"Die Titanen."
Als Dorean mir das ins Ohr flüsterte, lief es mir eiskalt den Rücken runter. Sogar der Name klang kalt und grausam. Ich wollte Dorean noch mehr Fragen stellen, aber er wollte nicht darüber sprechen und kroch einfach unter die Decken, unter der er sich mit einem seidigen blauen Kissen versteckte. Ich seufzte und legte mich zurück ins Bett, um schlafen zu gehen, aber überraschenderweise fand ich keinen Schlaf.
In so kurzer Zeit war so viel passiert.
Ich bin aus meinem Gefängnis in der Welt der Sterblichen entkommen und in der Unterwelt, in der Heimat eines Halbgottes gelandet. Bin vor zwei Göttern mit anderen Halbgöttern vor Gericht gegangen, was irgendwie dazu führte, dass ein Aphrodisiakum in meinem Nervensystem gelang. Habe von einer fremden Frau geträumt und gelernt, dass es da draußen etwas furchteinflößenderes gab, als Theo.
Es ließ mich bis zu den Knochen erschaudern. Ich beschloss es Malachi zu sagen. Morgen früh würde ich ihn aufsuchen und ihm von dem Traum und meinen Vermutungen erzähle. Aber worauf beruhte mein Verdacht? Darauf, was mir ein Imp vorgeschlagen hat?
Ich könnte falsch liegen. Vielleicht waren die Titanen auch nicht daran beteiligt, wer auch immer sie seien mögen. Vielleicht war es jemand anderes, aber je mehr ich das in meinem Kopf wiederholte, desto mehr dachte ich über sie nach.
Die Titanen. Wer waren sie? Sie müssen wirklich beängstigend sein, wenn Dorean ihre Namen nicht einmal laut aussprechen wollte. Wie viele gab es von ihnen? Was würden sie tun? Wo befanden sie sich?
Ich stellte mir immer wieder Fragen, die ich mir selbst zu beantworten versuchte, aber das war nicht möglich, da ich zu wenig über diese Welt wusste. Ich schloss die Augen fest zusammen und beschloss, am Morgen so viel wie möglich über die Titanen und die Welt zu erfahren, die jetzt mein Zuhause geworden ist.
Es hat eine Ewigkeit gedauert, bis ich letztendlich eingeschlafen bin und ich stellte am Morgen beim Aufwachen fest, dass es draußen Mal wieder regnete. Der dunkle Himmel rollte schwere Wolken, während der Regen in Strömen auf meinen Balkon fiel und das Meer draußen durcheinanderwirbelten. Gut, dass ich heute nicht vorhatte das Herrenhaus zu verlassen, dachte ich, während ich aus dem Raum schlüpfte.
Ich schlenderte ein wenig durch die Gänge, bis ich in der Hauptlobby ankam, in der Skotadi und Fos über etwas stritten.
"Nein", höhnte Fos bösartig, "ich versichere dir, dass ich ihn nicht angefasst habe. Warum sollte ich das auch? Er ist ein verdorbener Dämon, mit großen scheußliche Klauen."
"Du hast große scheußliche Krallen." gab Skotadi wütend zurück und ballte die Fäuste, doch dann sah sie an ihrer Schwester vorbei zu mir und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie schob Fos beiseite, wodurch sie stolperte und herumwirbelte, um zu schreien, bis sie mich sah und ihr Gesicht sich aufhellte.
"Adrian! Du bist gekommen, um uns zu besuchen." sprudelte es aus Fos heraus und drückte dabei ihre Handinnenflächen fest zusammen. Ich errötete leicht bei alle der Aufmerksamkeit. Obwohl ich es wirklich nicht mochte, berührt zu werden, brachte ich es nicht übers Herz, ihnen zu sagen, dass sie mich in Ruhe lassen sollen, als sie meine Haare und Schultern sanft berührten.
"U-Uhm, ich habe mich gefragt, ob Malachi eine Bibliothek hat?" fragte ich. Fos hielt nachdenklich inne und sah neugierig zu Skotadi, die nach einer Weile langsam nickte und einen Finger auf ihre Unterlippe legte.
"Mmm... ich denke, ja... sollte irgendwo in der Nähe sein. Komm wir helfen dir." bot Skotadi an und ich nickte, was sie und ihre Schwester aufgeregt kreischen ließ. Sie führten mich zurück durch die Gänge und hielten immer wieder an, um eine Tür zu öffnen und jemanden zu stören, bevor sie weitergingen.
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Inferi [boyxboy] (Übersetzung)
Fantasy[Buch 1] Bei dem Versuch der Polizei zu entkommen, wegen dem Mord an seine Eltern, gerät Adrian in eine Welt, die schlimmer ist als die eigene. Schnell wird ihm klar, dass er sich nicht in Narnia oder im Wunderland befindet, sondern in einer neuen W...