Angie ist wieder da

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Melodys Sicht:

ich wache Schweißgebadet auf. Was ist passiert? Frage ich mich. Vermutlich wieder eine Panikattacke oder Lungenschmerzen. Die Sonne scheint und ich höre unten schon Stimmen. Ich stehe auf und gehe nach unten. Plötzlich höre ich einen Schlüssel im Schloss und Angie kommt herein. Sofort hat sie mich entdeckt. „Melody. Mensch, ich habe mir solche Sorgen gemacht. Du bist einfach ohne deine Medikamente abgehauen. Es tut mir so unendlich Leid.“ sagt sie, während sie mich an sich drückt. „Mir tut es auch Leid.“ sage ich und sie gibt mir einen Kuss auf die Stirn. „Angie?“ ertönt Violettas Stimme. „Angie.“ sagt sie und die Beiden umarmen sich stürmisch. „Oh Angie, du hast mir ja so sehr gefehlt.“ sagt Vilu. „Papa.“ rufe ich. „Papa.“ rufe ich noch einmal. Er kommt aus seinem Büro und stürmt auf mich zu. „Mensch, du hast uns vielleicht einen Schrecken eingejagt heute Nacht.“ sagt er und drückt mich an sich. „Ist ja auch kein Wunder, wenn man alles zu Hause vergisst, nicht war Melanie Aurora.“ sagt Angie und sieht mich vorwurfsvoll an. „Angie.“ sagt Papa und will sie umarmen, aber Angie weicht zurück. „Melanie???“ ertönt plötzlich eine Stimme. Alle drehen sich um. Priscilla steht mit verschränkten Armen vor uns. „Wer ist das?“ fragt sie mit einer abweisenden Handbewegung auf Angie. Vilu und ich stellen uns schützend neben sie. „Unsere Tante.“ sagen wir. „Dann seit ihr also Cousinen.“ sagt sie. „Nein. Wir sind Schwestern.“ sage ich und sehe sie herausfordernd an. „Priscilla, Melody ist wirklich meine Tochter und ihr richtiger Name ist Melanie.“ mischt sich jetzt Papa ein. „Ich bin eigentlich nur hergekommen um zu sehen ob es dir gut geht.“ sagt sie zu mir und drückt mich an sich. „Entschuldigen sie, ich war einfach so überrumpelt. Mein Name ist Priscilla Ferro, ich bin Germáns Verlobte.“ sagt sie und reicht Angie die Hand. „Freut mich, Angeles Carrara, ich bin die Tante der Mädchen.“ sagt Angie betont freundlich und nimmt die Hand an. „Angie, wo sind...“ ich will fragen wo die Zwillinge sind, aber Angie hält mir die Hand vor den Mund. „Erzähle ich euch später.“ flüstert sie mir und Vilu zu. „Wie lange bleibst du den?“ fragt Vilu. „Das kommt ganz darauf an, wie deine Schwester ihren Kopf durchsetzt.“ sagt sie und wuschelt mir durch die Haare. „Angie.“ ertönt Olgas Stimme. „Olgita. Es ist so schön dich wiederzusehen.“ sagt Angie und die Beiden umarmen sich. „Und dich erst, lass dich ansehen. Meine Güte, bist du dünn geworden.“ sagt Olga und Angie lächelt beschämt. „Naja, ich wurde ja auch immer auf trapp gehalten.“ sagt sie. Vilu und ich ziehen sie zur Couch und sie setzt sich zwischen uns. Da klingelt ihr Handy. „Mama,...ja...nein, hat sie eigentlich nicht...ja ok. Versuche es mit dem Hasen, er ist in meinem Koffer...ja ok bis dann.“ Angie legt auf. „Also, was ist los?“ fragt sie und sieht uns an. „Das sollte ich dich fragen. Bitte darf ich die Beiden sehen.“ sagt Violetta und setzt den Hundeblick auf. „Nicht den Hundeblick. Ok, ok, ihr habt mich überstimmt. Ihr dürft sie sehen.“ sagt Angie und wir umarmen sie von Beiden Seiten. Wenig später verschwinden Vilu und ich auf ihr Zimmer und Priscilla ist in die Stadt gegangen.

Angies Sicht:

ich sitze im Wohnzimmer und halte einen Umschlag in meinen Händen. Nein, ich kann es ihm nicht geben. Ich stecke ihn zurück in meine Tasche und gehe nach oben zu meinen Beiden über alles geliebten Nichten.

Germáns Sicht:

ich habe mich wieder in meinem Büro verkrochen. Angie hat sich wieder von mir entfernt. Warum? Wegen Priscilla? Ich gehe zurück ins Wohnzimmer und setze mich auf das Sofa.

Ich sitze eine ganze Weile so da und starre auf den Tisch. Angie kommt mit den Beiden die Treppe herunter und lacht. „Jaja, ihr seit solche Nervensägen.“ lacht Angie und wäre beinahe die Treppe herunter gefallen, hätte ich nicht schnellstens reagiert und sie aufgefangen. „Alles ok?“ frage ich sie und sie richtet sich schnell wieder auf. „Olga. Wo ist mein rotes Minikleid.“ ertönt plötzlich eine gereizte Stimme von oben und Ludmilla kommt wütend die Treppe herunter. „Hallo Ludmilla.“ sagt Angie. „Angie? Was machen sie den hier?“ fragt sie. „Meine Nichten besuchen.“ sagt Angie und drückt Vilu und Melody an sich. „Moment, sie sind Melodys Tante und Violettas. Seit ihr dann Cousinen?“ fragt Ludmilla. „Nein, Schwestern.“ sagt Melody grinsent. „Also, dann, ich muss los. Ich sage euch, wann morgen.“ sagt Angie. „Willst du nicht hierbleiben?“ frage ich sie. „Nein, ruft an wen etwas ist.“ sagt sie und gibt ihren Nichten jeder einen Kuss auf die Stirn und verlässt das Haus. Was war das den jetzt? „Weiß León das du hier bist?“ fragt Violetta. „Nein, aber ich würde ihn gerne sehen.“ sagt Melody. „Kommt nicht infrage, das ihr nochmal weggeht.“ sage ich. „Aber Papa...“ sagt Melody. „Nein, kein aber. Du nimmst deine Medikamente und gehst dann ins Bett. Sonst passiert wieder so etwas wie letzte Nacht.“ sage ich. Knurrend geht Melody die Treppe hoch. Gefolgt von Violetta. Ludmilla hat sich auf die Suche nach Olga gemacht. Ich setze mich wieder auf die Couch und denke an Angie. Sie sah so anders aus. Nicht mehr so strahlend oder irre ich mich da. Ich gehe nach oben und höre das Lachen meiner Töchter. Ich fasse einen Entschluss, morgen früh werde ich Angélica besuchen. Ich lege mich schlafen und träume von Angie. Kaum ist sie wieder hier, ist sie auch schon wieder in meinem Kopf. Mein Wecker reißt mich aus meinem schönen Traum. Mühsam stehe ich auf, ziehe mich an und gehe nach unten. Am Frühstückstisch, sitzen schon alle. „Papa, wir wollen gleich ins Studio gehen und danach wollen wir Großmama besuchen. Also sind wir spätestens heute Abend wieder da.“ sagt Violetta und ich nicke. Die Beiden geben mir einen Kuss auf die Wange und verlassen das Haus. Ludmilla geht wenig später ebenfalls. „Ich muss gleich noch weg.“ sage ich zu Priscilla. „Ok, ja ich wollte auch noch weg.“ sagt sie, gibt mir einen Kuss und verlässt das Haus. Da kommt Ramallo gut gelaunt aus der Küche. „Ramallo, würden sie bitte, meine Termine heute morgen übernehmen. Ich muss noch etwas erledigen.“ sage ich und Ramallo nickt ohne nachzufragen. Ich stehe auf und fahre zu Angélicas Haus. Im oberen Stockwerk, sind die Rolläden noch zu, aber in der Küche sehe ich den Umriss einer Frau. Ich klingle und wenig später geht die Tür auf. „Germán, schön dich zu sehen. Komm doch herein.“ sagt sie und führt mich ins Wohnzimmer. Im zweiten Stockwerk sind Schritte zu hören. „Ist etwas passiert?“ fragt sie mich. „Nein, zumindest nicht mit den Mädchen. Aber ich mache mir Sorgen um Angie, sie wirkt so anders.“ sage ich und setze mich neben sie auf das Sofa. Eine Tür geht auf. „Dass darf doch jetzt nicht wahr sein.“ ertönt eine gereizte Männerstimme.

Violetta, eine glückliche Familie?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt