Kapitel 29

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Xavier's Sicht

„Kannst du mich nachhause fahren? Es ist schon sehr spät geworden." Sagte Amsa leise. Ich schaute zu ihr rüber und merkte wie sie gähnen musste.
Ich nickte und griff nach ihrer Hand um sie zur Garage zu führen.
Nach der Auseinandersetzung saßen wir leise im Wohnzimmer und redeten kaum. Es ist sehr angespannt. Vielleicht liegt es auch daran, weil ich sie einfach nur packen möchte und mit nach oben reißen möchte. Ich muss mich aber noch gedulden und lass ihr Zeit. Ich werde aber noch verrückt!

„Morgen treffe ich mich mit meinen Leuten. Es müssen paar Sachen geklärt werden und endlich neue Maßnahmen eingeleitet werden." Versuchte ich mich von meinen Gedanken abzulenken.

„Ich komme mit." Sprach sie fest überzeugt.

„Bevor du was sagst, ich weiß dass es gerade komisch ist. Das ändert meine Meinung aber nicht." Sah sie mich trotzig an.
Diese Frau macht mich noch verrückt. So stur.
Ich schaute sie nicht mehr an und führte sie weiter zum Auto.

Wir stiegen ein und fuhren los.
Ich konnte nicht anders als meine Hand auf ihr Oberschenkel zu legen und diesen fest zu umgreifen. Dabei merkte ich, wie sie laut Einatmen musste.
Jetzt musste ich grinsen.

Nach 10 Minuten kamen wir an und sie wollte gerade aussteigen, als ich die Türen verriegelte.
Sie schaute verwirrt zu mir.
Ich tippte nur auf meine Wange.
Sie atmete tief ein und aus, eher genervt.
Als sie gerade vor meinen Wangen war, drehte ich mich zu ihr und sie legte ihre Lippen versehentlich auf meine.
Sie zog schnell die Luft ein und lief im Gesicht komplett rot an.
Ich lachte laut auf und konnte mir es einfach nicht unterdrücken.

„Mach die Tür auf." Sie versteckte ihr Gesicht mit ihren Haaren und schaute nicht mehr zu mir.

„Für dich doch alles." Ich klickte drauf und sie sprang förmlich raus.

Vielleicht mach ich sie ja genauso verrückt?

-

Morgens stand aufgrund eines Anrufes, früh auf. Es gibt Neuigkeiten bezüglich Bolut. Ich bin kurz vor dem Punkt meine Kontrolle zu verlieren. Bolut ist immer noch ein Thema und ich kann mich nicht beruhigen, solange ich mir nicht sicher bin, dass es Amsa gut geht.
Ich weiß, die Tatsache wie ich sie selbst anfangs in diese Beziehung gezwungen habe war nicht gerade menschlich aber trotzdem ist Bolut auf einem anderen Level.
Wenn ich ihn unter meine Finger bekomme, dann wird er sich wünschen niemals geboren zu sein.
Als ich gestern Abend Amsa nachhause gefahren habe, war ich mit meinen Gedanken die ganze Zeit bei diesem Thema. Trotzdem hat mich ihre Präsenz sehr beruhigt. Ich wusste und merkte, wie sie an meiner Seite war. Nach der Auseinandersetzung hat sie sowieso kaum geredet. Was muss, das muss.
Nichts provoziert mich mehr, als meine Männlichkeit in Frage zu stellen. Ich würde alles für diese Frau machen. Auch töten. Ja, ich meine es.

Das Problem Bolut ist ein Labyrinth. Viele behaupten ihn gesehen zu haben, letztendlich war es nie er. Er weiß ganz genau, was er gerade macht. Er spielt. Sein Spiel ist bald vorbei. Ich weiß, dass ihm Leute helfen. Leute aus unserer Umgebung. Tatsächlich schafft es Bolut uns immer zu entkommen. So schlau ist er nicht. Zumindest nicht so schlau, um meine ganzen Leute zu verarschen.
Jemand hilft ihm, da bin ich mir sicher. Noch weiß niemand von meiner Vermutung. Ich muss es mir selbst beweisen. Nichts ist schlimmer als der Verrat einer meiner Männer.
Ich wollte zum Treffen fahren.
Ich zog mir Jeans, Hemd und meinen Mantel an. Ich packte meine Schlüssel und ging zu meinen Autos.
Ich stieg in eins ein und fuhr raus. Als ich aus den Toren rausfuhr, merkte ich, wie ein Auto relativ nah geparkt hatte.
Das ist ungewöhnlich, da das bis heute niemand gemacht hatte. Die Nachbars Häuser sind auch alle jeweils 2 Minuten entfernt. Von denen würde es kein Sinn ergeben.
Ich merkte, wie dieser mir plötzlich hinterherfuhr.
Es stimmt definitiv etwas nicht.
Ich packte mein Handy raus und drückte aufs Gaspedal.
Ich ruf meine Jungs an.

„Mich verfolgt jemand." Sprach ich laut aus.

„Wie? Was? Wo bist du?" Sprach James, wenn ich mich nicht irre.

„Gerade raus gefahren, ihr habt meine Strecke. Bin ich in 10 Minuten nicht da, dann fährt ihr diese Strecke nach mir ab. Mein GPS ist an. Wehe ihr sagt Amsa was." Amsa würde sich nur unnötig Sorgen machen, ich will sie nicht hier mit rein ziehen.

„Zu spät." Sprach eine aggressive Frauenstimme rein.

„Amsa?" Fragte ich laut nach. Ich schaute dabei nach hinten und merkte, wie er mir immer noch hinterher fährt. Es ist ein Mann, dafür ist die Struktur viel zu männlich. Er hat aber eine Kappe auf.

„Ja, ich habe doch gesagt ich will mitkommen. Keine Geheimnisse mehr, weißt du noch?" Sprach sie rein.

Verdammt.

„Jetzt lass das, du meintest gerade etwas mit, dass dir jemand folgt?"  Sprach James in den Hörer, dabei konnte ich hören, wie es raschelte.

„Ja und er fährt immer noch. Sein Kennzeichen erkenne ich nicht gut, er ist aber männlich."

Plötzlich musste ich die Notbremse drücken da die Ampel rot wurde.

Ich schaute nach hinten und wusste was auf mich zu kommt.

Er hielt nicht an.
Er fuhr in mich rein.
Mit voller Wucht.
Ich hörte Stimmen aus meinem Handy, sehr besorgte und panische Schreie.
Das letzte was ich merkte war, wie die Airbags aufgingen. Ich sah nur noch Rauch und langsam wurde alles schwarz..

-

Oh no

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 13, 2020 ⏰

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