zuckten, nachdem ich meine Bewertung bestätigt hatte

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>>Gut ich.. mache mich dann auch mal an meine Arbeit.<<, sagte ich und ging dann ins Wohnzimmer an meinen Laptop. Ein weiterer Auftrag für eine Website kam rein, welchen ich noch am selben Tag beenden konnte. Mein Blick wanderte zu Jungkook, der in der Küche das Abendessen vorbereitete. Irgendwie war er süß. Er wusste einfach gar nichts von Gefühlen, nichts von Menschen. Er wusste nur das, was ihm bei der Programmierung „eingepflanzt" wurde.

Wenn es wirklich einen Menschen gäbe, der so ist wie er, dann würde ich mich sehr für ihn interessieren. Ich denke, dass ich ihn lieben könnte. Wenn er doch nur ein Mensch wäre.

Robot Love | Jeon JungkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt