Die rote Kirche.
Ein zwielichtiger Ort. Es war als wollte die Umgebung Freude ausstrahlen. Mit ihren festlich geschmückten Bankreihen, eleganten Zäunen und dem purpurnen Teppich der in das prächtige, steinerne Gebäude führte.
Doch der Schein trog. Die Bänke waren mit Spinnenweben überseht und waren teilweise aus den Verankerungen gerissen. Die Zäune waren verbogen und eingedellt. Überall lagen Holzsplitter auf dem Boden.
Joseph schaute sich um als sich seine Augen von dem grellen Licht erholt hatten. Dieser Ort sah nicht wie einer aus, den man vor seiner Haustür finden würde. Irritiert schaute er hinter sich. Doch anstatt der schweren Holztüren, viel sein Blick auf ein fest verschlossenes Stahltor.
Wann war er dort hindurch gegangen? Wo war das Haus? Mit einem schnellen Blick nach rechts und links wurde ihm klar, das der Bereich in dem er sich befand komplett vermauert war. Es schien keinen Weg zu geben, heraus zu kommen. Keinen außer...
Joseph näherte sich dem kleinen Gerät, welches neben der Tür angebracht war. Es sah aus wie ein Mechanismus um die Stahltüren zu öffnen. Doch mit den ganzen Knöpfen, Kabeln und Schaltern konnte er nichts anfangen.
Erst als er die Frage stellen wollte, fiel ihm auf das er allein war. Die anderen waren verschwunden. Seichte Panik kroch Joseph's Brustkorb nach oben und stieß ihm unangenehm den Hals empor. Was war mit ihnen passiert? Waren sie auch hier? Hatten sie ihn ausgesetzt?
Er hatte keine Wahl. Alles was er tun konnte, war sich umzusehen. Also ging der den fleckigen, zerrissenen, roten Teppich entlang auf die Kirche zu. Das Gemäuer schien total veraltet. Überall ragten bröckelige Steine aus den Wänden. Hier und da waren ganze Ecken abgeschlagen und es fehlten Teile der Stufen.
Joseph rümpfte die Nase. Das war nicht gerade der Ort an dem man sich ewige Treue schwor. Langsam betrat er das Gebäude. Es wurde sofort kühler als er über die Schwelle trat. Die Atmosphäre veränderte sich und jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken. Es war als würde der Wind and den Wänden ein Echo werfen.
Der Altar war weniger beeindruckend als der Rest. Es war nichts weiter als ein kleiner Holzstand, in etwas erhöhter Position. Joseph ging ziellos darauf zu. Da ertönte plötzlich ein Knall irgendwo rechts von ihm. Sein Kopf zuckte in die Richtung. Dort wo er sich befand hörte es sich dumpf an doch das Geräusch war laut genug um bis zu ihm durch zu dringen.
Aufmerksam ging er darauf zu als ein neuer Schlag ertönte. Joseph korrigierte die Richtung und näherte sich weiter.
Um die Kirche herum standen einige kahle Bäume und viele, scheinbar wahllos platzierte Steinwände. Manche von ihnen hatten breite Fenster, waren höher oder tiefer. Manche glichen einem Labyrinth. Erneut ertönte das Geräusch. Es war als wollte jemand Joseph zu einer bestimmten Stelle locken.
Er schlängelte sich durch die verwinkelten Gänge, schwang sich leichtfüßig durch eines der Fenster und blieb schließlich stehen. In der Ferne konnte er einen Eisenmast erkennen, der in den Himmel ragte und leicht zitterte. Kleine Blitze flackerten um ihn herum. Von dort schien das Geräusch gekommen zu sein.
Er wollte seinen Weg gerade fortsetzen, da stieß ihm plötzlich jemand in den Rücken. Blitzschnell drehte er sich um und schaute auf Fiona, die genauso erschrocken aussah wie er.
,,Oh!", stieß sie aus und ging einen Schritt zurück. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich Unsicherheit. Doch als Joseph keine Anstalten machte, ihr etwas zu tun, entspannte sie sich wieder.
,,Gut das ich dich finde~", sie nickte zu dem Mast. ,,Jemand ruft uns. Wir sollten uns dort versammeln."
,,Wo sind wi-"
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Soulmates
FanfictionVom eigenen Schwert aufgespießt. Erinnerungen weg. Joseph Desaulnier hätte es kaum schlimmer treffen können. Obendrein findet er sich plötzlich im Haus seiner Gegenspieler wieder, anstatt bei den Jägern, wo er hingehört. Die fremden Gesichter um ihn...