Ich liege mit Jason in meinem Bett und wir kuscheln miteinander. Er krault meine Haare und meine Hand ruht auf seiner Brust wo ich kleine Kreise male. 3 Tage noch und dann ist Weihnachten. Ich bin überhaupt nicht in Stimmung. Ich möchte nicht Weihnachten ohne ihn verbringen.
,,Schatz was wünscht du dir zu Weihnachten." fragt mich Jason.
,,Nichts." murmel ich und male weiterhin Kreise.
,,Irgendwas musst du dir doch wünschen. Ein Armband, Halskette, Rosen, Schokolade oder sonstiges. Komm sag mir was du dir wünscht und ich hole es dir mein Engel."
,,Das was ich mir wünsche kann man nicht holen."
,,Geht es um ihn?"
,,Ja Schatz. Ich wünsche er wäre hier und würde mit uns Weihnachten feiern. Ohne ihn wird es komisch sein. Meine Eltern leiden auch nur die zeigen es nicht aber spätestens an Weihnachten brechen die in Tränen aus." murmel ich wieder und unterdrücke meine Tränen.
,,Ich bin für dich da Amber auch wenn ich seinen Platz nicht ersetzen kann aber gemeinsam schaffen wir das, nur musst du mich in dein Herz rein lassen damit ich dir helfen kann. Ich weiß die Therapeutin hilft dir nicht so wie du willst." und gibt mir einen Kuss.
,,Komm lass uns schlafen, es ist schon spät und morgen müssen wir noch Geschenke kaufen gehen."
,,Geh dich ruhig fertig machen, ich mache dein Bett fertig." er drückt mich Richtung Bad und gibt mir noch einen kurzen Kuss.
Ich muss ein bisschen Schmunzeln aber mein Lachen ist mir schon längst vergangen. Ich weiß noch nicht mal ob ich überhaupt noch lachen kann. Ich gehhe ins Bad und schließe die Tür. Ich ziehe mich aus und betrachte mich im Spiegel, meine Augen sind matt und zeigen das etwas passiert ist und sie sind geschmückt mit tiefen dunklen Augenringe. Selbst Make Up hilft mir nicht die zu verdecken im Gegenteil man sieht die dann noch mehr als ohne. Meine Lippen hängen nach unten, ich versuche ein Lächeln zu bilden doch es funktioniert einfach nicht. Mein Gesicht ist blass wie Schnee. Ich betrachte meinen Körper und man sieht ich habe viel oder eher gesagt zu viel abgenommen, seit seinem Tod esse ich kaum noch. Ich kriege einfach nichts runter.
Ich seufze einmal auf und ziehe mir ein T-Shirt von Jason an. Er verdeckt zumindestens meine zu dünnen Stellen. Ich binde mir noch einen Zopf und verlasse das Bad. Jason liegt schon im Bett und breitet seine Arme aus damit ich in seine Arme komme. Ich mache das Licht aus und lege mich zu ihm. Seine Arme sind Beschützerisch um mich gelegt. Ich lausche seinem Herzschlag und mit jedem Schlag verfalle ich in einem unruhigen Schlaf.
Mir tut alles weh, die Schmerzen sind so stark das ich nicht mehr weiß was Zärtlichkeit ist. Ich merke wie die Wunden immer wieder auf gehen und bluten. Ich bin erschöpft und brauche dringend Schlaf aber in diesem Gammelraum geht das nicht. Wer weiß ob dieser Psycho das nicht ausnutzen würde und mir etwas antun würde. Er hat mich so sehr verletzt. Er hat mich geschlagen, an den Haaren gezogen, mich gepeitscht, mir überall Schnittwunden hinzugefügt und mir oft den Mund gestopft. Ich war zwar an diesem hässlichen Stuhl nicht mehr gefesselt und konnte mich frei bewegen aber egal welche Bewegung ich mache es tut sau weh. Ich weiß nicht wie lange ich hier schon sitze aber zu lange. Ich frage mich wann Mike oder Jason oder irgendwer kommt und mich raus holt.
Ich schaue aus dem kleinen Fenster und sehe das es dunkel ist. Es ist bestimmt Nachts. Auf einmal höre ich einen stumpfen Knall, mein Herz fängt an zu rasen. Ich kriege Panik auch wenn ich sau müde bin, bin ich durch dieses Geräusch hell wach geworden. Kommt er wieder? Was wird er diesmal machen? Vergewaltigen? Das hat er noch nicht gemacht.....ich hoffe nicht.
Es ist still und ich höre nichts, vermutlich ist er raus gegangen. Ich schließe langsam meine Augen um irgendwie zu entspannen, ich bin ziemlich kaputt. Am Ende meiner Nerven und meine Kräften. Er kann jetzt alles machen was er mit mir will, weil ich kann mich nicht mehr wehren. Ich werde aus meinen Gedanken gerissen als die Tür auf geht. Vor mir steht nicht Louis, nein vor mir steht Mike.
,,Mike" flüstere ich.
,,Ich hol dich jetzt hier raus ok? Und dann reden wir später. Oh man es tut mir so leid.! flüstert er.
Er will mich hoch heben als jemand an der Tür klopft. Es ist Louis. Er grinst und kommt auf uns zu, Mike stellt sich vor mich hin.
,,Mike, Mike, Mike" spricht Louis und schüttelt mit seinem Kopf.
,,Bisschen spät was? Wärst du erst in 3 Tagen gekommen, wäre die kleine Tod. Ich hätte sie mit Drogen voll gepumpt und dann hätte ich sie flach gelegt und sie danach umgebracht, aber da hatte sie wohl Glück. Wie geht es dir Mike?"
,,Halt die Klappe! Geh zur Seite und lass uns vorbei." knurrte Mike.
Louis holte aus und schlug auf Mike ein. Ich hielt mir die Hände vor meinem Mund. Ich hoffe wir kommen beide hier heile raus und können neu anfangen. Ich sehe zu wie die beiden sich zusammen schlagen. Mike hat eine aufgeplatzte Lippe und Louis eine gebrochene Nase. Ich schaue mich im Raum um und finde eine Vase. Ich nehme sie mir und haue sie auf Louis Kopf ein. Kurz hat er die Orientierung verloren und so konnte Mike weiter schlagen. Doch ich habe mich getäuscht, Louis hat ein Messer gezückt und es in Mikes Bein rein gerammt. Mike liegt auf dem Boden und Louis legt seine Hände an seinem Hals. Ich merke wie Mike immer weniger Luft bekommt und mich dann mit einem Blick ansieht. Ich weiß sofort was er meint.
,,Ich liebe dich auch Mike, mach ruhig die Augen zu. Lass los, ich werde dir nicht böse sein." schluchzte ich.
Plötzlich hielt Louis eine Waffe in der Hand und hielt sie an Mikes Brust. Meine Augen wurden groß genauso wie die von Mike. Louis grinste selbstsicher und drückte ab. Ich fing an zu schreien und nahm mir eine Scherbe von der Vase und schlug damit auf Louis ein.
Amber
Amber
Amber!!!
Ich schrecke hoch und sehe Jason vor mir. Es war nur ein Traum. Ich schmiss mich in seine Augen und weinte stumm weiter. Ich vermisse Mike sehr. Er war alles für mich, nicht nur ein Bruder sondern auch ein guter Zuhörer. 2 Tage noch und dann ist Weihnachten und dann ist er auch 3 Monate Tod.
Ich liebe dich Mike!
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Only One Life
Teen Fiction,, Amber verdammt jetzt hör mir mal zu! Hast du dich denn niemals gefragt, wie es dazu gekommen ist? " schrie er mich an. ,, Nein, brauche ich nicht. Es ist doch so klar das du kein Bock mehr auf mich hattest und dir eine neue gesucht hast." zischte...