James POV
Ich bin schon eine halbe Stunde bevor Alistair mich abholen will fertig, einfach weil ich mich freue, dass ich irgendwas mit ihm unternehmen kann. Ich weiß nicht, was ich jetzt in der Zeit machen soll, also gehe ich in die Küche, wo ich meinen Dad vermute. Tatsächlich sitzt mein Dad am Tisch, aber er ist nicht alleine. Ein mir unbekannter Typ steht gerade auf. "Ich muss dann mal los. Wir-" Er hält mitten im Satz inne als er mich sieht. Mein Dad sieht mich verunsichert an. "James...das ist Benjamin. Er...naja. Wir sind zusammen." Ich starre meinen Vater einen Moment perplex an. Das macht keinen Sinn. "Aber du...du...was?!" Mein Dad seufzt. "Ich wollte es dir ja sagen. James, ich bin bisexuell und ich habe deine Mutter wirklich geliebt. So sehr. Aber jetzt habe ich mich eben in einen Mann verliebt und...ich weiß, das ist ungewohnt und ich verstehe, wenn du Zeit brauchst um das so realisieren zu können." Dieser Benjamin sieht mich lächelnd an. "Ich würde mich freuen, dich bald mal richtig kennenzulernen. Aber jetzt muss ich ja wie gesagt erst mal los. Bis dann."
Ich gehe ohne ein weiteres Wort aus der Küche und warte in meinem Zimmer auf Alistair. Als er endlich kommt, verlasse ich so schnell wie möglich das Haus. Alistair bemerkt wohl meine seltsame Stimmung und mustert mich skeptisch. "Was ist los?" Ehe ich mir eine geeignete Formulierung überlegen kann, platzt es einfach aus mir heraus. "Mein Vater hat was mit einem Mann. Da war gerade sein Freund. In unserer Küche." Alistair runzelt die Stirn. "Naja...ein Problem an sich hast du damit ja wohl nicht. Du bist ja schwul." Ich verdrehe die Augen. "Ach, sag bloß. Der Punkt ist nur...ich wusste das nicht. Also, dass mein Vater irgendwie auf Typen steht. Ich meine...mein Leben lang dachte ich, er ist hetero und dann haut er plötzlich raus, dass er bi ist." Alistair nickt langsam. "Okay, verstehe. Das ist dann natürlich seltsam für dich. Ist der Typ wenigstens nett?" Ich seufze. "Ich weiß es nicht genau. Also ich hab nicht so da drauf geachtet...ich war ein bisschen zu geschockt. Ich bin ganz froh, dass ich jetzt erstmal etwas Ablenkung bekomme."
Ich weiß nicht, warum ich das hier für eine gute Idee hielt. Alistair nur in einer Badehose bekleidet ist natürlich ein sehr toller Anblick. Allerdings so toll, dass ich schon wieder auf ganz schräge Gedanken komme, die definitiv über Freundschaftliches hinausgehen. Ich will diese Gedanken aber nicht. Alistair und ich sind nur Freunde. Das ist einfach das beste. Für ihn und für mich.
Ich schrecke auf, als plötzlich jemand ziemlich überrascht meinen Namen sagt. Ich starre den Typen an. Das ist jetzt nicht sein Ernst. "Benjamin?" Alistair sieht mich verwirrt an. "Ihr kennt euch?" Ich nicke. "Das ist...der Typ von dem ich eben geredet habe." Benjamin kratzt sich leicht verunsichert am Hinterkopf. "Ähm, das ist jetzt für dich wahrscheinlich nicht so cool. Ich kann das auch voll verstehen. Das muss dich ja echt sehr überrascht haben." Ich hasse es, dass er das ganze auch noch versteht. Irgendwas in mir streubt sich dagegen diesen Typen zu mögen. Vielleicht hänge ich immer noch so sehr an meiner Mutter und es fühlt sich dadurch einfach falsch an, dass mein Vater mit jemand anderem zusammen ist. Das Problem ist, Benjamin ist anscheinend ein ziemlich netter Kerl. So ein Typ den man nicht nicht mögen kann.
Ich weiß nicht, was ich auf seine Aussage erwidern soll, also zucke ich einfach mit den Schultern. Benjamin lächelt mich einfach an und wendet sich dann Alistair und dem Rest des Schwimmteams zu. "Also, das ist Alistair, er trainiert heute mal mit uns und wenn alles passt, wird er vielleicht unser neues Teammitglied. Und jetzt los, ab ins Wasser. Vier Bahnen zum Aufwärmen."
Ich beobachte Alistair, wie er ins Wasser springt und anfängt zu Schwimmen. Er sieht dabei irgendwie total entspannt aus, was ich absolut nicht nachvollziehen kann. Ich finde Schwimmen sehr seltsam, was aber daran liegt, dass ich als ich klein war eine unschöne Erfahrung im Schwimmbad gemacht habe. Ich bin mit meiner Mutter ziemlich nah am Beckenrand entlang gegangen und hab nicht nach vorne geguckt. Da hab ich so die Richtung verpeilt, dass ich einfach ins Wasser gefallen bin. Meine Mum war zwar total schnell da, aber ich dachte kurz echt, ich ertrinke. Seit dem ist Schwimmen nicht mehr so meins. Und auch gerade achte ich sehr darauf, ausreichend Abstand zum Becken zu halten.
Während das Schwimmteam da so seine Bahnen zieht, kommt Benjamin wieder zu mir. "James, ich verlang gar nicht von dir, dass du mich großartig magst oder das super toll findest, dass ich mit deinem Vater zusammen bin. Aber es wäre schön, wenn du es wenigstens akzeptierst und vielleicht ab und an auch mal mit mir redest...dann komme ich mir vielleicht nicht ganz so dämlich vor." Ich seufze. "Tut mir leid. Ich werd mir Mühe geben. Wir sehen uns dann bald öfter nehme ich an." Benjamin nickt. "Ja, das kann gut sein. Vielleicht kannst du dich ja irgendwann mit dem Gedanken anfreunden. Das würde mich echt freuen."
Ich wende meinen Blick ab und beobachte weiter Alistair. Benjamin scheint das selbe zu tun, denn plötzlich beginnt er wieder zu reden. "Alistair ist echt gut. So einen talentierten Schwimmer sieht man nicht alle Tage. Damit hätte er sicherlich auch karrieremäßig was machen können. Seid ihr zwei eigentlich ein Paar?" Meine Wangen fühlen sich mit einem Mal ganz heiß an und sind vermutlich sehr gerötet. "Wir sind nur Freunde." Benjamin sieht mich grinsend an. "Wenn du das sagst..." Ich schaue sehr fokussiert auf meine Fußspitzen. Ich muss meine Gefühle für Alistair echt mal unter Kontrolle kriegen, sonst denken ständig Leute, zwischen ihm und mir wäre mehr. Und das macht alles echt nicht besser.
Als ich später mit Alistair vor meiner Haustür stehe, weil er mich unbedingt noch nach Hause bringen wollte, fällt mir auf, wie ausgeglichen er aussieht. Lächelnd sehe ich ihn an. "Das hat dir echt gut getan, oder?" Er nickt. "Oh ja, total. Mir hat das enorm gefehlt. Jetzt bin ich très heureux. Hey, James...ich bin mir sicher, du wirst mit der Zeit mit Benjamin klarkommen. Er ist doch total nett. Wobei ich auch verstehen kann, wo dein Problem liegt. Mais...gib ihm eine Chance." Ich nicke langsam. "Na gut. Da hast du recht. Ich werd's versuchen. Na dann...bis morgen Alistair." Er nimmt mich kurz in den Arm. "À demain James."
Finally habe ich es auch mal wieder geschafft: Ein neues Kapitel für euch😅😇 Hope you like it😊🥰 Fühlt euch gedrückt meine Lieben🤗💕
Song🎶: Understand - Shawn Mendes
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Back to you (boy×boy)
RomanceAlistair muss mit seiner Mutter und seiner Schwester sein Heimatland Frankreich verlassen. In Amerika beginnt für ihn ein völlig neuer und ungewohnter Alltag. James ist eigentlich ziemlich beschäftigt mit seinen eigenen Problemen. Dann taucht Alista...