August 2020
"Setz dich", sagt Julia zu Filip, als sie in ihrem Wohnzimmer ankommen.
Dass sie Filip wirklich zu sich nach Hause eingeladen hat, kann sie gerade nicht fassen. Sie ist sich selbst nicht sicher, warum sie es gemacht hat und woher vorhin plötzlich dieses Selbstvertrauen hergekommen ist.
Jetzt sitzt er aber auf ihrem Sofa und einfach wegschicken geht jetzt auch nicht mehr. Immerhin hat sie ihm zum Essen eingeladen.
"Willst du etwas trinken", ruft sie ihm aus der kleinen Küche zu und streckt sich schon, um Gläser aus dem Schrank zu holen.
Julia möchte gar nicht wissen, was Filip von ihrer Wohnung hält. Es ist nicht gerade die größte und aufräumen hätte sie auch mal wieder können. Hätte sie heute morgen auch schon gewusst, dass Filip mal auf ihrem Sofa sitzen wird, hätte sie es bestimmt auch noch gemacht.
"Gerne, hast du Cola oder so?"
"Ja", antwortet Julia und kommt mit zwei Gläsern und einer Flasche Cola zu Filip und setzt sich zu ihm.
"Was willst du denn kochen?", fragt Filip grinsend und schüttet sich etwas von dem klebrig braunen Getränk in sein Glas ein.
Julia ist sich selbst noch nicht so sicher, was sie kochen soll. Ihr Kühlschrank ist zwar bis oben hin voll, aber ob sich da auch etwas Gutes draus kreieren lässt, ist die andere Frage.
"Das weiß ich noch nicht genau", gibt sie lachend zu. "Ich schaue jetzt aber mal, was ich so in einem Topf schmeißen kann."
"Kochst du immer so? Ohne Plan und Rezept?"
"Häufig, ja. Es kommt auch immer etwas dabei raus, was schmeckt", lacht Julia und steht auf, um in die Küche zu gehen.
Filip folgt ihr und steht fragend im Türrahmen. Julias Küche ist wirklich nicht groß. Sie schätzt sich aber glücklich, dass trotz der geringen Größe ein richtiger Herd mit vier Platten verbaut ist. Mit nur zwei Platten käme sie wahrscheinlich nicht zurecht und müsste sich anderweitig helfen.
"Kann ich was helfen", fragt Filip und kommt auf sie zu.
Julia hat ihren Kopf im Kühlschrank und durchwühlt ihre Einkäufe der letzten Tage. Neben einigem Gemüsen nimmt sie noch ein Glas selbstgemachte Tomatensoße ihrer Mutter aus dem Kühlschrank und stellt alles hinter sich auf einen kleinen Tisch, der gerade noch so in die Küche gepasst hat.
"Gerne, ich kann Nudeln mit Tomaten-Gemüse-und-was-sich-noch-so-findet-Soße anbiete", lacht sie und blickt ein wenig zu Filip auf.
"Das hört sich doch gut an", lacht auch dieser. "Soll ich das Gemüse schneiden?"
"Gerne, dann kümmere ich mich schon Mal um die Soße", antwortet sie und gibt Filip ein Schneidebrett und ein Messer.
"Bist du enttäuscht, dass ihr heute nicht gewonnen habt?", fragt Julia, als sie sich gegenüber von Filip an den Tisch setzt und beginnt, Knoblauch und Zwiebeln für die Soße klein zu schneiden.
"Schon ein wenig. Ich habe mir mehr vorgenommen für das Spiel. Aber so ist es halt. Nächste Woche müssen wir einfach über die gesamte Spielzeit konzentriert sein. Das waren wir heute nicht", antwortet Filip ruhig und schenkt Julia ein leichtes Lächeln.
"Warst du das erste Mal bei einem Fußballspiel?", stellt Filip nun die Gegenfrage und nimmt sich eine Paprika, um diese kleinzuschneiden.
"Ja, das ist aber bestimmt schon zehn Jahre her. Seitdem nie mehr. Ich hoffe ich habe heute kein Pech gebracht." Julia laufen bei ihren Worten die Tränen aus den Augen. Die Dämpfe der Zwiebeln brennen in ihren Augen und sie kann einfach nicht anders, als zu weinen.
"Du musst jetzt nicht weinen, weil du denkst, dass du Pech gebracht hast", lacht Filip und wischt ihr vorsichtig eine Träne von der Wange. Sofort fängt es an der Stelle in Julias Gesicht an zu kribbeln und sie merkt, wie ihr eine leichte Röte ins Gesicht steigt.
"Wenn mir einer Pech bringt, dann ist es Zlatko. Ich habe erst einmal gewonnen, als er zugeschaut hat", redet Filip weiter, während sich Julia ein Taschentuch nimmt, um die restlichen Tränen wegzuwischen.
"Wirklich", fragt Julia ungläubig und beginnt, den Knoblauch und die Zwiebeln anzubraten.
"Ja, er ist wirklich kein Glücksbringer." Filip stellt sich neben Julia an der Herd und gibt sein geschnittenes Gemüse in die Pfanne hinzu.
Ihre Arme berühren sich. Aber Julia findet es überhaupt nicht schlimm. Diese leichte Berührung fühlt sich gut für sie an und da sich Filip nicht wegdreht, scheint es auch ihn nichts auszumachen.
Eine knappe Stunde später haben Julia und Filip gegessen und sitzen nun mit einer Flasche Weißwein auf ihrem Sofa.
"Wollen wir noch einen Film schauen?", fragt Julia Filip, als sie die dreckigen Teller in die Küche bringt.
Mittlerweile ist es bereits halb Neun und die Sonne beginnt so langsam hinter den Häusern zu verschwinden.
"Gerne. Soll ich etwas aussuchen", fragt Filip und Julia bejaht. Kurz darauf hört sie, wie ihr Fernseher angeschaltet wird.
"Bitte nichts gruseliges", lacht Julia, als sie sich zurück auf ihr Sofa neben Filip fallen lässt.
"Kannst du dann nicht schlafen", neckt Filip sie und kommt ihr ein bisschen Näher.
Ihre Gesichter sind nun auf einer Höhe und Julia kann gar nicht anders, als in seinen Augen zu versinken.
"Ja, ich muss dann überall dreimal nachschauen, dass auch kein Mörder in meinen Schränken sitzt." Julia merkt, wie ihr die Röte ins Gesicht steigt.
Wenn es um Horrorfilme geht, ist wirklich nicht mit ihr zu spaßen. Julia ist wirklich schreckhaft und kann sich noch Tage danach gruseln.
"Ich kann dich beschützen und hier übernachten", redet Filip weiter und Julias Herz bleibt für einen Moment steht.
'Hat er mich gerade gefragt, ob er bei mir schlafen kann', schwirrt durch Julias Kopf. Doch weiter denken kann sie gar nicht, denn Filip drückt seine Lippen auf ihre.
Kurz steht die 25-jährige unter Schock, gibt sich dann aber ihren Gefühlen hin und erwidert Filips Kuss.
Julia merkt, wie ihr gesamter Körper unter Strom steht. Filip legt eine Hand in ihren Nacken, um sie näher zu sich zu ziehen. Die andere landet auf ihrer Hüftet.
Von dort aus breiten sich die bekannten Schmetterlinge im Bauch über Julias gesamten Körper aus.
Schon lange hat sie nicht mehr solche Gefühle gespürt und genießt es sichtlich, als ihr ein kleiner Seufzer entweicht.
Kurz darauf lösen sich die beiden voneinander und schauen sich schwer atmend in die Augen.
"Gerne darfst du hier bleiben", lächelt Julia leicht und kuschelt sich an Filip.
++++
Es geht schon wieder weiter. Ich habe gerade echt viel Zeit und alleine gestern drei Kapitel geschrieben :D es kommt einiges in den nächsten Tagen.
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Summer Love - Filip Kostic FanFiction
Fanfiction*Hatte die Geschichte für eine Weile runtergenommen, gleiche Fassung aber wieder hochgeladen" Obwohl Julia wusste, wer ihr hübscher Sommerflirt war, ist er für sie nie mehr gewesen. Nach einem Jahr sehen sie sich aber plötzlich wieder. Werden die G...