Das Frühstück lief sehr ruhig ab. Ich war wirklich etwas in Gedanken. Er aß auch nicht wirklich.
"Jack. Können wir ein Stück laufen?" Ein überraschter Blick fiel auf mich. Aber da wir beide eh kaum Hunger hatten, dachte ich, frische Luft könnte etwas helfen.
"Bist du sicher? Darfst du dich den viel bewegen?"
"Ich will ja kein Marathon laufen. Ich will nur die Straße ein Stück entlang."
Schulterzuckend stand er auf und packte das Geschirr und Lebensmittel weg.
"Wenn du es schaffst, können wir zu mir laufen. Das du gleich mal den Weg kennst und mein Haus. Das ... genau so aussieht. Nur nicht so spießig eingerichtet." Lachte er.
"Warum nicht." Ich wollte auch mein Teller wegräumen, aber er nahm ihn mir ab.
"Ich mach schon. Zieh du dich einfach an."
Ich lief dann noch mal nach oben. Das war schon wieder Training genug. Ich hatte nur eine kurze Hose an mit einem alten Top. Da es dafür aber zu kalt war, zog ich mir eine Leggings und einen langen Pullover an. Für die Hose brauchte ich Ewigkeiten.
"Wenn ich helfen soll, schrei ruhig!"
"Geht ... schon!" Presste ich atemlos hervor. Es war wirklich eine Qual, sich anzuziehen, wenn der Rücken nicht mitmachen will.
Völlig aus der Puste lief ich an die Treppe. Jack saß auf der letzten Stufe. Er sah cool aus. So lässig.
"Hat er dir gesagt, wo sein Zweitschlüssel?" Stimmt. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Er hat nichts gesagt. Ich starrte ihn deswegen fragend, mit großen Augen an.
"Also nicht. So was vergisst der Herr wieder. Komm, ich weiß, wo er liegt." Er stand aber nicht gleich auf und schaute mich an, wie ich langsam die Treppe runter lief. Wie in Schneckentempo.
"Ich will morgen noch ankommen." Ärgerte er mich. Total mies dachte ich. Wurde aber vollkommen überrumpelt, als er mich plötzlich auf den Arm nahm.
"Prinzessin wird jetzt von ihren Prinzen mal etwas schneller runter getragen." Dabei legte er so ein freches Halbgrinsen auf und streckte leicht die Zunge raus. Das sah so süß aus.
"Kennst du schon die Bilder, neben dem Büro? Hinter den Bildern." Er kam auch schnell wieder, mit dem Schlüssel in der Hand.
"Falls seine Schwester Mal hier übernachtet. Das versteckt hat sie ausgesucht. Frei rumliegen, wollte sie ihn hier nicht lassen. Connor ist da lockerer."
Er gab mir den Schlüssel, was mir gar nicht gefiel.
"Wo ist meiner? Ich mache beide an einem Ring, wenn du willst?" Er war oben, im Säckchen. Ich wollte ihn nicht ständig mit mir rumtragen. Ich zeigte auch nach oben. Er lief einfach, ohne zu fragen, ob er ihn holen soll. Mich störte es jetzt nicht. Ich hatte nichts zu verbergen. Er durfte ruhig an meine Sachen. Aber seine unbeschwerte und lockere Art war noch etwas befremdlich. Dabei hätte ich mich längst daran gewöhnen müssen.
Er schlenderte die Treppe runter und wedelte mit dem Schlüssel. Ich erkannte einen Anhänger. Wo hatte er den wieder aufgegriffen?
"Endlich kann ich dir den überreichen. Zusammen mit einem kleinen Prinzen, der auf dich aufpassen soll." Er legte mir den Schlüssel in die Hand und lächelte mich so unglaublich süß an, dass ich fast dahinschmolz.
"Danke mein Prinz." Ich lächelte ihn freudig entgegen. Er schien sich über meine Reaktion erst zu wundern. Ich habe ihn das erste Mal so genannt. Persönlich.
"Jack ... ach, vergiss es." Ich wollte ihn richtig danken. Ihn sagen, wie viel mir das alles bedeutet. Aber ich traute mich nicht. Er schaute mich dann mit einem süßen fragenden Hundeblick an. Da dachte ich mir. Warum Worte nutzen? Ich umarmte ihn. Und das kostete mich diesmal keine Überwindung. Zumindest nicht so viel, wie am Anfang.
"Gern geschehen." Flüsterte er mir zu. Er schien die Geste verstanden zu haben. Und war auch froh darüber. Dann zog er mich zur Tür.
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"Woher weißt du so viel über Connor? Sag mir jetzt die Wahrheit." Wollte ich wissen, als wir die Straße hochliefen.
"Na schön ... Er war auch Mal mein Arzt, als ich im Klub einer Schlägerei knapp entkommen bin. Das ist fünf Jahre her. Wegen mir ist er jetzt auch deiner. Er hat dich seit Wochen im Auge. Immer wenn du da warst, wollte er dich ansprechen. Aber das ist normal nicht seine Masche. Er rennt Frauen nicht hinter her. Du warst die Erste, die ihn vollkommen faszinierte. Also so weit ich weiß. Dass er da war, dich gerettet hat, war kein großer Zufall. Wieder ich! Kannst dich später bedanken." Er grinste dann stolz vor sich hin.
"Du ... hast uns also verkuppelt."
"Jupp. Wenn du es so sehen willst. Ich frage mich, warum er dir nie auffiel? Er saß sogar schon zwei Mal neben dir."
"Wirklich?" Ich war verwundert. Er wäre mir normal sofort aufgefallen. Warum hab ich mich an ihn nicht erinnert?
"Ja. Einen Kaffe mit Schuss. Der Witz?"
Ich erinnerte mich. Er trank so was wie kalten Kaffee. Das war zermahlene Kaffeebohnen mit irgendwelchen Likören. Sah aus wie Kaffee. Dann fiel mir es wieder ein.
"Er ... er hat mir nicht das erste Mal geholfen. Der Tag, als ich Drogen untergejubelt bekam. Hat er mich nicht zu dir getragen?" Er nickte. Also habe ich seine Augen nicht das erste Mal gesehen, als ich vom Auto angefahren wurde. Ich muss extrem dicht gewesen sein, dass ich das vergessen habe.
"Ich ... es ist gerade ... es tut mir so leid."
"Was denn?"
"Das ich ihn so wenig wahrnahm. Dabei ... ich meine ..."
"Alles ok. Du warst oft ... ziemlich drauf. Ich wollte, dass dies aufhört. Deswegen habe ich die letzten Male, wo du da warst, mich etwas geändert. Und habe mich auch deswegen beim Letzten, der dir so nah kam, eingemischt. Ich wollte, dass es dir endlich besser geht. Du hast ... es schien, als gehört ihr zusammen. Dein Blick. Wie du warst als er dich trug und dich anschaute. Ich weiß, du warst nicht ganz bei dir. Aber ... da war was. So wie im Krankenhaus, als du die Panikattacke hattest und ich ihn holen musste." Ich war vollkommen baff. Aber irgendwie auch dankbar. Wochenlang versuchten sie mich aus meiner Scheiße rauszuziehen. Mir zu helfen und ich habe nichts mit bekommen, durch meine ständigen Eskapaden mit Alkohol und Männern. Ich bib so dämlich. Ich hätte mich dafür Ohrfeigen können. Der Autounfall war also nötig um mir endlich die Augen zu öffnen.
"Sag das ihm aber nicht ... noch nicht. Er ist einfach zu stolz dafür." Ich nickte und stimmte einfach zu. Auch wenn ich es nicht verstand. Aber so sind Männer halt. Echt merkwürdige Geschöpfe.
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Perfect Love - Inneres Verlangen! (Unbearbeitet)
RomanceLeseempfehlung ab 🔞 Sie hat alles, was man sich Wünschen kann. Aussehen, Geld und das Ansehen ihres Vaters. Leider ist dies aber eine große Last. sie muss immer tough sein. Muss Stolz und aufrecht durchs Leben gehen. ihr Gesicht waren. Alyssa wird...