-Kapitel 3.-

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Manche Menschen erzählten, dass wenn man dem Tod ins Auge blickt, noch einmal sein ganzes Leben sehen konnte, andere sagten sie hätten ein helles Licht am anderen Ende eines Tunnels gesehen.
Meiner Meinung nach war das alles völliger Unsinn.
Ich konnte nur noch an Daryl denken, sah sein Gesicht, wie er nachdem Maggie geschrien hatte mich anstarrte, diesen Blick würde ich selbst im Tod nicht vergessen.
Wir hatten es alle nicht mitbekommen, keiner war darauf vorbereitet gewesen.
Einer der Beißer hatte es geschafft seinen Oberkörper unter den nun schon sehr demolierten Zaun durchzuschieben.
Ich hatte es zu spät gemerkt, dass er meinen Fuß gepackt hatte und daran zog.
Ich wusste was kommen würde, wusste das es mein Ende sein würde, wenn ich nichts tat doch ich konnte nicht, war wie versteinert.
Mein Blick war nur auf Daryl fixiert, ich hatte mir sein Gesicht eingeprägt und damit abgeschlossen niemals zu erfahren, was hätte werden können.
Ein Ruck ging durch meinen Körper, ausgelöst von dem Beißer der wie ein Irrer an meinem Fuß zog und von Rick der an mir vorbei gestürmt war und mich durch einen Stoß zu Fall brachte.
Ich spürte den Druck an meinem Knöchel, wartete regelrecht auf den Schmerz und betete Zeitgleich, dass meine Freunde erst gar nicht damit warten würden mir eine Kugel ins Hirn zu jagen bis ich zurück kehrte als einer dieser widerlichen Zombies.
Es lief alles wie in Zeitlupe ab, ich nahm im Fall wahr wie Maggie und Sasha Schrien, nahm Daryls versuch wahr mich noch aufzufangen, doch er stand zu weit entfernt, alles was ich dann noch spürte war Schmerz!




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Mika, Gismo und ich.
Wir drei gegen den Rest der Welt.
Wir wussten nicht wieso die Welt geworden war, wie sie war.
Wir wussten nur, wir wollten nicht so enden.
Töte mich, bevor ich dich töten kann, das war unser Motto, unser Leitsatz.
Meine beste Freundin hatte ihn sich mit Edding auf den Rucksack und aufs Hosenbein geschrieben, hatte mich auch dazu überreden wollen doch ich hatte mich geweigert und es schließlich auch geschafft.
Würde es noch Tätowierer geben, ich glaube das wäre ein schönes Motiv geworden, einfach und doch auch Aussagekräftig.
„Anny, wo bist du mit deinen Gedanken? Gismo hat uns einen Hasen gebracht! Und wir haben noch Dosensuppe, das wird heute ein gutes Essen geben!"
Mika hatte ja recht, doch wieder rutschten meine Gedanken ab, wie sehr hatten wir uns überwinden müssen, ihm das Fell abzuziehen und ihn dann auszunehmen.
So etwas lernte man nicht in Büchern, naja vielleicht doch allerdings nicht in denen die wir gelesen hatten.
Aber wir hatten es geschafft, zwar hatte es gedauert doch, Übung macht den Meister.
„Anny?"
Wieder zurück in der Realität deutete Mika auf einen Punkt etwas weiter links von uns.
Zuerst wusste ich nicht was sie meinte doch dann erkannte auch ich was sich dort abspielte.
Ein Mann hetzte durch den Wald, 3 Untote folgten ihm, er war alleine.
Mika wollte losstürmen doch ich hielt sie zurück, gerade rechtzeitig.
Der Mann geriet ins straucheln und fiel, er schaffte es gerade noch sich umzudrehen als einer der Verfolger sich auf ihn stürzte und ihn mitten ins Gesicht Biss, seine Schreie hallten in dem sonst so Stillen Wald wider und ließen es 100 Mal lauter klingen.
Mit einer Handbewegung zeigte ich meiner Freundin an das wir leise verschwinden sollten, ich wollte nicht auch noch als Leckerbissen enden und dann etwas später selbst Jagd auf Menschen machen.
Ohne dass wir bemerkt wurden schafften wir es aus dem Wald raus auf eine Straße, ein Schild zeigte uns das der nächste Ort gut 3 Meilen entfernt war.
„Anny, wir hätten ihm helfen müssen. Wir hätten das gekonnt!"
Mika war zwar oft Zickig und mies gelaunt in letzter Zeit, doch sie hatte ein großes Herz.
Wir mussten vor Einbruch der Dunkelheit diesen Ort erreichen, also rückte ich noch einmal meinen Rucksack zurecht und marschierte los, Mika würde mir folgen, das tat sie immer, obwohl ich es nicht wollte, führte ich unsere kleine dreier Gruppe insgeheim an.
Ich kannte mich dank meines Vaters mit Waffen aus, Gismo beschaffte essen und Mika war spitze darin Feuer zu machen.
Wir ergänzten uns, halfen einander und ich hoffte das wir alle bis zum bitteren Ende zusammenbleiben würden.
„Mika, du oder er war in dem Moment die Frage. Und ich habe dich gewählt."
Ich hatte gehört wie auch sie sich in Bewegung gesetzt hatte und dankte Gott leise dafür.
Wenn ich mir vorstellen sollte in dieser Welt alleine, ohne Mika zu sein, nein das ging nicht.
„Ich weiß, doch wir hätten es versuchen können!"
Ich erwiderte einfach nichts, schüttelte nur meinen Kopf und richtete meinen Blick zum Himmel.
Es würde nicht mehr lange Hell sein, wir mussten uns Beeilen bevor wir doch wieder irgendwo draußen schlafen mussten.





Der Ort war vollkommen niedergebrannt, jedes Haus bis auf seine Grundmauern.
Es hatte nichts geholfen und so schlugen wir uns unseren Weg in den Wald zurück.
„Sie mal Anny, ein See!"
Mika stupste mich leicht an der Schulter und zeigte auf das leicht glitzernde Wasser.
Wir waren am Ende unserer Kräfte und so beschlossen wir einfach die Nacht hier am See zu verbringen.
„Leg du dich hin, ich halte wache und Wärme das Essen auf, vorhin hatten wir ja keine Zeit mehr."
Unterwegs hatten wir Holz gesammelt und drapierten es nun zu einem kleinen Haufen und Mika entzündete ein Feuer, wir wussten das es gefährlich war, doch was sollten wir anderes tun, den Hasen roh essen war einfach keine Alternative.
„Wenn was ist oder du müde wirst, Weck mich bitte Ja?"
Ich vertraute meiner Freundin, ganz klar doch auch sie war immer zu am Gähnen und wir konnten es uns nicht leisten beide zu schlafen.
Mit der Erwiderung das sie es schon schaffen würde, suchte ich mir einen Baum etwas weiter weg vom Feuer, benutzte meinen Rucksack als Kopfkissen und schlief nach nicht allzu langer Zeit ein.

Es wird ein langer Weg!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt