Kapitel 25

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Diese Karte bereitete mir Sorgen und ich wusste, dass es Malachi nicht anders erging.

Wir konnten bloß vermuten, dass der Titan, der das geschrieben hatte, vor hatte jemanden anzugreifen und wir gingen jede Wette ein, dass es sich bei der Person um mich handelte, da ich sie kürzlich erst verärgert hatte. Ich seufzte bei dem Gedanken und lehnte mich in meinem Sitz zurück. Ich schloss die Augen und massierte mir den Nasenrücken.

Ich hatte stundenlang in der Bibliothek gesessen und versucht, mir alles zu merken, was ich in den Büchern lesen konnte, aber es bereitete mir Kopfschmerzen. Es gab so viele Götter und Kreaturen und so viele Pantheons auf der ganzen Welt. Und aus dem neusten Buch, dass ich über die Beziehungen zwischen den Pantheons finden konnte, erfuhr ich, dass sie alle überhaupt nicht miteinander auskamen. Die nordischen Götter hassten die Griechen, die wiederum die Ägypter hassten, die wiederum die Japaner hassten, die wiederum die Azteken hassten und so weiter und so fort. Warum mussten sie sich bloß alle bekämpfen?

Es waren eher Gruppen von Kindern, die gezähmt werden mussten, als Götter, aber das behielt ich für mich, um nicht von jemandem geschlagen zu werden, der meine Gedanken nicht schätzte. Ich hielt meine Augen geschlossen und lehnte mich in meinem Sitz zurück, während ich meinen Kopf neigte.

In den letzten Tagen, seit ich meine göttlichen Kräfte erhalten hatte, war mir aufgefallen, dass ich das Flüstern von Personen hören konnte, wenn es leise genug war. Darunter war nicht nur das Geflüster der Titanen. Malachi und viele andere Götter hörten diese Stimmen auch.

Das waren die Stimmen derjenigen, die beteten. Es waren nicht nur Menschen, die beteten. Jeder tat es und ohne es wirklich zu wollen. Sie wünschten sich Dinge oder weinten vor Kummer, schrien vor Wut und lachten freudig. All ihre tiefsten Wünsche, Hoffnungen und Träume wurden mir direkt ins Ohr geflüstert, ohne das sie es mitbekamen.

Es war so schwer, sich auf eine Stimme zu konzentrieren. Es war, als ob hundert Leute gleichzeitig sprechen würden. Als stünde man mitten in einem überfüllten Raum, um den Leuten beim reden zuzuhören. Gelegentlich war eine Stimme lauter als die andere, bevor sie im Stimmengewirr unterging.

Und obwohl die meisten von ihnen nicht allzu tröstlich waren, gab es irgendwo in meinem Hinterkopf eine Stimme, die mich drängte, nicht aufzugeben und weiterzumachen. Ich hatte das starke Gefühl, dass diese Stimme, die Stimme meiner Mutter war.

"Stress dich nicht." Ich sah blinzelnd zu Malachi auf, der gerade die Bibliothek betrat. Leicht lächelnd stand ich auf, um ihn zu begrüßen.

"Entschuldige", gab ich zu und rieb mir den Nacken, um mir einen Knoten weg zu massieren. "Ich versuche nur, so viel wie möglich zu lernen. Kenne deinen Feind." Malachi lächelte darüber und streckte die Hand aus, um meinen Hinterkopf zu streicheln, bevor er sich nach unten beugte, um mir einen Kuss auf die Stirn zu drücken. Ein Schauer durchfuhr mich, bevor er sich zurückzog und seinen Kopf neigte.

"Wie wäre es mit einer Pause? Tayo ist mit dem Abendessen fertig", schlug er vor. Ich nickte und wir verließen die Bibliothek, um über den Flur hinunter zum Speisesaal zu gelangen.

"Hast du deinen Brüdern eine Kopie der Karte geschickt?", wollte ich wissen. Malachi nickte und runzelte ein wenig die Stirn.

"Zelios hat als erster geantwortet. Er vermutet dasselbe wie wir. Ich warte noch darauf, dass die anderen auf meine Nachricht antworten. Bin mir ziemlich sicher, dass die meisten von ihnen dem auch zustimmen würden", gab er zu. Ich sah nachdenklich weg, bevor ich neugierig meine Nase runzelte.

"Ehrlich gesagt, hatte ich nicht gedacht, dass du hier unten Empfang haben würdest", sagte ich. Malachi lachte darüber und mein Herz schwoll an. Ich liebte es, ihn lachen zu hören. Er schien in letzter Zeit viel... sorgloser zu sein. Wie die Person, die er in meinen Träumen war und es erleichterte mich. Ich nahm an, dass all dieses Durcheinander mit den Titanen und die Zusammenarbeit mit seinen Brüdern ihn belasten würde, aber es schien ihn überhaupt nicht zu stören.

Inferi [boyxboy] (Übersetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt