I'm all about that Bass

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27h nur Däumchen drehen, schlafen und über den Sinn des Lebens nach denken. Der Traum von jedem Teenager. Ich, mit meinen 19 Jahren, die mich wohlbemerkt neben einer 13 Jährigen wie eine alte Oma da stehen ließen, kann diesen Traum echt nicht nachvollziehen. Diese 27h gingen mir ohne Witz ziemlich auf die Psyche und ich zweifle sehr an meiner inneren Stimme, die mir riet, die Stewardess mit dem Dauergrinsen und dem sehr starken britischen Akzent, mit dem Plastikmesser, welches mir bei meinem Schnitzel beigelegt wurde, aufzuschlitzen. Vielleicht übertreib ich ein bisschen, aber wie sie mich immer mit ihren weit aufgerissenen Augen und den Grinsen eines Serienmörders anstarrte, gruselig. Ich hatte wirklich so sehr Angst vor dieser Tante, dass ich im Flugzeug unter dem Klo nach einem Eastpak Rucksack mit einer Bombe darin suchte. Sicher ist sicher. Auf jedenfall sind bei mir so einige Fragen aufgekommen. Zum Beispiel: Haben Pinguine Knie oder kann ein Fisch in Milch überleben? Normalerweise hätte ich mir meine Zeit so wie im Wartezimmer vom Arzt mit Doodle Jump oder Subway Surfer tot geschlagen. Die Klassiker halt. Aber 1. befand ich mich gerade auf der Flucht und 2. muss man ja im Flugzeug alle beschissenen elektrischen Geräte ausschalten und keiner, wirklich keiner, weiß wozu das gut sein soll! Aufjedenfall war dieser Flug dann auch vorbei und es stellte sich heraus das die Stewardess keine Bombe im Flugzeug versteckt hatte, sondern einfach nur ein paar Tassen Kaffe zu viel hatte.

Jetzt stand ich bei diesem Gepäcks-fortbewegungs-kreis-dings wo sich sogar eine Schildkröte schneller bewegte. Und nein, die Ninja Turtles zählten nicht. Als eine schwarze Sporttasche bei mir vorbei schlitterte, stürzte ich mich sofort auf sie. Ich kicherte, ich war so stolz auf mich, 2 Tage alleine unterwegs und es gab noch keine Verletzte! Neuer Rekord.

"Entschuldigung?", fragte mich eine Stimme, die ich definitiv schon einmal gehört hatte! "Ich denke es muss sich um eine Verwechslung handeln, ich hab nämlich keine schwarzen Spitzen Dessous eingepackt."  Geschockt drehte ich mich um. Neeeein! Nicht meine Victoria Secret Unterwäsche! Betatscht von einem fremden Perversen. Meine Kinnlade fiel als ich die Person sah, die mit meiner Sporttasche vor der Nase wedelte. Deswegen kam sie mir so bekannt vor. Ich träumte nämlich jede Nacht von dieser Stimme wie sie mir ein Liebesgeständnis hielt. Ich habe ihn alle 6 Staffeln angehimmelt und gesabbert wenn er sein Unterkiefer anspannte. Es handelt sich um keinen anderen als Ed Westwick aka Chuck Bass von xoxo Gossip Girl. Ich unterdrückte den Drang auf ihn zu springen und über sein Gesicht zu lecken und räusperte mich. "Ja...Das ist dann wohl deine", sagte ich eine Tonlage über meiner gewöhnten Stimmlage. Wir tauschten die Taschen und ich erwartete ein herzloses 'Ich muss los'....Aber es kam nie..*dramatische Musik* "Wie unhöflich von mir", er streckte seine freie Hand aus "Ed Westwick" Die dramatische Musik in meinem Hirn verpuffte und ein kitschiges Liebeslied, vermutlich aus den 90gern, erklang. "Poppy Brand", ich holte zu fest mit meiner Hand aus, so dass unser Hände schütteln wie von zwei über eifrigen Geschäftleuten aussehen musste. Er zog seine Augenbrauen zusammen und lächelte kurz unsicher als er auf unsere Hände sah. Sofort ließ ich los und wischte meine Hand unauffällig an meiner Jeans. Die ich mittlerweile im Flugzeug schon gewechselt hatte. Zu meinem Glück, ich hätte mir nicht ausmalen können wie es gewesen wäre, wenn ich mit befleckter Hose Ed Westwick gegenüber getreten wäre. "Vielleicht kann ich das mit einem Kaffee wieder gut machen?", fragte er und lächelte mich charmant an. Wieder gut machen? Was denn, dass ich mich auf seine Tasche gestürzt habe? "Ich will dir keine Umstände machen und außerdem war es nicht nur deine Schuld. Ich hab mich wie ein hungriger Löwe auf deine Tasche gestürzt.", lächelte ich verlegen.

"Ach Quatsch! Komm, ich kenn hier gleich um die Ecke einen wirklich guten Laden!", ohne auf mich weiter ein zu gehen zog er mich mit. Mich wunderte es, dass ihn keiner erkannte. Schließlich hatten wir noch Vormittags und der Flughafen war ziemlich überfüllt. Aber anscheinend waren die nicht so heiß darauf um zu wissen wer Gossip Girl ist. Spätestens als meine Wangen zu Schmerzen begannen, bemerkte ich mein dämliches Grinsen. So hieß mich London also Willkommen. Mit einem süßen Fernsehschnuckel.

Dream it. Wish it. Do it. >h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt