Kapitel 85 - Mut

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POV EREN ~

Durch die Stimme meiner Mutter wachte ich auf. Ich öffnete die Augen und sah in ihr Gesicht. "Guten Morgen. Geht's dir gut?" "Ja.. alles gut.." Ich stand dann auf und zog mich an. "Ich werd jetzt zu ihm gehen.." "Nein, Eren. Du hast Schule! Du kannst nachher zu ihm gehen. Ich weiß, dass es schlimm ist.. aber trotzdem." Ich sah sie dann an. "Ich muss.. bei ihm sein.." "Eren.. es kann Wochen.. Monate dauern bis er aufwacht. Du kannst nichts für ihn tun. Du wirst in die Schule gehen. Sobald sich etwas ändert, werde ich dich sofort anrufen, okay?" Wie konnte sie so sein...? Innerlich wusste ich, dass sie Recht hatte.. aber trotzdem wollte ich nur bei ihm sein.. "Ok.." Wir gingen dann zum Auto und sie fuhr mich zur Schule. Vermutlich wollte sie sichergehen, dass ich auch wirklich zur Schule gehe. In keiner Stunde hörte ich wirklich zu. Ich konnte an nichts anderes denken.. Die ganze Zeit sah ich aus dem Fenster. Als wir dann aus hatten, kam Jean zu mir rüber. "Stimmt es, dass Levi gestern von der Brücke gesprungen ist? Mein Vater hat mir das gesagt. Du sollst auch dort gewesen sein?" Ohne ihm zu antworten ging ich nach unten. Natürlich ließ er mich nicht so einfach gehen.. Er packte mich dann am Arm und zum ersten Mal versuchte ich ernsthaft, mich zu wehren. "Lass mich los!!!" schrie ich ihn an, sodass alle zu uns sahen. Ich packte ihn dann am Kragen und zog ihn zu mir. "Fass mich nie wieder an du verdammtes Miststück! Du alleine bist Schuld, dass Levi so geworden ist! Du hast ihn so fertig gemacht!! Jeden Tag! Weißt du überhaupt, wie schlecht es ihm ging?! Wie viel Angst er vor euch hatte? Du bist ein Psychopath, Jean! Geh am besten mal zu deinem Vater, vielleicht kann der dein Hirn wieder richtigstellen, wenn du überhaupt eins hast! Sprich Levi nochmal an und du wirst mich kennen lernen! Und jetzt nimm deine Hände von mir!" Jean sah um sich und bemerkte, dass uns alle anstarrten. "Tzz." Er ging dann von mir weg.  Ich atmete heftig und bemerkte erst jetzt, wie stark ich zitterte. Seit wann habe ich denn so viel Mut? 'Ein Mensch ist viel stärker, wenn er etwas hat, das er beschützen muss..' Ich ging dann zum Bus und fuhr Richtung Krankenhaus. Als ich auf mein Handy sah, bemerkte ich, dass ich eine Nachricht von meiner Mutter hatte. "Er liegt in einem Einzelzimmer, alles soweit in Ordnung! Erschrecke dich nicht, er hat viele Geräte um sich herum, da wir ständig seinen Herzschlag überwachen müssen. Der ist noch ziemlich schwach. Sag am besten, dass du sein Bruder bist, eigentlich dürfen nur Familienangehörige zu ihm. Hab dich lieb." Ich schickte ihr einfach ein 'Ok.' Beim Krankenhaus angekommen stieg ich aus und ging zum Empfang. "Hallo. Ich wollte fragen, ob ich meinen Bruder, Levi Ackerman besuchen kann." Sie klickte in ihrem Computer herum. "Ackerman... Hmm.. Im ersten Stock, Zimmer Nummer 104." Ich bedankte mich und suchte sein Zimmer. Mein Herz pochte so schnell.. Ich sah die Nummer 104.. Vorsichtig legte ich meine Hand an die Türklinke und wartete kurz. Ich hatte Angst.. Angst, ihn zu sehen.. Ihn so schwach zu sehen.. so hilflos.. Kurz atmete ich nochmal ein und aus. Dann nahm ich erneut meinen Mut zusammen und drückte ich nach unten.

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Bitte bleib bei mir. ♡ [Eren × Levi]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt