-Kapitel 7.-

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Das Haus in dem wir schlussendlich Rick und auch Carl fanden, wurde von lachen erfüllt.
Die Wiedersehensfreude war einfach zu groß.
Es wurde gelacht und geweint, es war einfach zu schön endlich bekannte Gesichter zu sehen, auch wenn wir nicht mal eine Woche getrennt waren, so kam es uns doch wie eine Ewigkeit vor.
„Ich dachte wir sehen euch nie wieder!"
Ich hatte nicht anders gekonnt und war Rick bei meinen Worten um den Hals gefallen.
Er hatte nicht genau gewusst was er tun musste und hatte mir einfach den Rücken getätschelt.
Wir hatten geredet, bis zum Abend hin hatten wir einfach nur geredet und gelacht und doch wieder geweint.
Ob wir ok waren hatte Rick uns gefragt und dann wurde über das Ereignis am Gefängnis gesprochen.
Hershels Tot traf uns alle, er war ein guter Mann gewesen der uns immer mit Rat und Tat zur Seite stand.
Gab es nicht früher Gedenkminuten?
Konnte man die Stille nach diesem Thema als solche sehen?
Es war egal, Zeit spielte heute kaum noch eine Rolle, nur abends, wenn es dunkel wurde, dann wusste man das man schleunigst rein musste, irgendwohin wo es sicher war.
Wir saßen gerade im Esszimmer zusammen mit Carl und aßen Cornflakes, als Rick mit Klamotten im Arm zu uns kam und diese Michonne und mir in den Arm drückte.
„Die lagen oben im Kleiderschrank, ich weiß nicht vielleicht passen sie ja!"
Rick war verlegen, naja bei den Klamotten kein Wunder, manches davon sah aus als wenn es Gardinen wären.
„Danke Rick, wir gehen selbst mal schauen was es da oben so Schönes gibt. Komm Michonne."
Ich schaffte es gerade noch so ein Lachen zu unterdrücken als ich Michonnes Hand, beim Sprechen griff und sie mit mir nach oben zog.
„Naja dann wollen wir mal schauen was wir hier haben."
Michonne stand murmelnd neben mir in einem Schlafzimmer und durchwühlte die Schubladen und auch ich sortierte fleißig die Sachen als sich Carl zu uns gesellte.
„Hier, das müsste eigentlich dir passen Carl."
Ich hielt ihm ein sauberes T-Shirt entgegen und als dieser es nahm fiel mein Blick auf seine Füße.
„Carl wieso trägst du eigentlich nur einen Schuh?"
Etwas verlegen kratzte er sich am Kopf und erklärte dann, dass er alleine unterwegs war und bei nahe von einem Beißer niedergemacht wurde, dieser hatte schlussendlich seinen Schuh zu fassen bekommen und nicht ihn.
Stolz erklärte er, dass er einen Hinweis auf die Tür geschrieben hätte.
Ich konnte nur den Kopf schütteln als ich das so hörte, dieser Junge hatte auch nur Flausen im Kopf!
In Michonnes Größe fanden wir nur eine weiße Bluse und eine dunkle Hose die etwas zu lang war, dennoch besser als gar nichts, ich hatte hingegen mehr Glück, anscheinend hatte die Familie die hier einst gelebt hatte eine Tochter die etwa meine Größe hatte.
Da ich sie irgendwie cool fand angelte ich mir aus dem Schrank eine Lederhose und dazu ein rotes Top, es war bequemer als es Aussah und fühlte sich einfach toll an.
Darüber hatte ich mir dennoch eine Lederjacke gezogen die dort an einer Garderobe gehangen hatte und war damit zufrieden.






Carl und Michonne machten schon wieder Späße, vor allem über Michonnes super moderner Bluse, doch diese ging natürlich gleich mit darauf ein und es tat gut die beiden wieder lachen zu sehen.
Doch leider konnte diese ausgelassene Stimmung schneller kippen als man schauen konnte, von einem Moment auf den anderen.
Von Soja Milch waren sie auf Judiths Babynahrung gekommen und das Thema wollte Carl anscheinend nicht aufkommen lassen, also zog er sich eilig zurück um ein Buch zu lesen.
Auch mir tat dieses Thema weh, ich hatte diese kleine Nervensäge einfach liebgewonnen und nun nicht zu wissen wo sie war, war einfach schrecklich, wir alle hofften insgeheim, dass sie mit irgendjemanden aus der Hölle entkommen war.
Ich hatte das Gespräch, was Michonne und Carl im Esszimmer geführt hatten, zusammen mit Rick in der Küche gehört als wir die Schränke dort nach nützlichen Sachen durchsucht hatten als Michonne wieder zu uns stieß.
„Ich danke dir Michonne, ich habe ihn dort drinnen lachen hören. Ich hatte schon fast vergessen wie das klingt. Ich kann einfach nicht sein Vater und sein bester Freund sein, er braucht euch, dich und auch dich Anny, ich weiß es ist viel verlangt und wenn ihr das Gefühl habt ihr braucht eine Pause dann..."
Weiter kam der ehemalige Polizist gar nicht denn Michonne schnitt ihm prompt das Wort ab.
„Ruhe? Davon hatten wir in der letzten Zeit mehr als genug oder Anny?"
Sie wartete kurz mein Nicken ab und auch Rick wartete anscheinend darauf denn als ich meine Bestätigung gegeben hatte konnte man ein kleines lächeln auf seinem Gesicht erkennen.
„Und was machen wir jetzt? Ist das hier ein Zuhause oder nur eine Zwischenstation?"
Hier würde es mir gefallen, darum hatte ich mich einfach auf Küchenzeile gesetzt und es gefragt.
„Naja lasst uns hierbleiben während wir es rausfinden."
Rick hatte geantwortet, doch er hatte gezögert und ich wusste nicht wie ich das deuten sollte.
Wollte er denn nicht hierbleiben, wieso sagte er es denn nicht einfach?
Michonne die neben mir an der Küchenzeile gelehnt hatte drückte sich davon ab und strich sich die Bluse glatt.
„Wir brauchen mehr Vorräte, Carl und ich gehen los und schauen mal was wir finden können."
Natürlich wollte Rick die beiden begleiten doch Michonne und auch ich hielten ihn davon ab, er war angeschlagen, hatten uns die beiden doch erzählt das Rick sich einen Faustkampf mit dem Dreckskerl geliefert hatte der uns unser Zuhause genommen hatte.
Er musste sich erholen und so redeten wir lange auf ihn ein bis er endlich nachgab.
„Eine von euch ist schlimm, ihr beide zusammen jedoch, dass hält man nicht aus!"
Damit hatte er sich grinsend das Buch genommen was wir im Rucksack gefunden hatte und war hoch ins Schlafzimmer gegangen.
Michonne und ich hatten nur lachen können, na das war ja mal ein nettes Kompliment.
„Michonne, passt da draußen auf euch auf ok?"
Die angesprochene nickte mir kurz zu und klopfte mir auf die Schulter als auch schon Carl die Treppe runterkam.
Anscheinend hatte ihm sein Vater gesagt das Michonne ihn mitnahm, es war gut das er mal rauskam und dieses Mal mit einem Aufpasser.
Rick hatte Carl seine Waffe gegeben wie er uns Stolz erzählte und Michonne gab mir ihr Wort nicht allzu lange weg zu bleiben.
Ich hatte kein gutes Gefühl bei dieser ruhe hier.
Ich verschloss hinter ihnen die Tür und lehnte mich von innen dagegen, eigentlich müsste hier unbedingt geputzt werden doch darauf hatte ich keine Lust, also stapfte ich die Treppe hinauf zu Rick.
Dieser lag auf dem Bett und las wirklich das Buch, also lehnte ich mich in den Türrahmen und beobachtete ihn einen Moment, bis er zu mir schaute und das Buch auf seinen Bauch legte.
„Rick, weißt du was von den anderen? Maggie, Beth, Tyreese oder naja Daryl?"
Ich war beim Sprechen ans Bett getreten und hatte mich auf die Bettkante gesetzt wohin Rick geklopft hatte und auch Rick hatte schlussendlich das Buch zusammengeschlagen und sich aufgesetzt.
„Nein, ich habe sie nicht gesehen, nur den Bus wie er davonfuhr. Doch da waren Daryl, Beth und einige andere noch im Innenhof!"
Ohne es zu wollen fühlte ich Tränen auf meiner Wange und schnell wischte ich sie fort.
„Michonne hat nachgesehen, sie waren nicht mehr da. Keine Zombies und keine Menschen. Sie sind irgendwo hier draußen!" murmelte ich und blickte durch das Fenster in den Himmel.
Er schien erstaunt darüber das wir noch dort gewesen waren doch er war dann sichtlich erfreut darüber das zu hören.
„Hier, die gab mir Daryl. Er meinte ich solle sie Judith geben, wenn sie alt genug wäre, er hatte seine Chance bei der Frau verspielt für die sie gedacht war, hatte er gesagt. Er meinte er habe sie verletzt und sie am ausgestreckten Arm verhungern lassen."
Damit legte er mir eine Kette um den Hals die er anscheinend vorher aus der Brusttasche seines Hemdes genommen hatte.
Es war eine schlichte Silberkette mit einem kleinen Herz aus Diamanten als Anhänger.
„Anny, ich denke die war für dich bestimmt! Oder?" hörte ich ihn leise fragen.
Ich wusste es nicht doch es war anscheinend so, zögerlich drehte ich mich zu dem Mann und nickte leicht.
„Das mit dem Ausgestreckten Arm habe ich ihm, kurz bevor ich mit Michonne und Hershel los bin an den Kopf geworfen, ich wünschte ich hätte es nicht getan, ich wünschte ich könnte mich bei ihm entschuldigen! Was soll ich tun, wenn er tot ist? Wenn ich ihn niemals wiedersehe?"
Ich hatte es nicht mehr verhindern können, die Tränen, all meine Gefühle waren mit einem mal wieder da und ich wollte sie auch gar nicht mehr zurück halten, die Kette um meinem Hals, fühlte sich tonnenschwer an, Daryl hatte sie anscheinend für mich besorgt und ich Dumme Kuh habe ihn von mir gestoßen weil ich einfach nicht mehr warten konnte.
„Wir werden ihn finden, genauso wie wir die anderen finden werden, wir werden sie suchen und ..."
Rick hatte abrupt aufgehört zu sprechen als auch ich unten Geräusche und Stimmen wahrnahm.
Wir hörten mehrere Männer und einer von ihnen flehte um Gnade, als auch schon ein Schrei zu uns nach oben drang.
„Rick?"
Hilfesuchend schaute ich zu dem älteren und hoffte darauf, dass er eine Idee hatte.
Er deutete mir an da zu bleiben bevor er selbst an die Tür ging und lauschte doch selbst vom Bett aus konnte ich hören wie einer der Kerle die Treppe hochkam.
Auch Rick hatte es natürlich gemerkt und scheuchte mich unter das Bett bevor auch er sich unter das Doppelbett rollte.
Dann jedoch kroch er noch einmal unter diesem hervor und zog noch seine Flasche mit Wasser hinunter.
Der Typ der die Treppe hinauf gekommen war durchsuchte die Zimmer und wir konnten seine Beine sehen, doch von unten hörten wir viele Stimmen, mit denen konnten wir es nicht aufnehmen.
Ich hatte meinen Bogen draußen auf der Veranda gelassen doch dort, würde er mir nun nichts bringen.
Als er auf das Bett zu schritt konnten wir sein Gewehr sehen und ich musste wirklich an mich halten nicht zu seufzen, ich hatte 4 verschiedene Stimmen gezählt doch da sie oft durcheinander sprachen konnte ich es nicht mit Sicherheit sagen.
Auch Rick neben mir zuckte das ein oder andere Mal zusammen, ihm schien das alles auch nicht zu gefallen, ich spürte wie er mich leicht an der Schulter zurückdrückte und sich damit ein wenig vorschob.
Wir konnten nur hoffen das der Idiot nicht unter das Bett schauen würde, doch Gott sei Dank tat er es nicht.
Er durchsuchte die Schränke und ließ sich dann mit dem Wort Besetzt auf dem Bett nieder.
Rick der nun etwas vor mir lag versperrte mir die Sicht doch sein Blick wanderte auf die Uhr die er in der Hand hielt.
Wir wussten nicht was wir tun sollten, wir könnten versuchen abzuhauen, wenn der Typ schlief, doch diese Möglichkeit fiel raus als ein 2 Typ den Raum betrat und mit dem ersten um das Bett zu streiten begann.
Ich musste zugeben ich hatte Angst und da ich nichts hatte woran ich mich festhalten konnte griff ich nach Ricks Bein und krallte mich darin fest.
Der Streit zwischen den beiden Kerlen schien zu eskalieren denn mit einem Mal landete der eine am Boden und der andere schlug auf diesen ein, Rick drückte mich noch ein wenig zurück und meine Beine stießen bereits hinten an die Wand, leicht schräg lag er nun vor mir und ich konnte gar nichts mehr sehen.
Doch mich konnte nun auch keiner mehr sehen, ich hörte noch wie der Typ am Boden den anderen Bat aufzuhören und ich konnte fühlen wie Rick zu zittern begann, das konnte nur bedeuten das der Typ ihn gesehen hatte.
Dann war es still, bis der 2 sagte das, das Bett nun ihm gehören würde.
Er ließ sich darauf nieder und machte es sich bequem, nun hieß es warten.









Geschätzten 10 Minuten später hörten wir nun leises Schnarchen, was mich dazu brachte leise zu seufzen.
Ganz langsam robbte Rick unter dem Bett hervor und ich folgte ihm.
Noch immer hörte man unten Männer, da nun 2 hier oben waren, waren es einfach zu viele, gerade als auch ich endlich wieder auf meinen Füßen stand hörten wir wie jemand nach 2 Kerlen rief und sich dann zur Treppe begab.
Ohne etwas zu sagen zog mich Rick an der Hand in den nächstbesten Raum welches sich als eines der Kinderzimmer entpuppte.
Rick drängte mich in eine Ecke und kurz darauf warf ein Kerl immer wieder einen Ball in den Raum um ihn dort an der Wand abzuprallen zu lassen nur um ihn dann wieder aufzufangen.
Als dieser weiter ging versuchte Rick ein Fenster zu öffnen als mich ein Satz von unten erschaudern ließ.
Michonnes und meine alten Sachen lagen noch dort unten und diese hatten sie nun gefunden, sie sagten sie wollten warten um zu sehen, ob die Frauen die hier geschlafen hatten zurückkamen.
Das war gar nicht gut doch Rick fasste sich schneller, er zog mich einfach weiter und dieses Mal in ein Badezimmer doch womit wir nicht gerechnet hatten, war das anscheinend noch ein Kerl hier oben war und genau dieser Typ saß nun mit runter gelassener Hose auf dem Klo und schien sich die Seele aus dem Leib zu scheißen.
Es stank bestialisch und ich musste wirklich ein Würgen unterdrücken.
Erschrocken blickte er uns an wollte bereits losschreien als ich das erste tat was mir einfiel, ich holte mit der Faust aus und schlug ihm seitlich gegen den Kopf, dann fand ich mich an der Wand wieder an die mich Rick drängte.
Anschließend zog er ihn von dem Pott und drückte ihm mit dem Gurt des Gewehrs was er sich gegriffen hatte die Luft ab, bis dieser tot zu Boden ging.
Ich hatte mir die Schere gegriffen die auf dem Waschbecken lag und wollte sie ihm in den Kopf rammen als mich Rick zurückhielt.
„Nicht, es wird sie Ablenken, wir müssen Michonne und Carl suchen und dann verschwinden, wir brauchen diese zusätzliche Zeit."
Er hatte recht doch die Schere behielt ich dennoch in der Hand auch Rick behielt das Gewehr bei sich.
So hatten wir wenigstens eine kleine Chance.
Rick beobachtete die Tür während ich mit der Schere mich daran machte, das Fenster auf zu hebeln und ich hatte wirklich Erfolg.
Vorsichtig kletterte zuerst ich raus auf das kleine Vordach und dann Rick, wir mussten hier runter doch es würde Lärm machen, dass wussten wir.
Wir suchten uns eine geeignete stelle und ließen uns dann daran runter um dann auf die Veranda an der Rückseite des Hauses zu springen.
Zum Glück nahm keiner Notiz von uns.
Meinen Bogen jedoch hatte ich vorne liegen gelassen und dahin machten Rick und ich uns nun auf den Weg.
Vorsichtig Pritsche sich Rick an, immer dicht an der Wand hielten wir uns bis zur Veranda, ich wollte gerade nach dem Bogen greifen den ich von der Ecke aus erreichen konnte als die Tür aufging und ich schnell meine Hand zurückzog.
Vorsichtig lugte Rick hoch und zog schnell den Kopf ein als der Typ sich auf dem Geländer niederließ und zu pfeifen begann.
Ich behielt die Umgebung im Blick als ich erschrocken nach Ricks Arm griff.
Er blickte mich noch fragend an als ich auf die Straße deutete und er bleich im Gesicht wurde, Michonne und Carl waren zurück.
Rick bereitete sich darauf vor den Kerl anzugreifen als von drinnen das röcheln eines Beißer und aufgeregte Stimmen zu hören waren.
Der Kerl über uns fluchte lautstark und verzog sich dann nach drinnen.
Das war unsere Chance ich griff Blind nach meinem Bogen und dem Köcher und dann, nahmen wir unsere Beine in die Hand und rannten los, Carl und Michonne blickten uns verwirrt entgegen wurden dennoch kurzerhand mitgezogen.
Wir hörten noch die Schüsse als wir die Siedlung verließen doch wir hatten es geschafft!

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