Kapitel 11

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"Also, wann ist dieser Gerichtstermin?", fragte ich nervös und ignorierte Dorean, der an der Muschelschale der Auster nagte und sich dabei einen schmutzigen Blick von Abel einfing. Ich sah Malachi an, der den Wein in seinem Glas studierte, bevor er ruhig aufblickte.

"Ich bin mir noch nicht ganz sicher. Das Gerichtsverfahren beginnt, wenn Theo Hades erreicht, was schon bald sein könnte. In der Zwischenzeit sollten wir uns darauf vorbereiten. Wir müssen auch die Oneiroi mitnehmen, die bezeugen können, dass Theo dich in deinen Träumen gequält hat und wahrscheinlich haben ihn auch auf diese Weise deine Gebete erreicht", erklärte er ruhig. Ich runzelte die Stirn und fühlte mich unwohl, als Abel schnaubte und seine Ellbogen auf den Tisch legte.

"Das wird großartig. Für den Rest von uns wird das ein Familientreffen." Jeder wusste, dass Abel während dieser ganzen Sache darüber nachdachte, sich an Kain zu rächen. Malachi bemerkte es ebenfalls und runzelte die Stirn, als er seine Gabel abstellte.

"Nein, Abel. Hier geht es nicht um deinen Streit mit Kain. Wir müssen uns darauf konzentrieren, Adrian zu beschützen. Wir wissen beide, was Theo tun wird, wenn er gewinnt. Und wir wissen beide, was Zelios tun wird, wenn er gewinnt", erklärt er förmlich, worauf hin Abel seine Nase kräuseln und widerwillig nickte. Ich sah Malachi unbehaglich an.

"Nun... wer genau wäre bei diesem Gericht anwesend, falls es dazu kommt?", fragte ich.

"Du meinst, wenn es dazu kommt", erwiderte Abel und meinen Magen sackte noch tiefer. "Wenn Theo seinen Weg nach vorne bahnt, wie das Gör, das er ist, wird er in kürzester Zeit vor Hades stehen und seinen Wutanfall freien Lauf lassen. Es wird ein paar Stunden dauern, bis er sich abgekühlt und Hades mit dem Lachen aufgehört hat, bevor er den Rest von uns zu sehen verlangt, damit wir uns ihm anschließen."

"Und mit dem Rest", fuhr Malachi fort, wo Abel aufgehört hatte, "sind alle meine Brüder und ich gemeint. Dazu gehören Abel, Kain, Theo, Zelios, Cerberus und Charon. Und so wie ich sie kenne, werden sie jeweils ihre rechte Hand mitbringen, mit Ausnahme von Abel, der technisch gesehen meine rechte Hand ist, bis Hades seine Verbannung aufhebt. Und wenn mein Gedächtnis mich nicht trügt und meine Brüder sie nicht getötet haben, sind diese Männer Hannibal, Sept, Noe, Leon und Kyros. Sie dürfen auch ein paar Wachen mitbringen, aber keiner von ihnen darf den Thronsaal betreten."

"Ew, Kyros ist noch am Leben?", fragte Abel. Malachi funkelte ihn wütend an. Ich runzelte die Stirn und schaute einen Moment auf mein Essen, bevor ich wieder aufblickte.

"Und wem dienen sie?" Malachi sah mich ruhig an und ignorierte Abel, der ihm die Zunge herausgestreckt hatte, was Dorean zum Kichern brachte.

Hannibal dient Kain, Sept dient Theo, Noe dient Zelios, Leon dient Cerberus und Kyros dient Charon. Jeder von ihnen ist ein Führer. Sie führen alle Streitkräfte jeder Spezies, mit Ausnahme von Charon. Charon herrscht nicht über eine Stadt, wie die anderen, sondern über einen Fluss und den Seelen auf seiner Fähre. Kyros ist nur Charons Diener, damit er dafür sorgt, dass die Leute bezahlen, bevor sie mit der Fähre fahren. Und obwohl Cerberus über eine Armee verfügt, braucht er sie nicht wirklich. Er ist eine Bestie und könnte leicht eine ganze Armee alleine auseinandernehmen, wenn er seine Bestiengestalt annimmt." erklärte er.

"Wen sagst du das. Hast du gesehen, was der Bastard mit den Toren gemacht hat, als sie Osama durchgebracht haben? Das war fantastisch", kicherte Abel begeistert. Ich verzog das Gesicht und Malachi seufzte und schüttelte seinen Kopf, bevor er mich ansah.

"Abel wird sich mir anschließen, und die anderen werden es auch tun. Wir werden vor Hades und Persephone stehen. Ein Wort der Weisheit... Sag nichts, es sei denn, du wirst direkt angesprochen. Der Rest von uns streitet viel, aber niemand kennt dich und sie könnten etwas, das du gesagt hast, gegen dich verwenden", riet mir Malachi und ich nickte schüchtern. Als ob ich in einem Raum voller Götter sprechen würde. Da mache ich mir doch eher in die Hosen.

Inferi [boyxboy] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt