Heimweh und auf nach Hause

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Drei Monate später:

Melodys Sicht:

„Melody, wach auf. Wir kommen zu spät.“ ertönt Angies Stimme aus der Küche und ich wühle mich umständlich aus meinem Bett. Ich gehe auf meinen Balkon und betrachte die Stadt. Wir wohnen in einer schönen Gegend von Paris, auf einem Berg und mann hat eine super Aussicht auf die Stadt. Das Studio liegt am Fuß des Hügels und wir haben es nicht weit. Da klopft es plötzlich an meinem Türrahmen. Angie steht in der Tür und sieht mich an. „He, ich weiß, du hast erst in ein paar Tagen Geburtstag, aber ich wollte dir das hier schon vorher geben.“ sagt sie und gibt mir einen Umschlag. Ich öffne ihn, darin sind Flugtickets. „Flugtickets?“ frage ich, sie nickt. „Wir besuchen Mama.“ sagt sie und ich falle ihr um den Hals. Wir fliegen nach Hause, nach Buenos Aires. Ich jubel und tanze durch die gesamte Wohnung.

Violettas Sicht:

ich habe seit ein paar Tagen nichts mehr von Melody gehört. Aber vermutlich, hat sie nur so viel zu tun. Seit dem Konzert in Paris habe ich sie und Angie nicht mehr gesehen. Ich bin auf dem Weg nach Hause. Als ich die Tür aufschließe höre ich schon die Stimme meiner baldigen Stiefschwester Ludmilla. Ja Ludmilla und ich werden Stiefschwestern. Ihre Mutter Priscilla und mein Papa sind seit vier Monaten ein Paar, aber ich habe Angie und Melody nichts davon erzählt, weil es immer so viel anderes zu berichten gab. Ich seufze und gehe nach oben, aber nicht in mein Zimmer. Ich schließe Melodys Zimmer auf und setze mich auf ihr Bett. Ich habe das Zimmer abgeschlossen, damit hier niemand außer mir herein kann. Auch Mamas Zimmer habe ich abgeschlossen und verwahre den Schlüssen gut. Ich vermisse Melody und Angie. Ich habe meine Geschwister noch nicht kennengelernt. Ich schließe das Zimmer wieder ab und gehe in Angies Zimmer. Als ich es aufschließen will, bemerke ich das die Tür nicht abgeschlossen ist. Vorsichtig öffne ich die Tür. Auf Angies Bett sitzt Papa. „Hey Violetta.“ sagt er und ich setze mich zu ihm. „Papa ich vermisse Angie und Melody.“ sage ich und Papa nimmt mich in den Arm. „Ich weiß Violetta ich auch.“ sagt er. Da ruft Priscilla nach Papa. „Ich schließ hier ab.“ sage ich und Papa gibt mir den Schlüssel. Ich verwahre die Schlüssel der drei Zimmer. Ich habe eine Bedingung gestellt, als Ludmilla und und Mamas Zimmer werden verschlossen und nur ich habe die Schlüssel. Ludmilla und Priscilla streiten sich , so wie immer. Da klingelt mein Handy. „Hallo Vilu.“ höre ich Leóns Stimme. „Hol mich hier raus.“ flehe ich. „Ok gib mir fünf Minuten.“ sagt er und hat auch schon aufgelegt. Ich gehe nach unten und lasse mich auf das Sofa fallen. Keine fünf Minuten später klingelt es an der Tür. „ich geh schon.“ rufe ich und öffne die Tür. Es ist León. Ich schnappe mir meine Tasche und brülle in Richtung Büro: „Ich bin jetzt weg.“ und schon mache ich die Tür hinter mir zu. „So schlimm?“ fragt León. „Du kannst du gar nicht Vorstellen wie schlimm. Mit Ludmilla und Priscilla unter einem Dach zu wohnen ist eine Straffe.“ sage ich und León legt einen Arm um mich. „Danke.“ sage ich. „Wofür?“ fragt er. „Dass du immer da bist.“ sage ich und wir küssen uns.

Melodys Sicht:

ich sitze im Flugzeug nach Buenos Aires, aber ohne Angie und die Zwillinge. Ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten. Ich habe Angie einen Brief geschrieben, den eigentlich wollten wir erst in zwei Wochen Großmama besuchen. Angie weiß nicht, das ich auf dem Weg nach Hause bin. Es ist Abend und der Flug dauert bestimmt noch sechs Stunden. Also mache ich die Augen zu und schlafe ein. Eine Stewardess rüttelt mich sanft wach. „Sie müssen sich anschnallen.“ sagt sie freundlich und ich schnalle mich brav an. Das Flugzeug landet sicher am Flughafen in Buenos Aires. An der Gepäckausgabe warte ich auf meinen Koffer. Ich steige in ein Taxi und nenne dem Fahrer die Adresse von Papa. Eine Stunde später hält das Taxi vor der Haustür. Ich bezahle und steige aus. Mittlerweile ist es schon halb elf und ich schleppe meine Koffer hinter mir her. Ich klingel. Eine Weile lang rührt sich nichts. Bis plötzlich die Tür aufgerissen wir und Vilu mich mit weit aufgerissenen Augen anstarrt. Sie kreischt und wir fallen uns in die Arme. „Ich hab dich soo vermisst.“ schluchze ich und Vilu wischt mir eine Träne aus dem Gesicht. „Du hast mir auch soo sehr gefehlt.“ sagt sie und drückt mich noch mehr an sich. „Olga wir haben Besuch.“ ruft Vilu und Olga kommt aus der Küche und lässt ihr Tablett fallen. Sie fällt mir um den Hals. „Papa.“ schreit Vilu durch das gesamte Haus. „Violetta ich bin bei der Arbeit. Was schreist du den so?“ fragt Papa und kommt aus seinem Büro. „Papa.“ rufe ich und laufe in seine Arme. Er hebt mich hoch und dreht sich im Kreis. „Ich habe dich so vermisst.“ sage ich und Papa gibt mir einen Kuss auf die Stirn. „Was ist den hier los?“ fragt eine Frauenstimme und als ich mich umdrehe steht neben Olga eine blonde Frau. „Wir haben Besuch.“ sagt Vilu und umarmt mich wieder. „Aha und wer bist du?“ fragt mich die Frau. „Ich bin Melody. Darf ich fragen wer sie sind?“ frage ich die Frau. „Priscilla Ferro, Germáns Freundin.“ sagt sie und streckt mir die Hand entgegen. Ich starre zuerst sie und dann Papa an. „was?“ frage ich Papa. „Ich dachte Vilu hätte dir davon erzählt.“ sagt Papa. „Wie so sollte sie. Ich habe ein Recht es von dir selbst zu erfahren.“ sage ich. „Meli komm. Reg dich nicht auf.“ Vilu zieht mich mit sich. Plötzlich bekomme ich einen schrecklichen Hustanfall. „Melody?“ fragt Vilu. Ich kralle meine Hand in ihren Arm. „Ich hol was zum trinken.“ höre ich Olga rufen. „Ich bekomme keine Luft.“ keuche ich. Kurz drauf kommt Olga mit einem Glas Wasser. Papa hält mich fest. Während ich das Glas austrinke. „Alles wieder gut?“ fragt Olga besorgt. Ich nicke. „Es war alles nur so anstrengend.“ sage ich und richte auf. Ich habe gemerkt, das ich Papas Armen gelandet bin. „Leg dich am besten ein bisschen hin.“ sagt er und ich nicke. Vilu und ich gehen nach oben und Vilu schlisst die Tür zu meinem Zimmer auf. „Warum ist die den abgeschlossen?“ frage ich sie. „War ein Teil der Bedingung , als Priscilla mit ihrer Tochter eingezogen ist. Wenn ich dir jetzt sage, wer ihre Tochter ist, dann haut dich das um.“ sagt Vilu und ich setze mich auf mein Bett. „Also halt dich fest, ihre Tochter ist Ludmilla.“ sagt sie. „Was?“ ich starre sie an. Aber Vilu scheint keinen Scherz zu machen. Ich lasse mich nach hinten Fallen und stöhne. „Angie flippt aus. Wenn sie es nicht sowieso schon tut, weil ich einfach hierher gekommen bin.“ sage ich. „Was Angie weiß nicht das du hier bist?“ fragt Vilu. „Eigentlich schon, ich habe ihr einen Brief geschrieben, in dem steht alles drin.“ sage ich kleinlaut. „Oje. Da wird sie doch sicher auch nachkommen oder?“ fragt Vilu. „Eigentlich hatten wir ja sowieso vor hierher zukommen. Aber nur um Großmama zu besuchen und nicht euch.“ sage ich. „Angie ist sauer auf Papa oder?“ fragt Vilu und ich nicke. „Ruh dich aus. Ich sage Angie Bescheid.“ sagt sie und ich bin auch schon eingeschlafen.

Violetta, eine glückliche Familie?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt