Ich wusste nicht was ich machen sollte.
Einerseits wollte ich zu Malachi rennen und ihm alles erzählen, aber wenn ich das tat, wie würde er reagieren? Wäre er wütend, weil ich ein Titan war? Würde er versuchen mich zu töten? Oder würde er mir helfen? Und wenn er mir hilft, würden die anderen Götter ihn dann nicht angreifen und verletzen? Was auch immer ich tat, ich steckte in Schwierigkeiten.
Ich brauchte jedoch Hilfe. Und obwohl meine Mutter in meinen Träumen auftauchte, war dies auch schon die einzige Hilfe, die sie leisten konnte. Ansonsten war ich alleine. Nun, da wäre noch Dorean, jedoch hatte ich ihm nicht gesagt, dass ich ein Titan bin . Ich sagte ihm nur, dass meine Mutter eine Göttin ist, aber das ein Geheimnis zwischen uns bleiben musste.
"Ja, ja! Ssh, geheim. Dorean behält Geheimnisse sehr gut, ja." rief Dorean aufgeregt. Ich bedankte mich und sagte ihm, dass wir uns ein bisschen umsehen mussten. Etwas Böses kam auf uns zu und sogar Dorean stimmte zu, dass die Luft kälter war als gewöhnlich.
Ich wälzte die Bücher, um so viel wie möglich über die Titanen herauszufinden, doch das gestaltete sich schwierig, mit all den schwierigen Wörtern und der Tatsache, dass die Hälfte der Bücher in der Bibliothek auf griechisch waren. Und obwohl alle Verwandten seitens meiner Mutter, Griechen waren, verstand ich kein Wort davon. Selbst Englisch war für mich schwer zu verstehen, wenn es ums Lesen und Schreiben ging.
Ich hatte erst die zweite Klasse in der Welt der Sterblichen absolviert, als mein Vater der Schule mitteilte, dass er mich zuhause unterrichten würde.
Danach habe ich nie mehr lesen, schreiben oder rechnen gelernt. Ich hatte gerade so gelernt zu überleben und zu gehorchen. Ich könnte wahrscheinlich Dinge tun, die eine Prostituierte erröten lassen würden. Nicht, dass ich im geringsten stolz darauf wäre. Es war nur eine Tatsache.
Alles, was ich über die Titanen erfahren konnte, waren die grundlegenden Fakten und dass sie sich überraschenderweise, untereinander besser verstanden hatten als die Olympier. Sie waren sogar mit dem ägyptischen Pantheon befreundet gewesen, aber mit dem Nordischen Pantheon verfeindet. Im Gegensatz zu den Olympiern, die sich trotz der Auseinandersetzungen untereinander, mit allen anderen Pantheons relativ gut auskamen. Mit Ausnahme von ein paar nordischen Göttern.
Die Titanen waren direkte Nachkommen von Gaia und Uranus, der Göttin der Erde und dem Gott des Himmels. Anscheinend mochten Kronos und seine Brüder ihren Vater nicht besonders und stürzten ihn, indem sie ihn über die ganze Welt verteilten und ihn kastrierten. Ich verzog das Gesicht.
Aber so kam Kronos zu seiner Macht. Er stürzte seinen Vater und bekam von seiner Mutter, Gaia, gesagt, dass seine Kinder ihm das gleiche antun würden. Also verschlang er seine Kinder, bis Zeus geboren wurde und seine Frau Rhea nach Gaia floh, um Hilfe zu holen. Sie solle Zeus auf Kreta verstecken und stattdessen einen Stein in Windeln wickeln. Kronos schluckte den Stein anstelle von Zeus und gab somit Zeus die Chance, groß und mächtig zu werden.
Als Zeus erwachsen war, trickste er Kronos aus, indem er ihm etwas zu essen gab, das ihn dazu brachte, alle seine Geschwister wieder auszuspucken. Zeus befreite noch andere Wesen und setzte sie in der Schlacht gegen Kronos ein, die sie Titanomachy nannten. Während die meisten Titanen inhaftiert wurden, wurden andere tatsächlich getötet oder ihren Pflichten überlassen. Wie zum Beispiel Atlas, der immer noch den Himmel hochhält, damit die Erde nicht zerquetscht wird.
Anscheinend war Gaia mit dem Sturz ihrer Kinder nicht zufrieden und schuf ein Monster namens Typhon, um die Olympier anzugreifen, aber sie schlossen sich wieder zusammen und besiegten die Kreatur.
"Ich stamme aus einer wirklich seltsamen Gruppe von Leuten." murmelte ich ein weiteres Buch zuschlagend und schob es beiseite, sodass Staub aufstieg. Dorean nieste, schnüffelte dann an dem Buch und nieste erneut. Er lehnte sich zurück und rieb sich die Nase.
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Inferi [boyxboy] (Übersetzung)
Fantasy[Buch 1] Bei dem Versuch der Polizei zu entkommen, wegen dem Mord an seine Eltern, gerät Adrian in eine Welt, die schlimmer ist als die eigene. Schnell wird ihm klar, dass er sich nicht in Narnia oder im Wunderland befindet, sondern in einer neuen W...