-Kapitel 4.-

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Immer mehr Leute wurden in den Todestrakt gebracht, weil sie erkrankt waren, viele Leute mit denen ich mich gut verstanden hatte.
Beth war zusammen mit Judith in einem eigenen Raum eingesperrt, jeder machte sich sorgen um die kleine Maus, sie war unsere Hoffnung, unsere Zukunft, sie würden wir Beschützen solange wir konnten.
Meinem Kopf ging es dank den Schmerztabletten von Hershel schon viel besser und ich fragte mich wieso um alles in der Welt ich hier war, war ich der Babysitter?
Ich wollte meinen Freunden Helfen und nicht hier untätig herumsitzen.
Selbst Carl kam hier raus, er war zusammen mit Hershel aufgebrochen kam jedoch ohne den alten Mann zurück, Hershel wollte einen Tee für die Kranken kochen, er hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben und war der Meinung das wir es nur lange genug schaffen mussten ihr Fieber zu senken, er würde sich um sie kümmern.
Er ging freiwillig zu den Kranken in den Todes Trakt.
Alle Versuche den Mann aufzuhalten scheiterten, was Maggie das Herz brach, doch ihr Vater hatte es sich in den Kopf gesetzt.
Ich hoffte er hatte recht, Maggie war ein paar Mal hier bei gewesen und berichtete von den Zuständen, besonders um Doktor S machten wir uns Sorgen, ihm ging es zusehendes schlechter und er hatte selbst die Hoffnung aufgegeben doch er pflegte die Menschen dort unten soweit es ihm sein Zustand erlaubte.
Ich hatte eigentlich gedacht Carol würde hier bei den Kindern eingeteilt sein, doch auf meine Frage habe ich nur erfahren das sie zusammen mit Rick unterwegs war, ein mulmiges Gefühl beschlich mich, an lesen war nicht mehr zu denken, also klappte ich das Buch zu als ich Schritte auf dem Gang hörte.
„Anny, oh Anny. Lizzy meine Schwester, ihr geht es nicht gut, ich glaube sie ist krank!"
Ich war zuerst völlig überfordert als Mika mit einem Mal zu mir in das Büro stürzte und meine Hand ergriff und daran zog.
„Warte ich komme und sehe mir das mal an." erklärte ich zögerlich und wusste doch selbst nicht was ich tun sollte.
Nicht auch noch eines der Kinder, schoss es mir durch den Kopf, verzweifelt hoffte ich, dass sie sich irrte und Lizzy nicht krank war doch als ich auch nur in die Nähe ihres Zimmers kam hörte ich schon das Husten.
Langsam drehte ich Mika zu mir und blickte in ihre durch Angst geweiteten Augen.
„Mika, ich gehe jetzt mit Lizzy runter und dann wird Hershel sie untersuchen. Du bleibst hier bei den anderen in Ordnung?" flüsterte ich eindringlich.
Mika wollte natürlich mit, ich konnte sie ja verstehen, sie wollte bei ihrer Schwester sein, ihr beistehen, doch es ging nicht.
Irgendwann gab sie nach und blieb zusammen mit den anderen Kindern in den Büros, ich hingegen begab mich zu Lizzy und reichte ihr die Hand.
Immer mal wieder hörte ich sie Unterdrückt Husten als ich mir Vorsorglich das Tuch welches mir Hershel gegeben hatte um Nase und Mund Band.
„Komm Lizzy! Hershel wird mal schauen was mit dir ist." erklärte ich ihr und nur langsam nickte sie ehe sie sich in Bewegung setzte.
Ich machte mir Sorgen, wenn Lizzy wirklich krank war, wer gab uns dann die Gewissheit, dass die anderen Kinder alle Gesund waren.
„Ich werde sterben oder Anny, sag es mir einfach, ich werde sterben!"
Etwas geschockt blickte ich zu dem blonden Mädchen runter und versuchte mir eine passende Antwort zu überlegen, doch was sagte man einem Kind das gerade so etwas von sich gegeben hatte.
„Ja Lizzy irgendwann wirst du sterben, wenn du alt bist mit grauen Haaren, dann wirst du sterben. Doch nicht heute oder Morgen oder in der nächsten Zeit, es wird nicht mehr lange dauern und die anderen kommen mit den Medikamenten zurück und bis dahin trinkst du einfach den Tee von Hershel und liest ein schönes Buch." erklärte ich drehte leicht den Kopf zur Seite als das Mädchen erneut Hustete.
Ich wusste nicht ob es ihr helfen würde doch sie nickte und lief weiter stumm neben mir her.
Kurz vor unserem Ziel fiel mir ein das ich gar keine Ahnung hatte wie ich dort rein kommen sollte also blieb ich einfach vor der Tür stehen und klopfte an und tatsächlich kam eine Frau auf mich zu und von weiten konnte ich Hershel und Glenn erkennen, auch diese kamen nun in unsere Richtung.
„Was ist los Anny?" Hershel hatte die Tür bis jetzt nicht geöffnet und es war schwer ihn zu verstehen, ich hingegen war erschrocken wie erschöpft der Mann Aussah, doch Glenn so zu sehen, Müde, Kaputt einfach am Ende seiner Kräfte war grausam.
Neben mir zuckte Lizzy ganz schwach zusammen und ich drückte beruhigend ihre Schulter als ich Hershel entgegenblickte.
„Lizzy geht es nicht so gut, sie ist krank Hershel!"
Auf dem Gesicht des Mannes der mir durch die Scheibe entgegenblickte erkannte ich die Sorge, auch ihm war bewusst das die kleine mit den anderen zusammen war.
„Ok, Anny du gehst jetzt zurück, wir öffnen die Tür, wenn du weg bist, wenn noch andere Kinder Symptome bringst du sie wieder her!" hörte ich ihn sagen.
Das hätte ich so oder so getan doch ich nickte Hershel dennoch zu und machte mich auf den Weg zurück, ich wollte raus, einfach an die Luft, Im Todes Trakt war die Luft so verdammt Stickig was durch das Tuch noch verstärkt wurde.
Da eh gerade keiner da war machte ich mich also auf den Weg nach draußen, es wurden immer weniger Leute in Block A, Maggie hatte es mir gesagt, das große Sterben hatte begonnen und nun wusste ich welche Ausmaße das hatte.
Im Innenhof ließ ich mich auf einem der Tische nieder und ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen.
Noch vor kurzem hatten wir hier alle zusammengesessen und gegrillt und nun wurde unsere Gruppe immer kleiner und kleiner, selbst Kinder erkrankten, viele Starben und wurden von Hershel anschließend in einem Separaten Raum mit einem Messer ganz getötet damit sie nicht mehr aufstanden.
Ich konnte Maggie sehen wie sie versuchte gegen die Massen an Beißern anzukommen, die Zäune würden nicht mehr lange standhalten auch wenn sie in der Zwischenzeit von Holzstämmen gestützt wurden.
Ich konnte sehen wie sich ein Auto näherte und rannte los, das Zusatztor wurde von Maggie geöffnet und der Wagen brauste rein, ich hoffte es würden Daryl und die anderen sein, doch ich rannte auch weiter als es Rick war, der Ausstieg.
„Anny ist etwas mit Carl oder Judith?" rief er mir entgegen also er mich auf sich zu rennen sah, ja der Mann sorgte sich Tierisch um seine Kinder.
Noch völlig außer Atem sagte ich ihm das es seinen Kindern gut ging und ich Lizzy zu Hershel gebracht hatte.
Nickend blickte er hoch zum Gefängnis, ignorierte Maggie die ihn nach Carol fragte und seufzte dann schwer, irgendwas bedrückte ihn, das Spürte man.
„Rick wo ist verdammt noch mal Carol?"
Diese Frage hatte Maggie nun zum 2 ml gestellt und nun schien auch Rick darauf antworten zu wollen.
„Sie war es! Sie war es, sie tötete Karen und David, sie wollte verhindern das es sich ausbreitet. Tyreese wird bald wieder zurück sein und ich dachte sie sollte dann nicht hier sein und ich wollte sie hier auch nicht mehr sehen. Carol hat einen Wagen und Vorräte, ihr fällt schon etwas ein, doch erzählt es keinem, dass gilt für euch beide."
Hörten wir ihn Sprechen und tatsächlich glaubte ich das es Böse werden sollte, wenn Tyreese erfuhr das Carol seine Freundin getötet hatte.
Die beiden hatten sich erst vor kurzen Verliebt und waren gerade frisch zusammengekommen, jeder fand sein Glück und führte eine Beziehung nur ich, steckte mit Daryl in irgendwas anderem fest was man nicht benennen konnte.
Es würde dauern bis wir das Gehörte verdaut hätten, dennoch stimmten wir zu als Rick sich erneut zu uns umdrehte, er hatte sich auf den Weg zurück zu seinem Wagen gemacht.
„Hättet ihr sie mit zurückgebracht?"
Sein Blick huschte von mir zu Maggie und zurück, hätte ich denn?
Ich konnte den Grund ihres Handelns verstehen, sie wollte uns schützen doch es entschuldigte gar nichts, sie hätte mit den anderen sprechen müssen, sie hätte nicht den Henker spielen dürfen.
„Sie sagte sie war es?" fragte ich zögerlich nach, ich hoffte das es eine andere Möglichkeit gab.
Maggies Gesichtszüge zeigte ihre Trauer und ihre Wut als Rick bestätigte das sie es zugegeben hat, doch mir ging es nun nicht anders.
„Du hattest recht sie weg zu schicken, ich hätte es nicht gekonnt Rick!"
Maggie erhielt auf ihre Aussage, nur von Rick die Antwort das auch sie es gekonnt hätte.
Ich wollte darauf nichts mehr sagen, ich mochte Carol, mit ihr hatte ich ohne Bedenken über Daryl reden können, nun war diese Bezugsperson weg.
Ich hätte mit ihr gerne darüber gesprochen wie ich nun am besten vor gehen sollte, ich würde Daryl, wenn ich ihn sah zur Rede stellen, wusste ich nur noch nicht wie ich das anstellen sollte.
Das letzte was ich mitbekam war, dass Rick uns sagte wir sollten nicht an uns zweifeln, dass könnten wir uns nun nicht mehr leisten, nicht in der Situation in der wir uns befanden.
Ich wollte darüber nicht mehr reden, nicht mehr Nachdenken, wer zweifelte in der heutigen Zeit denn nicht an sich selbst, taten wir immer das richtige?
Konnten wir in dieser Zeit eigentlich wirklich überleben und wenn wie lange würden wir das schaffen?
Ich griff mir eine Brechstange vom Zaun und begann damit die Horde an der Maggie schon beschäftigt war nieder zu stechen, sie wurden immer mehr, die Gruppen wurden von Mal zu Mal größer.
Ich war schlauer als beim letzten Mal, ich hielt einen gewissen Abstand ein und schielte hin und wieder auf den Boden.






Nachdem Rick bei Hershel war und dort nach dem Rechten geschaut hatte, half er uns dabei den Zaun zu verstärken doch auch ihm schien nun bewusst zu werden das es eigentlich keinen Sinn mehr hatte.
Langsam beschlich mich das Gefühl das wir unser Zuhause von Sekunde zu Sekunde mehr verloren.
Maggie plagten Zweifel ob sie nicht doch besser drinnen bei Hershel und Glenn sein sollte, als dieses Mal Rick am Bein gepackt wurde und zu Boden ging.
Eine Frau hatte ihren dürren Arm durch den Zaun gesteckt und hatte ihn so zu Fall gebracht.
Verzweifelt versuchte er Rückwärts zu kriechen, weg von der Gefahr.
Doch Maggie die gerade eine Axt in der Hand hielt half ihm, indem sie einfach den Arm der Frau abtrennte und ihr dann ein Messer welches sie gezogen hatte in den Schädel zu rammen.
Beide warfen mir einen Blick zu und ich konnte nur verlegen die Schultern zucken, Rick hatte wenigstens noch versucht weg zu kriechen, ich hingegen war einfach starr stehen geblieben als mir das passiert war.
Ich musste wirklich dämlich ausgesehen haben, doch in dem Moment hatte ich bereits mit dem Leben abgeschlossen.
Sofort danach ging Maggie wieder zu den Baumstämmen die wir im Wald geschlagen hatten um sie als Stützen für den Zaun zu nehmen.
Die Stämme wurden knapp und wir hatten noch so viel Zaun zu verstärken was mich zum Seufzen brachte, ich wusste nicht wie wir das schaffen sollten.
Völlig in unsere Arbeit vertieft hörten wir erst gar nicht wie jemand nach uns rief, doch als Carl bei uns erschien und hektisch erklärte das irgendwas im Todes Trakt vor sich ging ließen wir unsere Werkzeuge sinken.
„Was geht da vor sich?" fragte Maggie ängstlich, wir alle blickten zum Gefängnis als Rick uns losschickte.
„Ihr 2 geht nachschauen, ich kümmere mich hier mit Carl um den Zaun, geht nachsehen."
Das ließe wir uns nicht 2-mal sagen, ohne uns abgesprochen zu haben rannten Maggie und ich los, der Weg kam uns endlos vor, doch trotzdem waren es nicht mal 5 Minuten bis wir vor verschlossenen Türen standen.
„Lasst und rein, macht die Tür auf!"
Maggie schrie, ihre Stimme überschlug sich fast während wir wie bekloppt gegen die Türen hämmerten.
Wir sahen durch die Glas Scheiben schon Beißer, wie sie sich am Fleisch der Toten labten, wir hörten die verzweifelten Schreie der lebenden und das alles versetzte uns in weitere Panik.
Irgendwie mussten wir da rein, Glenn, Sasha und Hershel, Doktor S und all die andern brauchten unsere Hilfe!
„Zur Seite Anny!"
Mein Blick schnellte zu Maggie hinüber und dann machte ich mich schnell daran von der Tür weg zu kommen.
Sie hatte mit beiden Händen die Axt ergriffen und ließ diese nun auf die Tür niedersausen bis sie eine Stelle erwischte in der die Axt stecken blieb und der Griff brach.
„NEIN! Hershel?"
Nun begann auch ich wie verrückt zu schreien und wieder hämmerten wir gegen die Türen aber keiner öffnete uns, verstanden sie nicht, dass wir ihnen helfen wollten.
Doch dann merkten wir das sich alle in Sicherheit brachten, als auch schon ein Beißer gegen die Tür prallte und sein Gesicht gegen die Glasscheibe presste.
„Anny, komm mit!"
Maggie hatte meine Hand genommen und zog mich die langen Gänge entlang bis wir vor einer Scheibe ankamen, hier konnten die Gefangenen damals mit Angehörigen sprechen, hier hatten sich auch Rick und Hershel immer unterhalten, so erzählte mir Maggie.
Sie zog ihre Waffe und schoss einige Male auf die Scheibe und wirklich zerbrach sie in tausend Teile und machte uns so den Weg frei.
„Los komm."
Wieder zog mich Maggie weiter und weiter bis direkt vor ihr ein Beißer auftauchte, als wenn sie nie etwas anderes getan hätte setzte sie ihre Waffe unter seinem Kinn an und drückte ab, sofort ging der Beißer zu Boden.
Ich hörte meine Freundin nach ihrem Vater schreien, auch schrie ich nach Hershel, er musste hier raus, er hatte hier drin keine Chance.
Schnell blickte ich mich um und erschoss einen der Beißer der Versuchte in eine der Zellen zu gelangen.
„Maggie da!"
Ich zeigte hoch beim Sprechen und meine Freundin erblickte wie ich kurz zuvor ihren Vater zusammen mit einem Beißer auf dem Fallschutz.
„Daddy!"
Rief Maggie als sie ihre Waffe hob um auf den Beißer zu zielen dieser hatte einen Beatmungsbeutel am Mund und diesen brauchte Hershel, er schrie uns zu das wir nicht schießen durften er brauchte den Beatmungsbeutel für Glenn, dennoch ließ Maggie die Waffe nicht sinken und zielte nur noch genauer und schaffte es wirklich den Beißer zu treffen.
„Maggie geh hoch ich passe hier unten auf." deutete ich ihr an und sah sie dankbar nicken.
Zwar konnte ich keine Beißer mehr sehen, doch hören konnte ich einige noch und das bereitete mir eine Gänsehaut.
Wieder so viele Tote, überall wo ich hinblickte war Blut, also ging ich an den Zellen entlang und warf einen Blick hinein.
Sasha lag mit einer Infusion im Arm auf dem Boden und schaute zu mir hoch.
„Hey, die anderen sind bald zurück, wie geht es dir?"
Ich versuchte ihr ein Aufmunterndes Lächeln zu schenken was mir nur schwierig gelang dennoch antwortete sie mir das es schon gehen würde als ich das schlurfen hinter mir vernahm.
Noch gerade im letzten Moment konnte ich mich umdrehen und drückte den Beißer von mir, wenn sie Untot waren hatten sie eine enorme Kraft, dennoch versuchte ich ihn von mir zu schubsen um ihn zu Fall zu bringen.
Ich versuchte nicht von ihm gekratzt zu werden doch immer wieder taumelte er auf mich zu und streckte seine Arme gierig in meine Richtung!
„Anny!"
Ich hörte Sasha leise rufen doch dafür hatte ich keine Zeit, ohne zu zielen schoss ich und erwischte wirklich seinen Kopf, ich kannte den Mann der vor mir zu Boden ging, es war Erik.
Carol und Maggie hatten mich immer damit aufgezogen das er in mich verliebt war, immer wieder hatte ich mir von anderen Leuten anhören dürfen das Erik doch keine Schlechte Partie wäre doch mein Herz gehörte eben nur einem.
Dennoch hatte Erik so ein Schicksal nicht verdient, egal wie anstrengend und nervig er auch war.
„Alles ok?"
Ich nickte auf Sashas frage nur und machte mich dann auf den weg um jede Zelle zu kontrollieren, jeden Beißer stach ich nieder den sah, die wenigen Menschen die noch lebten und nicht gebissen waren schloss ich vorsorglich ein.






„Anny! Oh Gott Anny, wie geht es Sasha?"
Mein Kopf schoss zu der Tür die Maggie und ich zuvor nicht aufbekommen hatten, hinter dieser Tür stand nun Tyreese und schaute mich hoffnungsvoll an.
Wenn er zurück war, dann auch die andern.
Wir würden es schaffen, durch diese Erkenntnis beflügelt rannte ich lächelnd zur Tür und öffnete sie ihm, sofort war er an mir vorbei gestürmt und war zu seiner Schwester geeilt.
„Hershel, Maggie die andern sind wieder da!"
Ich musste ihnen einfach Bescheid sagen, ich rannte die Treppe hoch und stoppte als ich Glenn sah, sein Gesicht war Blutig, das Beatmungsgerät half ihm beim Atmen und ich konnte nicht sagen ob er mehr lebendig oder mehr tot war, ich hörte Maggie verzweifelt weinen und auch Hershel sah niedergeschlagen aus.
„Sie sind zurück, es wird alles wieder gut." murmelte ich leise und drückte zaghaft Maggies Schulter, leicht blickte sie auf und versuchte zu lächeln doch ich merkte dass sie die Hoffnung aufgegeben hatte.
Auch Bob gesellte sich zu uns und begann die Medikamente an die Kranken zu verteilen.
Die einzigen die nicht rein kamen waren Michonne und Daryl.
Langsam ging ich zum Geländer, blickte auf das Chaos welchen unten herrschte, bis wir hier alles Sauber hatten würde etwas dauern, dennoch hatten wir auch diese Hürde überstanden, wenn wir nur zusammenhielten würden wir alles schaffen so hoffte ich.
Daryl fand ich schließlich bei Rick, die beiden sprachen leise in einer Ecke, als Rick mich erblickte deutete er mir an das ich nicht näher kommen sollte, also ging ich in meine Zelle, Morgen würde es anstrengend werden, also würde ich Schlafen und so hoffte ich wenigstens von Daryl träumen wenn ich ihn schon nicht im wahren Leben bei mir haben konnte.





Der nächste Morgen brach an und somit auch die Aufräumarbeiten.
Die toten wurden auf einen Anhänger geladen und dann draußen im Wald verbrannt oder unsere Leute halt Begraben.
Rick und Carl hatten gestern Nacht alle Hände voll zu tun, der Zaun war gebrochen, die beiden waren somit auf sich alleine gestellt gewesen.
Doch sie hatten es geschafft.
Sie hatten alle Beißer nieder gemacht und diese mussten nun natürlich auch weg.
Michonne hatte mich gefragt ob ich ihr helfen würde und ich hatte zu gesagt doch vorher würde ich mir Daryl zur Brust nehmen.
Ich konnte nicht mehr so weiter machen, es ging einfach nicht, schon vor einiger Zeit war es mir klar geworden.
Ich wurde aus diesem Mann einfach nicht schlau, er gab kaum was von sich preis in letzter Zeit und mir kam es so vor als wenn er mir aus dem Weg ging.
Ich sah ihn und Tyreese den Zaun reparieren, während ich und Michonne die Beißer zusammentrugen.
Dann endlich stiegen die beiden Männer ins Auto und fuhren wieder zu uns hoch.
„Michonne, ich muss kurz mit Daryl reden, ich komm danach wieder her und dann fahren wir raus, in Ordnung?"
Die Samurai nickte mir nur zu und hievte mit Hershel zusammen die Beißer auf den Wagen, Hershel war gerade bei uns aufgetaucht und wollte uns auch nach draußen begleiten, die Zeit im Todestrakt hatte ihn verändert, erneut ging er mit den Beißern anders um, erst die Veränderung auf der Farm und nun das.
In Gedanken versunken ging ich zu Daryl und sah wie er kurz zu mir blickte ehe er mit Tyreese davon gehen wollte.
„Daryl, warte mal einen Moment, ich muss mit dir reden!" rief ich schon fast verzweifelt doch er blieb stehen und klopfte Tyreese mit einigen Worten auf die Schulter.
Ich wusste ich musste dieses Gespräch führen, doch es nun wirklich zu tun, fiel mir schwer.
Wir waren im Innenhof und ließen uns nebeneinander an der Wand auf dem Boden nieder.
Ich musste mich einfach hinsetzten denn ich hatte Angst umzufallen.
Mir blutete das Herz als mein Blick den von Daryl suchte und er mich einfach fragend anblickte.
„Ich kann das so nicht mehr! Es macht mich kaputt Daryl, du machst mich kaputt!"
Entweder kam es mir so vor oder es war tatsächlich so dass seine Augen sich einen Moment weiteten, er wollte etwas sagen doch ich schüttelte nur den Kopf, würde er nun etwas sagen, wusste ich, ich würde einknicken.
„Du lässt mich am ausgestreckten Arm verhungern, wir haben Sex, verdammt guten Sex doch ich will mehr. Du! DU hast gesagt du willst über alles Nachdenken, doch du hast es nie getan oder?"
Ich wollte eigentlich keine Antwort und ich bekam auch keine, ich nahm nur am Rande wahr das mir Tränen die Wangen hinab liefen, doch es interessierte mich nicht.
„Du weißt was ich für dich empfinde, doch ich weiß nicht was du fühlst, du gibst mir keine Antworten, sagtest mir nur hoffen würde was bringen doch ich sehe davon nichts Daryl. Ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr warten. Entweder ganz oder gar nicht Daryl, ich habe es mir nie ausgesucht mich in dich zu verlieben doch nun ist es so. Entscheide dich bitte endlich!"
Noch bevor er mich aufhalten konnte war ich aufgesprungen, hatte ihm noch einen letzten Blick zugeworfen und war weinend losgelaufen.
Die Arbeit mit Michonne und Hershel würde mich hoffentlich ablenken, ich hatte gerade das Gefühl ich hätte mir selbst das Herz rausgerissen, zu Boden geworfen um es dann mit dem Schuh zu zertreten.
Ich fühlte mich schlecht, diese Ganz oder gar nicht Sache musste dennoch sein.
Ich wollte immer sein wie meine Eltern, sich jung Verlieben und dann für immer mit diesem Mann zusammenbleiben doch im Moment sah ich keine Zukunft solange sich Daryl nicht über seine Gefühle im Klaren war.
Noch immer liefen mir Tränen über die Wangen als ich bei Michonne und Hershel ankam doch es interessierte mich nicht, auch auf die Frage was passiert sei antwortet ich nicht wirklich, wich ihnen aus und schließlich nahmen sie es einfach hin.
Mein Blick war hinaus aus der Seitenscheibe gerichtet als sich der Wagen in Bewegung setzte, als der Wagen drehte um raus zu fahren, sah ich das Daryl noch immer an der Stelle saß an der ich ihm gerade ein Ultimatum gesetzt hatte.
Er saß nur da und mein Herz Zerriss, ich hatte gehofft das er in unsere Richtung blickte doch er tat es nicht, er blickte auf seine Hand die er vor sich ausgestreckt hatte.
Was hatte ich nur getan.




Es stank widerlich, immer mehr Leichen fanden ihren Weg ins Feuer, uns stand der Schweiß auf der Stirn doch wir machten weiter, es war die 3. Fuhre Beißer und mindestens 1 hatten wir noch vor uns.
„Anny, ist wirklich alles ok?"
Michonne hatte mich zur Seite genommen und betrachtete mich skeptisch, was wollte sie hören?
„Ja alles ok, denke ich."
Ich hatte eigentlich niemanden mehr mit dem ich darüber reden konnte, Carol war nicht mehr da und Maggie naja die hatte selbst genug um die Ohren.
Ich versuchte ein lächeln doch es wurde nur eine Grimasse.
„Lass uns weiter machen. Bald wird es dunkel." erklärte ich und tatsächlich ging sie dann.
Wir hatten schon genug Zeit vergeudet also machten wir uns wieder an die Arbeit.
Ich bückte mich gerade um eine der Leichen an den Füßen zum Feuer zu ziehen als ich aus dem Augenwinkel wahrnahm wie Michonne zu Boden ging.
Wir hatten uns doch eben noch unterhalten, was war los.
Als ich mich erhob traf mich der Schlag, der Governor stand vor uns und zielte mit einer Waffe auf Hershel.
„Ach da ist ja noch eine, Daryls kleine Freundin Anny oder? Andrea war doch zu etwas gut, ich weiß alles über euch!"
Mit einem Lachen gab dieses der Typ kund und deutete uns an zum Wagen zu gehen, hätte ich nicht so wenig gegessen, würde nun alles hochkommen, mir war schlecht, was würde nun mit uns geschehen?
Würden wir je unsere Freunde wiedersehen?
Als wir am Wagen ankamen, drückte er uns dagegen und fesselte unsere Hände auf dem Rücken, wir waren zu weit vom Gefängnis entfernt als wenn schreien etwas gebracht hätte.
Die fesseln schnitten sich schon bei der kleinsten Bewegung in unsere Haut und ich bereute sofort das ich heute mit Daryl gesprochen hatte.
„Einsteigen, na los, Ladys First!"
Damit riss mich der Arsch aus meinen Gedanken und gab mir einen Stoß sodass ich hinten ins Auto fiel, Hershel verfrachtete er nach vorne auf den Beifahrersitz und als er die Türen geschlossen hatte trug er Michonne, die er hochgehoben hatte, zum Wagen und setzte sie zu mir nach hinten.
Nachdem er auch ihr die Hände gefesselt hatte stieg er ein und fuhr los.
Das Feuer würde noch lange Brennen und wer wusste wann unsere Freunde uns vermissen würden.
Warum liefen wir nur von einem Schlamassel in den nächsten?

Es wird ein langer Weg!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt