Kapitel 17

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Wir gehen hinauf in Damians Zimmer (naja...Zimmer ist untertrieben, es ist so ziemlich der komplette Dachboden und der ist riesig) und legen uns auf sein ausklappbares Sofa. "Ich will hier einziehen", seufzt Mira, als sie sich rücklings in die Kissen fallen lässt. "Warte erstmal, bis du die zimmereigene Film-Leinwand gesehen hast. Dann willst du wirklich nie wieder von hier weg", grinst Henry, der sich in der Hängematte ausgestreckt hat.

"Du hast ein Zimmerkino?" Ich schaue Damian ungläubig an, er nickt nur schmunzelnd und drückt auf einen Knopf der Fernbedienung. Am anderen Ende des Zimmers fährt langsam eine weiße Leinwand herunter. Allison schaut Damian neidisch an. "Das ist nicht dein Ernst, oder? Ich kämpfe seit Jahren dafür, dass ich so einen Mini Fernseher in mein Zimmer stellen kann! Ab jetzt wohne ich auch hier, ob es dir passt oder nicht", meint sie.

"Ihr müsst mich jetzt für einen totalen Snob halten", sagt Damian etwas verlegen und kratzt sich im Nacken. "Nein, keine Sorge, wir finden dich cool", beruhigt Mira ihn und Allison nickt bekräftigend. "Und auch wenn du ein Snob halten würden, dann wärst du immer noch ein Snob mit einem total genialen Zimmer", füge ich hinzu. "Lass dir eins gesagt sein, ich übernachte mal hier und dann schmeißen wir eine LGBTQ+ Pyjamaparty", plane ich und Damian reckt zustimmend beide Daumen nach oben.

"Dann will ich aber auch mitmachen!", mischt sich Allison ein. "Ich stehe nämlich auch auf girls."

"Du auch? Wie cool ist das denn?", freue ich mich und umarme sie spontan. (Ich hatte natürlich schon vorher vermutet, dass sie queer ist (ein hoch auf meinen gaydar...und auf ihr Regenbogenarmband) aber so eine Bestätigung ist dann immer ganz gut (mein gaydar hatte nämlich schon manchmal den ein oder anderen Defekt gehabt)).

Mira formt mit ihren Lippen ein "I ship it" und fächelt sich mit einem dramatischen Gesichtsausdruck Luft zu. "Gut, dann bist du auch eingayladen", meint Damian und klatscht Allison ab, die über seinen Wortwitz lacht.

"Aber das ist unfair!" Henry lugt über den Rand der Hängematte. "Ich will auch dabei sein!" Justin und Mira bekräftigen ihn und verfallen dann mit Damian in eine Diskussion, warum es denn keine LGBTQ+ Party mit ein paar Anhängseln sein kann.

Allison und ich haben uns in der Zwischenzeit aus der Umarmung gelöst und planen gerade die Adoption vom mehreren Katzen. " - und falls uns eine graue Katze zuläuft - ganz zufällig natürlich - dann nehmen wir sie auch auf und nennen sie Dimitri. Ich wollte nämlich schon immer eine Katze namens Dimitri, aber ich habe nie eine bekommen", erzählt Allison gerade. "Ist notiert", grinse ich und füge Dimitri mental zu Rogue, Tessa, Catlyn und Pietro hinzu.

"Hey!" Mira stößt mir ihren Ellbogen in die Seite. Sie macht das immer, wenn sie meine Aufmerksamkeit will und berücksichtig dabei nie, dass das auf Dauer ganz schön unangenehm für mich sein kann. Ich versetze ihr einen leichten Schlag gegen ihren Oberschenkel, als Revanche. Sie ignoriert mich einfach. "Wir haben uns geeinigt", erklärt sie. Kurz bin ich verwirrt, warum sie auch bei dem Plan zur Katzenadoption dabei ist, doch dann fällt mir wieder ein, dass wir ursprünglich bei einem komplett anderen Thema waren.

"Falls ihr", Mira deutet auf Damian, Allison und mich, "Jemals eine LGBTQ+ Party schmeißt, dann sind wir", sie zeigt nun auf Justin, Henry und sich, "auch mit dabei, weil wir könnten ja potenziell in der Zukunft merken, dass wir auch irgendwie nicht ganz straight sind. Und in der Zwischenzeit sind wir einfach eine Unterstützer", erzählt sie mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck. "Wir helfen euch beim Regenbogen-Cupcakes machen!", ruft Henry motiviert, der immer noch in der Hängematte schaukelt.

"Da ich das leise Gefühl habe, dass ihr so oder so dabei seid, stimme ich jetzt einfach mal zu", schmunzelt Allison.

***

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