Müde strecke ich mich in meinem Bett. Noch immer habe ich leichten Muskelkater von dem ganzen Training. Leider muss ich heute wieder zum Training. Herr Jensen kennt da keine Gnade, schießt es mir durch den Kopf und ich öffne langsam die Augen. Zuerst bin ich verwirrt, als ich über mir einen Balken erkennen kann. So etwas habe ich überhaupt nicht in meinem Zimmer.
Langsam kommen die Erinnerungen an den gestrigen Tag zurück und ich setze mich abrupt im Bett auf. Neben mir erkenne ich eine Uhr und atme erleichtert auf, als diese erst halb sieben Uhr morgens zeigt. Schnell springe ich aus dem geräumigen Doppelbett und gehe aus dem Dach eine schmale Treppe nach unten ins Wohnzimmer, welches mit einer offenen Küche verbunden ist. Von hier aus gelange ich in den Flur, wo mein Koffer noch immer steht.
Schnell nehme ich diesen mit in das kleine Badezimmer und springe unter die Dusche. Für Duschbad ist glücklicherweise gesorgt und auch Handtücher hängen bereit, welche ich direkt verwende. Ich sehe sogar eine Waschmaschine in der Ecke stehen, was mich unglaublich freut. Wir haben zwar gelernt, wie man Wäsche im Fluss sauber bekommt, doch das muss ja nicht sein. Es ist nämlich anstrengender als jeder Unterricht mit Herrn Jensen.
Schnell ziehe ich mich an und kämme meine Haare. Da sie noch nass sind, binde ich sie einfach zusammen. Meinen Koffer schaffe ich noch schnell in das Schlafzimmer und stelle ihn in die Ecke. Auspacken kann ich später immer noch.
Dann laufe ich in die Küche. Hier schaue ich mir erstmal an, was diese zu bieten hat. Und das sind zumindest die wichtigsten Utensilien. Und auch sehr viele Lebensmittel sind vorhanden. Mit ordentlich Hunger und Appetit rühre ich den Teig für Pancakes zusammen und bereite diese anschließend zu. Ich bin noch nicht einmal bei der Hälfte, als Sarah schon im Wohnzimmer steht und sich staunend umsieht. Ihren Mate Jacob hat sie direkt dabei.
„Schön hast du es hier. Wie weit ist das Essen?", gibt sie von sich und kommt näher an die Küche. „Wenn du dir einige Teller nimmst und diese hier hinstellst, gemeinsam mit etwas Besteck, dann kannst du dir die ersten nehmen.", gebe ich lachend zurück und stelle Marmelade, Schokolade und Zucker auf den Tresen gegenüber des Ofens auf den anderen Teil der Kücheninsel. Ich wusste, dass früher oder später jemand zum Frühstück hier auftauchen wird.
„Jacob, willst du lieber Pancakes oder Rührei?", will ich noch immer mit einem Lächeln im Gesicht wissen, als Sarah sich ihren Teller bereits belegt. „Wenn du bereit bist auch noch Rührei zu machen, dann würde ich das nehmen.", gibt der Wolf zurückhaltend von sich und beobachtet uns genau. Wahrscheinlich ist es ihm nicht ganz geheuer, dass wir uns benehmen als wäre nichts geschehen. Als würden wir das hier schon Jahre lang machen.
Schnell nehme ich mir eine Packung Eier aus dem Kühlschrank und zerschneide einige Wiener, welche ich in einer Pfanne anbrate und dann die Eier dazugebe. Noch ein paar Gewürze dazu und schnell habe ich das Rührei und einige Toast fertig, welches ich für Jacob auf einem Teller platziere.
Kaum haben die beiden sich zufrieden, Sarah bereits mit ihrem zweiten Pancake, an den Esstisch gesetzt, da stürmen auch schon Madeline und Jessica in die Hütte. Ihre Mates Roman und Thomas direkt hinter ihnen. Wobei letzterer sogar einen voll gepackten Korb dabei hat. „Ich wusste, dass du Frühstück machst! Daher habe ich dir den Inhalt unseres Kühlschrankes auch noch mitgebracht.", sprudelt es auch schon aus Jessica heraus und ihre roten Haare stehen wirr in alle Richtungen ab.
„Geh erstmal ins Bad dich vorzeigbar machen, dann kannst du dir Pancakes oder Rührei mit Toast nehmen.", lache ich und schon ist der Wirbelwind in die Richtung verschwunden, in die ich gezeigt habe. Nach und nach trudeln immer mehr meiner Freundinnen mit ihren Gefährten zusammen ein. Langsam wird es eng, doch das scheint niemanden zu stören. Einige essen inzwischen auf dem Boden, andere haben es sich auf den Fensterbrettern gemütlich gemacht oder sich in den Türrahmen gelehnt.
Wir haben alle eine Menge Spaß und unterhalten uns über die unterschiedlichsten Dinge. Ich bereite währenddessen eine Speise nach der anderen zu. Das Frühstück hat sich inzwischen eher zu einem entspannten Brunch entwickelt, wobei der ein oder andere der Wölfe noch einmal los ist, um etwas mehr essen zu besorgen.
Doch schließlich habe ich es geschafft alle satt zu bekommen und sie verlassen schließlich glücklich meine Hütte. Leise vor mich hin summend räume ich schließlich das Geschirr ab und beginne mit dem Abwasch. Bis sich plötzlich erneut die Tür öffnet und Elias meine Hütte betritt.
„Hier war ja einiges los.", murmelt er leise und betrachtet den Berg an Geschirr, der sich neben dem Waschbecken stapelt. „Ja, das stimmt. Doch das ist mir klar gewesen.", gebe ich lachend zurück und beginne mit dem Abwasch. „Es sind sowohl Rührei als auch Pancakes da. Tu dir also keinen Zwang an, ich schaffe das sowieso nicht alles alleine zu essen."
Ich bin überrascht von mir selbst. Wie locker und unbeschwert ich mit dem Alpha der Omegas umgehen kann erstaunt mich selbst. Mir ist bewusst, dass ich eigentlich Angst haben sollte. Das ich Respekt zeigen und ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen müsste. Doch das tue ich nicht und das scheint Elias auch nicht von mir zu erwarten. Er benimmt sich wie ein einfacher Mann, der nur etwas schlecht gelaunt ist.
Kommentarlos nimmt der Wolf sich noch etwas von dem Rührei und schaufelt es in sich hinein. Bis er sich schließlich, nach einem Seitenblick auf mich, die komplette Pfanne nimmt und dort auch noch den letzten Rest raus kratzt. Was ich jedoch nur mit einem Lächeln stumm hinnehme. Ebenso verfährt er mit den Pancakes, von welchen am Ende auch keine mehr übrig sind.
Da ich gerade fertig mit dem Abwasch bin, stelle ich das restliche Geschirr einfach in die Spüle. Abwaschen kann ich auch später noch, das läuft schon nicht weg. Dann beginne ich mit dem Abtrocknen, wobei mir Elias wieder kommentarlos hilft. Schneller als gedacht sind wir damit fertig wieder alles in die Schränke zu räumen und mustern uns einen kurzen Moment lang.
„Danke für deine Hilfe.", gebe ich leise von mir, weil ich das Gefühl habe etwas sagen zu müssen, und wende den Blick ab. „Kein Problem. Danke für das Essen.", brummt Elias, bewegt sich jedoch kein Stück. Fragend sehe ich ihn an, ehe er mit der Sprache herausrückt. „Soll ich dir vielleicht noch ein bisschen die Umgebung zeigen, damit du dich besser zurecht findest?"
Überrascht schaue ich in diese dunklen Augen und schaffe es kaum den Blick abzuwenden. „Sehr gerne.", entkommt es mir flüsternd und mit einem Nicken seinerseits geht es auch schon los.
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Ausbildung zur Mate - Omegas Luna
FantasyKaily geht auf eine Schule, wo alle Mädchen zwischen sechzehn und zwanzig Jahren darauf vorbereitet werden einmal die Mate, die Gefährtin, eines Werwolfs zu werden. Sie lernen den Aufbau von einem Rudel. Den Alpha als Anführer, den Beta als seine re...