"We could've been friends, yeah you and me. Mister bully, take a moment please" - Hopeful, Bars and Melody
Ich muss gestehen, ich fühle mich ein bisschen wie Harrys kleiner Bruder, der vor dem Bösen der Welt abgeschirmt und beschützt werden möchte, als wir bei den Becken ankommen und ich Nick und Zayn erblicke, die etwas überrascht von meinem Auftauchen zu sein scheinen.
Nervös und weniger motiviert, ihnen die Stirn zu bieten und mich nicht so schnell kleinkriegen zu lassen, als noch vor wenigen Minuten, halte ich mich dichter an meinen Schwimmtrainer und schlucke nervös.
Harry wirft mir einen kurzen Blick zu, als ich aus Versehen durch die plötzliche Nähe seinen Arm streife, und macht ein etwas verwirrtes Gesicht, doch er belässt es dabei.
"Louis! Was ist dir denn passiert?", empfängt mich Liam Payne mit großen Augen und checkt mich einmal bestürzt von oben bis unten ab.
"Ich bin eine Treppe hinuntergefallen, Coach", lüge ich und merke Zayns und Nicks stechende Blicke auf mir, doch ich lasse mir nichts anmerken.
"Vielleicht solltest du heute lieber nur zusehen und dir eine Auszeit gönnen, was meinst du?", fragt der muskulöse Mann besorgt und ich ringe mir ein Lächeln ab und schüttle den Kopf.
"Das geht schon, wenn ich nicht mehr kann, werde ich mich melden."
"Louis", ertönt da auf einmal Nicks Stimme näher bei uns und ehe ich mich versehe, liegt sein Arm auf meinen Schultern. "Gott, das sieht ja schlimmer aus, als vermutet. Du hast dich aber auch ganz schön auf die Fresse gelegt." Der Braunhaarige lacht kurz auf und macht dann wieder ein mitfühlendes Gesicht.
"Wenn du heute irgendwie Hilfe brauchst, dann wende dich ruhig an mich, ja?", sagt da Zayn in einer ungewohnten Stimmlage und als ich zu dem Pakistani aufsehe, bin ich mir nicht sicher, ob er das nicht vielleicht tatsächlich so gemeint hat, wie er es gesagt hat.
"Ja, auf jeden Fall. Du kannst auf uns zählen, Kumpel", pflichtet ihm Nick da bei und ich versuche glücklich über seine Worte auszusehen.
"Na das sind ja schon ganz andere Töne als noch vor Kurzem", lässt Liam Payne zufrieden verlauten und auch Harry wirkt gut gelaunt und lächelt mich aufmunternd an.
"Louis ist seit letzten Freitag unser Freund", grinst Nick verdammt überzeugend und zieht mich noch fester an sich, wobei sich seine Finger unangenehm fest in meine Schulter bohren. "Ich fühle mich total blöd, so unfreundlich zu ihm gewesen zu sein."
Nach weiteren Sekunden der Umarmung, die ich nur knapp überstehe, ohne ihn von mir zu stoßen, lässt er mich dann auch wieder los und Zayn klopft mir einmal vorsichtig auf die Schulter, ehe sich die beiden in Begleitung von Liam Payne vom Acker machen.
Niall, der ein paar Schritte entfernt steht, hat alles mit Argusaugen beobachtet und hebt fragend die Augenbrauen, als sich unsere Blicke treffen, als wollte er fragen, ob alles in Ordnung ist.
Ich nicke schnell und er bedeutet mir, dass er gleich wieder bei mir sein wird, bevor er dem braunhaarigen Jungen vor ihm eine Antwort gibt.Erst da fällt mir wieder ein, dass Harry sich ja noch neben mir befindet, und als ich mich zu ihm drehe, steht er mit verschränkten Armen neben mir und blickt ernst auf mich herab, wobei er gar nicht mehr so froh wie vorhin aussieht.
"Versprichst du mir, mich nicht anzulügen, wenn ich dich jetzt etwas frage?"
"Wieso sollte ich dich anlügen?", stelle ich mit einem Kloß im Hals eine Gegenfrage und er zieht die Augenbrauen zusammen.
"Lass es mich anders formulieren. Ich verlange von dir, dass du die Wahrheit sagst."
"Du kannst mich nicht zwingen", erwidere ich nervös und mache einen Schritt von ihm weg, weil ich eine Vorahnung habe, was er wissen wollen könnte.
"So?", entgegnet er bloß und ich senke den Kopf, um auf den gefliesten Boden zu starren.
"Ja."
"Nun gut, ich nehme jetzt einfach an, dass du nicht so blöd bist und deine Mobber deckst, habe ich recht?"
"Ja", sage ich erneut und sehe wieder in seine grünen Augen hoch, die mich argwöhnisch mustern.
"Also, haben Nick und Zayn dich geschlagen?"
In meiner Brust beginnt mein Herz heftig zu hämmern und ich sehe für einen Moment zu den beiden hinüber, die uns beobachten, und mir läuft es eiskalt den Rücken hinunter.
"So ein Schwachsinn, Harry", zwinge ich mich dann zu sagen und suche wieder seinen Blick, der jetzt die Enttäuschung in sich birgt, die ich damals vermutet habe, als ich nicht so gut geschwommen bin, wie ich dachte, er würde es von mir erwarten.
"Louis, bitte, du musst mich nicht anlügen und du musst sie nicht beschützen. Sie haben dir weh getan und das ist nicht richtig", zischt er eindringlich und beugt sich mir ein Stück entgegen.
"Und du musst mich nicht beschützen, Harry", gebe ich im selben Tonfall zurück. "Sie haben mir kein Haar gekrümmt. Nur weil du mir geholfen hast, bist du nicht für mich verantwortlich. Du musst nicht auf mich aufpassen und du musst mir auch keine Pralinen schenken. Wieso bist du so versessen darauf, in meinem Sturz eine Gewalttat zu sehen? Du spinnst doch."
Nein, es ist nicht fair ihn so anzumachen, nur um nicht mit der Wahrheit herauszurücken, doch er bringt mich immer mehr in Bedrängnis und ich habe einfach nicht den Mut, Zayn und Nick zu verpfeifen, weil ich Angst vor den Konsequenzen habe.
In seinem Gesicht spiegelt sich nun noch mehr Enttäuschung gepaart mit Schmerz wieder und er wird erneut leicht rot im Gesicht, als er wieder das Wort ergreift.
"Das mit den Pralinen war nett gemeint. Ich konnte ja nicht wissen, dass du darauf so undankbar reagierst und sie nicht möchtest. Du kannst sie von mir aus auch direkt in den nächsten Mülleimer werfen. Aber hier geht es nicht um Schokolade und das weißt du ganz genau. Und wenn du ein Weichei sein und dich weiter herumschubsen lassen willst, dann werde ich dir fortan bestimmt nicht mehr im Weg stehen."
Und damit ist die Auseinandersetzung beendet, denn Harry stapft wütend zu seinem Kollegen davon, der schon Schwimmbretter verteilt, und lässt mich mit schlechtem Gewissen stehen.
"Ärger im Paradies?", fragt Niall mit einem schiefen Grinsen, als er auf mich zukommt und ich mache ein finsteres Gesicht.
"Nicht lustig."
"Was ist denn los?"
"Harry meint, Zayn und Nick unbedingt überführen und mich vor ihnen in Schutz nehmen zu müssen."
"Oh echt?" Der Ire macht große Augen und sieht zu dem grünäugigen Trainer hinüber. "Aber das ist doch total gut, oder? Ich meine, er interessiert sich für dich und deine Probleme. Also das ist meiner Meinung nach ein Anfang."
"Nein, Niall. Das hat nichts mit der Art Interesse zu tun, die ich für ihn hege."
"Hm, also ich habe etwas von Pralinen gehört", murmelt dieser, wackelt vielsagend mit den Augenbrauen und flüchtet dann schnell aus meiner Reichweite und zu Liam Payne und Harry, wo er sich ein Brett schnappt, das ich mir so langsam auch einmal holen sollte.
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Ich wünsche euch allen einen schönen Mittwoch.
Liebe Grüße aus der Kinderkrippe
Maybe x[1164 Wörter]
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Fearless || larry stylinson fanfiction
FanfictionWieso schämt man sich für etwas, das absolut nicht peinlich ist? Wieso ist es schlecht, anders als die anderen zu sein? Weil uns die Gesellschaft suggeriert, dass gewisse Dinge "richtig" und andere "falsch" sind? Weil man schlank und hübsch sein m...