Als wir zuhause ankamen, waren wir schon so gut wie getrocknet, da die Sonne uns den ganzen Weg über gewärmt hat. Der Tag war schön gewesen. Es war das erste Mal, dass es nicht komisch mit Jungkook war. Nicht so unangenehm und schweigend wie sonst.
>>Ich mache Musik an, während wir kochen, ja?<<, sagte ich und holte mein Handy raus, um es mit meiner Bluetoothbox zu verbinden.
>>Du kannst auch meine Bluetooth-Funktion benutzen. Verbinde dich einfach mit mir und ich spiele dir die Musik, die du dir wünscht.<< Ich schaute ihn an und zögerte erst. Naja, aber wenn ich verbunden war und er Musik spielte, war er vielleicht nicht mehr so frech.
Also probierte ich es wirklich und verbindete mein Handy mit ihm. Sein Kopf richtete er auf und sein Blick war geradeaus gerichtet. Langsam öffnete sich sein Mund. Es machte ein ekelhaftes Geräusch, während sein Kiefer sich bewegte. So dieses Geräusch wenn ein Roboter sich bewegt eben. Das war noch gruseliger, als es sich jetzt anhören mag.
Dann erklang meine Musik aus seinem Mund. Aber anders als wenn er sprach, bewegten seine Lippen sich nicht, sondern sein Mund stand einfach offen und die Musik spielte. Ich wusste nicht so ganz, was ich davon halten sollte. Mal davon abgesehen, dass es gruselig war und die Qualität der Musik wirklich nicht sonderlich gut war, war es einfach absurd. Vieles war absurd, seit ich Jungkook hatte. Ich schaltete die Musik aus und beendete die Verbindung. >>Um ehrlich zu sein, höre ich meine Musik dann doch lieber durch meine kleine Box.<<, sagte ich, sobald er mich wieder ansah.
>>Um ehrlich zu sein, hast du einen sehr bescheidenen Musikgeschmack.<< Entsetzt schaute ich ihn an. Grinste er gerade wieder? Irgendwie konnte ich mir nie sicher sein. >>Hast du gerade gegrinst?<<, fragte ich. Doch er antwortete nicht und ging nur an mir vorbei in die Küche. Seufzend folgte ich ihm und nahm mir dann ein Brett, ein Messer und eine Zwiebel. Ich fing an zu schneiden und Jungkook holte schonmal die ganzen Utensilien, die wir zum Kochen noch brauchten. Doch dann bewegte er sich plötzlich nicht mehr. Noch bevor ich ihn anschauen konnte, stellte er sich hinter mich.
>>Ich zeige dir, wie du sie am besten schneidest, ohne dich zu verletzen am besten.<< Dann griff er mit seinen Armen um mich und seine Hände nahmen meine. Wie zum Teufel konnte ein Roboter so weiche Haut haben? Warum auch immer hielt ich meinen Atem an. Jungkook zeigte mir, wie man am besten eine Zwiebel schnitt und ich war wirklich erstaunt, dass das so einfach ging.
Als ich mich traute, wieder zu atmen, roch ich nicht nur die Zwiebel, dessen Geruch ich allerdings nicht so sehr mochte. Ich roch außerdem etwas männliches. Es roch gut und ich mochte es sehr. >>Jungkook?<< >>Hm?<< Erstaunlicherweise klang seine Stimme kaum wie ein Roboter, weshalb mir dieses einfache „hm" schon irgendwie eine Gänsehaut verpasste. >>Trägst du Parfüm?<<, fragte ich und atmete noch einmal tief ein. Doch er konnte es nicht verleugnen. Eine Zwiebel roch niemals so gut.
>>Es ist kein Parfüm. Ich wurde dazu programmiert, Duftstoffe abzugeben, um weiblichen Wesen das Signal zur Paarungsbereitschaft zu vermitteln.<<
Geschockt drehte ich mich um. Mit seinen Händen stützte er sich an der Theke ab, weshalb er mir gefährlich nah war. Als ich in seine Augen sah, vergaß ich für einen Moment, was er gerade noch gesagt hatte. Da war etwas in diesen Augen, was mir keine Angst mehr machte. Etwas, was mich eher Wohlsein als Anspannung fühlen ließ.
Doch dass ihn das triggern würde, war mir nun auch nicht klar gewesen. >>Willst du sex mit mir?<< Vor Schreck quietschte ich auf und drehte mich schnell wieder um. Jungkook ließ von mir ab und kochte weiter. Ich versuchte, die Zwiebel genauso zu schneiden, wie Jungkook es mir gezeigt hatte. Allerdings ging mir die Situation von eben nicht mehr aus dem Kopf und als mein Handy klingelte, schnitt ich mir vor Schreck doch in den Finger. >>Mist..<<, sagte ich und nahm dann mein Handy in den Hand und meinen Finger in den Mund.
Ich traute meinen Augen kaum, als ich sah, wer mir geschrieben hatte. >>Oh Gott..<<, sagte ich und ließ meinen Finger sinken, an dem sich das Blut direkt wieder sammelte. >>Jimin hat mir geschrieben.<< >>Wer ist Jimin?<<, fragte Jungkook und kramte dann in einer Schublade rum. >>Mein Exfreund.. Er will gleich zum Essen vorbeikommen.<<
Jungkooks fragenden Blick sah ich nicht, denn ich lief sofort ins Schlafzimmer und suchte meine besten Klamotten raus. Ich wollte schön für ihn aussehen. Jimin fehlte mir so sehr. Und wenn er mich jetzt wieder sehen wollte, dann vermisste er mich vielleicht auch und vielleicht können wir wieder zusammenkommen. Solange ich mich umzog, bereitete Jungkook das Essen alleine vor und deckte auch den Tisch ohne mich.
Mit Herzklopfen setzte ich mich auf die Bettkante und atmete tief durch. Ich durfte nicht zu nervös sein, sonst wäre Jimin später noch abgeschreckt und dann würde er sicher nicht mehr mit mir zusammen sein wollen. Plötzlich öffnete sich die Tür und ich schaute auf. Jungkook stand in der Tür und hielt mir etwas hin.
>>Hier.<< Ich stand auf und schaute auf seine Hand, in der er ein Pflaster hielt.
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Robot Love | Jeon Jungkook
Fanfiction"Ich werde Dich beschützen und für Dich da sein. Dafür wurde ich programmiert." In einer Welt die weit fortgeschrittener ist als unsere, wünscht sich Nika nichts mehr als ihrer Einsamkeit zu entfliehen. Doch kann man sich in Zukunft Zärtlichkeit und...