7.

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Langsam ging es bergauf. Ich durfte auf Krücken auf Klo und konnte mich endlich alleine etwas Waschen. Die Tage waren echt merkwürdig und irgendwie auch toll. Jackson war kurz hier. Wollte aber Mal einen Tag kommen, wo er länger kann. Wir schreiben sonst viel. Meist vor dem Schlafen gehen. Und Connor, er kam mir Tag für Tag so vor, als versuche er, mich kennenzulernen. Auf seine eigene Art und Weise und fragte viel. Er war doch irgendwie nett, aber trotzdem auch ein Arsch. Ich wusste einfach nicht, wie ich mit ihn umgehen sollte. Seine zwei Seiten machten mir es echt nicht leicht. Obwohl er auch mehr als zwei Seite an sich haben konnte, was es noch mal zu einer ganz neuen Herausforderung machte.

"Guten Morgen! Tag neun deiner Qualen! Freust du dich schon?" Gott hat er mich erschreckt. Und dann noch mit so einem lahmen Witz.

"Oh ja und wie! Immer eine Freude, wenn du mir wehtun kannst. Wieso bringst du für die nächste Session nicht noch ein paar Knebel mit?" Sein Blick änderte sich schlagartig. Verführerisch. Er bewegte amüsiert einen Mundwinkel in die Höhe.

"Mmh. Interessante und reizvolle Vorstellungen." Oh Gott! Was habe ich gesagt, dass er so drauf anspringt? Das war ein Scherz. Aber merkwürdigerweise, turnte mich die Vorstellung auch an. Wie er mich im Griff hat. Mir den Arsch versohlt. Und ... Stop! Schon wieder denke ich mit meinem Unterleib. Das ist ja kaum auszuhalten!

"Reicht ein Gürtel für heute?" Sag jetzt bloß, er hat das ernst genommen. Oder veräppelt der mich auch nur? Bei Connor wusste man ja nie. Und sein Blick sieht eher aus, als würde er mich tatsächlich gern übers Knie legen.

"Ich ... muss Mal!" Ich wollte mir die Krücken schnappen. Um dieser peinlichen Situation zu entfliehen. Leider war ich zu hektisch und fiel fast vom Bett, aber Connor fing mich auf. Der Länger nach lag ich in seinen Armen.

"Scheinst ja ganz heiß drauf zu sein, wenn du mir schon so hektisch in die Arme fällst." Wieder fing er an, mich zu veralbern. Ja ja, mach dich nur lustig. Dann wurde er aber etwas ernster.

"Du solltest vorsichtig sein. Ich hoffte, du hast dir nicht wehgetan."

"Nein. Es ... es ist alles gut."

Ich merkte, wie in mir die Hitze stieg und mein Puls raste, bis ins Unermessliche.

Ich versuchte diesmal, mit Witz die Situation zu lockern.

"So länger es wehtut, umso länger musst du mich ertragen." Dabei lachte ich so unsagbar dämlich und nervös vor mich hin, dass es noch peinlicher wurde.

"Ertragen? Eher das falsche Wort. Wir verschwenden eher die Zeit, man könnte sie auch anders verbringen." Verdammt! Wieder sagte er dies in so einem unheimlich sexy Ton. Jetzt ist mein Verstand ganz tief in meiner Vagina. Warum klang alles bei ihm so verführerisch. Ja, ich wüsste da auch paar Sachen, die man machen könnte! Dachte ich mir. Brachte aber kein Wort mehr raus.

"Obwohl ... Verschwendet ist sie auch nicht." Ein Zwinkern begleitete den Satz. Gott, könnte er bitte aufhören, so unglaublich toll zu sein?!

"Eigentlich will ich hier ja weg. Abends ist es ziemlich ... Einsam." Fing ich plötzlich an zu reden. Ich wusste nicht, warum ich so offen das zugab. Aber als ich in seinen Armen lag und seine wunderschönen Braunen mich anschauten, kam es so über mich. Ich hatte bei ihn auch keinerlei Probleme mehr mit Augenkontakt. Ich genoss es förmlich, seine Augen zu betrachten.

"Wie schlimm ist es denn? Ich meine. Einsamkeit kann auch runterziehen. Hast du niemanden der dich Mal besucht? Bin ich der Einzige, der die eine Stunde am Tag vorbeikommt?"

"Ja. Außer die Schwestern halt. Ich bin aber bestimmt einundzwanzig Stunden von den vierundzwanzig alleine, oder schlafe halt. Raus darf ich ja auch nicht."

Er fasste dann unter meinen Beinen und hob mich wieder hoch aufs Bett.

"Ich kann auch Hausbesuche machen."

Bot er an. Aber ich wollte nicht nach Hause zu meinen Eltern.

"Oder ..." Ihm schien das schwerzufallen, was er in dem Augenblick dachte, auszusprechen.

"Ich kann dich abends ja noch mal besuchen. Wenn du nichts dagegen hast. Ich will nur nicht aufdringlich sein."

Er? Mich besuchen? Und das privat? Ich wusste nicht, was ich Antworten sollte. Und versuchte auszuweichen. Und redete dummes Zeug, was ich danach wieder bereute.

"Aber ... was sollen die Leute denken. Und, was ist mit deinem Ruf ... du hast sicher einen. Ich meine ... ist so was denn ok? Weißt du überhaupt wer ich ..."

"Stopp! Mir egal ob du eine Rightly bist. Alles was um dich rum passiert, was für ein Namen du trägst, und was andere Leute von dir halten, hat nichts mit dem zu tun, wer du wirklich bist. Nicht wer du bist, sondern wie du bist. Du als Person bist wichtig. Also, eine vernünftige Antwort Madam, ich sagte letztens, das war eine Ausnahme. Und ich frage nicht ein zweites Mal." Das machte mir etwas Angst, ich wollte ihn nicht verärgern.

Ich fing fast an zu weinen und zu hyperventilierten.

"Bleib ruhig. Letzte Chance ist das nicht. Ich frage nur keine zwei Mal. Ich habe nicht nötig zu betteln. Das musst du schon tun." Sein Lächeln wickelte mich wieder um den Finger.

"Ja, bitte."

"Wie die Dame wünscht." Ein Handkuss begleitete den Satz. Er wusste genau, wie man eine Frau umgarnt. Er war so vielschichtig, dass es kaum zu glauben war. Er war dominant, wohlerzogen und konnte gut mit Worten umgehen. Wusste, was er will, immer beherrscht und hatte das Spiel mit dem Flirten so was von drauf. Und trotzdem würde ich ihn manchmal gerne eine kleben für seine Rücksichtslose, arrogante und zu sehr bestimmende Art. Er war so ... Perfekt unperfekt. Nein, er war nur Perfekt.

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An den Abend kam er noch nicht. Aber mir wurde Essen gebracht, wo eine Rose drauf lag. Die Schwester selbst wusste nicht von wem. Sie fand sie einfach auf dem Tablett. Und nur Connor kann das gewesen sein. Ein Außenstehender weiß sicher nicht, welches Essen für mich ist. Zum Glück durfte ich seit Kurzem auch wieder essen. Aber erst mal nur bestimmte Sachen. Heute gab es leckere Kartoffelsuppe. Ich liebte Suppen. Ja, klingt merkwürdig. Aber da ist so viel Gutes drin. Man kann so viel kombinieren. Eintöpfe und Suppen sind mitunter das beste. Und wenn ich richtig essen darf, freu ich mich wieder auf Pizza.

Nichts geht über Pizza. Wie Eintöpfe, immer mit vielen guten Sachen. So Speisen werden nie langweilig.

Beim Essen vibrierte mein Handy. Jack schrieb. Heute früher als sonst. Er wollte mir Bescheid geben, dass er morgen Mittag kurz vorbeikommen würde und am Sonntag, da ist eh Ruhetag und den Papierkram kann er auch später erledigen.

Das freute mich, dass er sich Zeit nehmen wollte. So konnte ich ihn endlich mal wieder sehen. Die Tage wurden besser und besser. Jetzt muss ich nur noch hier rauskommen.

Perfect Love - Inneres Verlangen! (Unbearbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt