Kapitel 38*

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° Wincent °

Ich konnte es kaum erwarten, dass dieses Konzert sein Ende fand. Ich freute mich auf einen Tag Auszeit und besonders freute ich mich auf eine Nacht alleine mit Emma im Hotel. Zum Glück fand sie am Nachmittag den Mut zu Reden. Ich hatte schon Schiss, sie wäre irgendwie komisch, aber das wäre ja nicht Emma. 

Kaum war ich von der Bühne runter, hatte ich schon das Gefühl sie wäre ungeduldig. Sie tingelte von hier nach dort, räumte zig Sachen zusammen und in den Bus und half schon fast aufdringlich beim Abbauen. Da konnte es wohl jemand kaum erwarten hier zu verschwinden. Ich muss zugeben, dass mir das nicht schlecht gefiel. Trotzdem wollte ich es ihr nicht zu leicht machen und ihr direkt geben, was sie erwartete. Ganz entspannt trank ich noch mein Feierabend-Bier mit den Jungs. Ich spürte Emmas Blick förmlich auf mir, aber ich ließ mich nicht beirren. Umso schöner wird es sein, wenn wir später im Hotel ankommen. 

Nachdem wir alle ausgetrunken hatten, machten wir uns geschlossen auf den Weg zum Hotel. Es war zum Glück nur wenige Minuten Fußmarsch entfernt. Ich zog mir meine Kapuze tief ins Gesicht und mogelte mich in den Hintergrund, während Amelie für uns alle eincheckte. Unsere Zimmer waren alle nebeneinander in der obersten Etage und somit teilten wir uns alle einen Aufzug. Ich stand ganz hinten an der Wand, Emma neben mir und ich spürte, wie sie mit sich rang. Ich legte meine Hand auf ihre Schulter und ließ sie langsam über ihren Rücken gleiten. Ich sah, wie sie sich auf die Unterlippe biss und sich zwang geräuschlos zu atmen. Kurz vor ihrem Hintern stoppte ich und löste meine Hand von ihr und lehnte mich lässig gegen die Wand. Mich brachte es innerlich fast um den Verstand, wenn ich sah welche Wirkung ich auf Emma hatte. 

Nach unendlichen Minuten stoppte der Aufzug in der oberen Etage und wir gingen zu unseren Zimmern. Wir wünschten uns noch eine gute Nacht und schon war jeder in seinem Zimmer verschwunden. Auch Emma und ich. Die Tür fiel ins Schloss und Emma atmete hörbar aus. Ich schmiss nur unsere Taschen in die nächste Ecke, bevor ich sie stürmisch zu mir zog. „Ich hasse dich, weißt du das?", murmelte sie, aber ich sah in ihrem schelmischen Grinsen, dass das alles andere als ernst gemeint war. 

Ohne ein weiteres Wort zog sie sich in aller Seelenruhe vor mir aus, bis sie nur in feinster schwarzer Spitze vor mir stand. Mein Verstand hatte sich bei diesem Anblick längst verabschiedet. Ich drückte sie an die Wand und stützte meine Hände rechts und links neben ihrem Körper ab, dass sie auf keinen Fall verschwinden konnte. Ich näherte mich ihren Lippen und spürte ihren schnellen Atem auf meiner Haut. „Das Teil ist so heiß", raunte ich in ihr Ohr und strich federleicht über den dünnen Spitzenstoff. Emma schaute zu mir auf und ihr Blick machte mich endgültig fertig. 

Aber noch bevor ich sie küssen konnte ging sie vor mir in die Knie und machte sich an meiner Hose zu schaffen. Flink öffnete sie meine Jeans und schob sie mir mit samt meiner Boxershorts über den Hintern. Ich schloss meine Augen und genoss es so ihre warmen, weichen Lippen um mein bestes Stück zu spüren. Ich war froh, dass die Wand mir den nötigen Halt gab, als ich drohte mich zu verlieren. „Emma", entfuhr es mir, worauf hin sie zum Glück- oder leider- von mir abließ. 

Als ich meine Augen öffnete tauchte ihr Gesicht wieder vor meinem auf. Ihre Augen funkelten mich an, sie leckte sich genussvoll über die Lippen und biss sich anschließend auch noch unschuldig auf die Unterlippe. Damit war es vorbei mit mir. „Du machst mich wahnsinnig", brachte ich kehlig hervor, ehe ich sie packte und aufs Bett gleiten ließ. Ich schob mich über sie, wollte sie endlich küssen, aber wieder lenkte sie mich ab. Sie wollte es echt wissen; oder sie wollte mich quälen- beides möglich. 

Ich zog mir mein Shirt aus, während sie sich auf mich setzte und wirklich in Zeitlupe ihren BH auszog. Sanft streifte sie erst den einen Träger über die Schulter, dann den anderen und erst ganz zum Schluss ließ sie den Stofffetzen neben dem Bett verschwinden. Sie grinste mich an, ihr machte es sichtlich Spaß mich so hinzuhalten. Dafür wird die Erlösung umso schöner, versuchte ich mich einzureden. Ich betete, es würde nicht zu schnell vorbei sein, so heiß wie sie mich machte. 

Sie trug echt nicht mehr viel am Körper, nur noch das knappste Spitzenhöschen, dass ich jemals an ihr gesehen hatte, aber das zog sie mit so viel Hingabe aus, dass mir fast schwindelig wurde. Sie kletterte wieder auf mich und grinste mich an, dass ich schier wahnsinnig wurde. Sie beugte sich zu mir, bis unsere Lippen nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt waren. „Lass es uns einmal langsam tun...uns richtig genießen", flüsterte sie und legte ihre Lippen auf meine. 

Ein Feuerwerk durchzog mich, dass ich mir sicher war, dass das in meiner momentanen Verfassung niemals funktionieren würde. Ich vertiefte unseren Kuss und brachte mich so zumindest ein bisschen runter. Ich glaube auch Emma brauchte diesen kurzen Moment. Sie schob ihre Zunge zu meiner und seufzte immer wieder leise auf. Sie erhob sich etwas von mir und ließ sich dann wieder quälend langsam auf mich sinken. Fuck! Wenn sie so langsam weiter macht, grenzt das echt an Folter. Sie stöhnte leise auf, als meine Zunge zu ihrer glitt und sie sanft verwöhnte. 

Wir hatten noch nie so intensiven Sex wie an diesem Abend. Ich genoss es Emma so nah zu sein. Ihre Berührungen auf meinem Körper zu spüren und ihren Körper unter meinen Fingern. Wir ließen uns so viel Zeit, jedes Gefühl war so intensiv, dass sich jegliches Verständnis für Realität bei mir verabschiedete. Aber irgendwann konnten wir uns nicht mehr länger wehren. Ich krallte meine Finger in ihre Oberschenkel und sie vergrub ihre Nase in meiner Halsbeuge, als wir unserem Höhepunkt erlagen. Meine Kehle war wie ausgetrocknet, ich war dem Kammerflimmern nah, aber selten fühlte ich mich besser als gerade in diesem Moment. 

„Das war...wow", flüsterte ich und strich ihr über den Rücken. Langsam hob sie ihren Kopf und sah mir in die Augen. Sie war so schön, ihre Augen glänzten, ihren Wangen hatten eine wunderschöne rote Farbe und sie sah einfach nur heiß aus. Und ich war stolz, dass sie nur für mich so aussah. 

„Du warst der Wahnsinn", seufzte sie und schmiss sich neben mich in die Kissen. Grinsend sah ich zu ihr rüber. Sie war der Wahnsinn. Und das nicht nur auf sexueller Ebene.

Nicht mit dir und nicht ohne dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt