-Prolog-

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Der Winter lag hinter uns und wir hatten ihn soweit gut überstanden, nun saß ich hier zusammen mit Maggie und Beth draußen und schaute dem regen treiben zu.
Unsere Gemeinschaft wuchs stetig, die Menschen aus Woodbury hatten sich schnell an uns gewöhnt und brachten sich dort ein wo sie gebraucht wurden.
Es war so wie es sein sollte!
Wir hatten unseren Lebensraum, hier im Gefängnis erweitern müssen, der Winter war mit schnellen Schritten näher gerückt und wir hatten nun mal zu wenig Schlafmöglichkeiten für die vielen Menschen.
Anstrengend und ermüdend war das Räumen gewesen, dennoch erfolgreich, zu unserem C und D Block, gehörte uns nun auch noch Block F sowie einige Büros, Waschräume und die Katakomben, also der Todes Trakt.
Viele Beißer hatten wir töten und verbrennen müssen doch es hatte sich gelohnt, jeder hatte nun eine eigene Zelle, Hershel hatte sich ein Büro hergerichtet in dem er nun Buch führen konnte und durch die Waschräume hatten wir einen gewissen Lebensstandard.
Nichts desto trotz Bedeuteten so viele Menschen unter einem Dach auch große Veränderungen.
Wie ich es mir gedacht hatte, reichten Wasser und Nahrungsmittel nicht aus, also zogen wir Gruppenweise los und Plünderten alle umliegenden Orte, unser Suchradius weitete sich stetig aus, was immer wieder eine Überwindung war.
Die Angst nie wieder zurück zu kehren oder unsere Lieben zu sehen die draußen waren, war einfach viel zu groß, dennoch zogen wir immer wieder los und nahmen alles mit was wir gebrauchen konnten.
Es war die richtige Entscheidung die Überlebenden des Governors aufzunehmen, durch einige Menschen aus Woodbury die von so etwas Ahnung hatten, schafften wir es nun, dass wir Wasser aus dem Nahegelegenen Bach zu uns ins Gefängnis Pumpen konnten, um es hier oben zu Filtern und Abzukochen.
Große Blaue Fässer dienten zur Aufbewahrung, zudem wurde auch darin Regenwasser gesammelt, wenn es denn mal regnete.
Hershels Vorschlag, Gemüse, Obst und Getreide anzubauen, hatten wir schlussendlich in die Tat umgesetzt und wurden so mit frischen Produkten versorgt, Daryl und ich Kümmerten uns wann immer es ging um Fleisch, Carol bereitete daraus dann zusammen mit anderen Frauen das Essen zu.
Wir besaßen nun auch 3 kleine Verschläge die direkt im Außengelände lagen, in einem hielten wir Hühner, einer war für die Schweine und selbst ein Pferd nannten wir nun unser.
Michonne begab sich mit diesem auf die Suche nach dem Governor, Karen eine der Frauen aus Woodbury und eine die den Angriff des Governor auf seine eigenen Leute überlebt hatte, erzählte das er mit 2 seiner Männern davon gefahren war.
Seitdem suchte Michonne ohne Unterlass.


Das Leben musste weitergehen, da nun auch viele Kinder in unserer Gruppe waren, hatten wir wieder zu Unterrichten begonnen, Carol übernahm die Vorlesestunde für die kleineren, ein Mann aus Woodbury und ich Teilten uns die anderen Fächer bei den größeren.
Die Normalität machte Spaß, die Kinder lernten fleißig, doch ich merkte das mir weniger Zeit mit meinen Leuten blieb, Judith wuchs schnell, noch immer kümmerte sich Beth um sie doch auch Rick hatte seinen Arsch hochbekommen und es langsam verarbeitet.
Nur mit Daryl war ich noch keinen Schritt weitergekommen, meine Gefühle für ihn waren nicht weniger geworden, sondern eher mehr.
Das machte die Sache natürlich nicht leichter doch ich wollte das er den nächsten Schritt machte, wenn er bereit dazu war.
Alles was mir blieb war der Sex, diesen hatten wir einfach aus Spaß, wir brauchten es um Dampf abzulassen und da es einvernehmlich war, konnte uns keiner daran hindern.
Die einzigen die es wussten waren Carol und Maggie, Maggie weil sie uns Kondome abgab und Carol, weil sie uns einmal erwischt hatte.
Noch immer wurde ich rot bei dem Gedanken wie sie uns im Wachturm überrascht hatte, wenn ich mich nicht täuschte war selbst Daryl ein klein wenig Rot geworden.
„Na Anny an was denkst du?"
Beth hatte mich aus meinen Gedanken gerissen und grinste mich breit an, mein Gesicht glühte schon wieder auf, wieso musste ich genau jetzt an Daryl denken?
„Weißt du, es ist schon klasse wie es sich hier verändert hat, es macht mich einfach Glücklich."
Ich hoffte das es ihr reichte und das tat es anscheinend, jedoch brachte sich nun auch Maggie in das Gespräch ein.
„Schaut mal, Erik beobachtet wieder Anny."
Lachend zuckte ihr Kopf in die Richtung des Mannes, auch ein Mann aus Woodbury, circa 29 Jahre alt doch ganz und gar nicht mein Fall.

Er hing an mir wie eine Klette und sobald sich die Gelegenheit ergab, tauchte er auf um mit mir zu sprechen.
Seufzend erhob ich mich von meinem Platz und schielte nur kurz hinüber, Frauen waren hier Mangel wahre, doch diejenigen die nicht in festen Händen waren, wurden umgarnt bis es nicht mehr ging.
Da ich leider noch immer so eine Frau war, musste auch ich unter den Blicken die uns die Männer zuwarfen leiden.

Wie ich es mir gedacht hatte machte sich Erik langsam auf den Weg zu uns, meine Freundinnen lachten los und ich stöhnte genervt.
„Ich schau mal wo die anderen sind, einige wollten los zu einer Tour, vielleicht fahre ich mit."
Darüber hatte ich zwar noch nicht mit den anderen gesprochen, doch da ich heute frei hatte, musste ich mich irgendwie beschäftigen.

Kopfschüttelnd blickte ich einmal zu Erik zurück nur um dann eilig auf die Gruppe an den Autos zuzusteuern.
Bevor ich die Gruppe erreicht hatte, fing mich Carol ab, sie deutete auf den Zaun und ich wusste was sie meinte.
„Anny, wir müssen uns um das Kümmern, je mehr Leute wir hier haben, je mehr Beißer stehen davor. Wenn wir nichts unternehmen wird es so schlimm wie im letzten Monat, sie verteilen sich nicht mehr!"
Das stimmte, die Beißer kamen in ganzen Horden zu uns, drückten gegen die Zäune und drohten sie einzureißen.

Letzten Monat war es besonders Schlimm gewesen.

Nur knapp hatten wir es geschafft den Zaun zu halten.
„Ich weiß, ich helfe später dabei, jetzt will ich mal sehen was die da, so vorhaben und hoffe das ich dem da, entkommen kann!"
Lächelnd deutete ich auf die Gruppe beim Wagen und Carol nickte mir wissend zu dann blickte sie zu Erik und lachte laut los was mich zum Schmunzeln brachte.
Zu der Gruppe war auch Beth gestoßen und diese Verabschiedete sich gerade von Zack, auch ein Junger Mann aus Woodbury und seit ein paar Wochen entwickelte sich etwas zwischen ihnen, es machte mich glücklich, als sie ihm noch einen Kuss auf die Wange gab und sich dann abwandte.
Sie wurde von Tyreese gefragt ob sie sich nicht verabschieden wollte was sie einfach mit einem Nein beantwortete.
„Das ist ja wie in einer Liebesschnulze!"
Daryl stand mit einem Mal neben mir und alles was ich tat war eine Augenbraue hochziehen.
„Findest du echt? Sie sind jung und verliebt. Auch das darf in der heutigen Zeit vorkommen und sie dürfen das erst recht."
Ich wusste das ich in einer Wunde bohrte, dennoch konnte ich es mir nicht verkneifen, über uns hatten Daryl und ich nicht weitergeredet, brauchten wir auch nicht, ich wusste das ich etwas für ihn empfand und er wusste das schließlich auch.
„Du bist ja auch schon so alt Anny!"
Grinsend gab er mir einen Stoß und packte danach die Kiste in den Wagen die vor uns auf dem Boden gestanden hatte.
Sie würden mit 2 Autos fahren, eins war leer, für alles was sie fanden, das 2. Packten sie mit Dingen voll die vielleicht gebraucht werden würden.
Bob, ein Mann den Daryl und Glenn aufgelesen hatten wollte mit und leistete sich ein Wortgefecht mit Sasha, Daryl mischte sich dann auch schnell mit ein und so war es beschlossen, der neue durfte mit.

Wir boten den Menschen hier Zuflucht und Hoffnung, 2 Sachen um die wir selbst hart kämpfen mussten, doch so etwas brauchte die Menschheit nun.
„Sasha wer fährt eigentlich alles mit?"
Eigentlich wollte ich das Daryl fragen doch der stand schon mit Glenn zusammen und besprach das Vorgehen bei der Tour.
„Also Daryl, Bob, Glenn, Zack, Michonne, Tyreese und ich."
Ich hatte 1 und 1 zusammengezählt, kein Platz mehr für mich.
Seufzend rieb ich mir das Gesicht und schaute in den Himmel, was sollte ich heute bloß machen, Wache hatte ich heute nicht, Unterricht war heute auch keiner, auf Gemüse gießen und so weiter hatte ich keine Lust, es war zum Haare raufen.
„Frag doch Rick, der wollte nach den Fallen sehen."
Sasha hatte anscheinend bemerkt was mich beschäftigte und ihr Vorschlag war besser als nichts.
Noch einmal streckte ich mich ausgiebig und wünschte ihr und ihrem Bruder viel Glück.
„Sei vorsichtig, wenn du da draußen bist!"
Daryl hatte anscheinend gelauscht er hatte sich mir von hinten genähert und mich zu sich gedreht.
Er machte sich sorgen, wenn ich da draußen war, doch das machte ich mir immerhin auch.
„Du auch, kommt gesund und munter wieder!"
Ich erhielt noch ein Nicken und dann stieg er auch schon in den ersten Wagen, gleich würde die Zeit beginnen in der meine Angst größer war als sonst.

Es wird ein langer Weg!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt