Kapitel 13

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Er schaut mich an und in seinem Blick scheint etwas Verlegenheit mitzuschwingen. Moment, Nathan und verlegen? Ich schaue ihn verwundert von der Seite an, was ist heute nur los mit mir, so fasziniert bin ich doch sonst auch nicht. Er wendet seinen Blick zu mir und ich wende meinen einen Sekundenbruchteil zu spät ab, meine Wangen werden warm und ich werde immer verwirrter. „Alles ok ?", fragt er nochmal mit sanfter Stimme, als hätte er Angst ich würde weglaufen oder so. Soll ich ehrlich sein, nein lieber nicht. Bemüht ruhig nicke ich: „Klar, was soll sein?" Er schaut mich eine Weile prüfend an, scheint aber zu verstehen das er nicht mehr als Antwort  bekommen wird. Zögernd nimmt er meine Hand und zieht mich dann in eine Richtung, viel zu überrascht folge ich ihm automatisch und als wir stehen bleiben schüttele ich seine Hand schnell ab. Eine Panikattacke kann ich jetzt echt nicht gebrauchen. 

Er hat mich mitten auf eine Lichtung gezogen, soweit von dem Ballsaal entfernt, dass man nur noch ganz leise Musik hört. Auf einem Stein sitzend legt er seinen Kopf in den Nacken und schaut schweigend hoch zu den Sternen. Ich kann nicht anders als ihn anzustarren, ich meine in der Schule ist er ein totaler Arsch und jetzt starrt er Sterne an, wo ist da der Sinn? „Schau da ist Kassiopeia und links daneben das ist Perseus", sagt er leise, sein Arm zeigt auf irgendwelche Stellen im Himmel. Er scheint meine Überforderung zu spüren und bedeutet mir schweigend mich neben ihn zu setzten, zögerlich setzte ich mich und er erklärt mir wo ich die zwei Sternbilder sehen kann. Staunend schaue ich zum Himmel hoch er sieht einfach spektakulär aus, ohne die ganzen Lichter der Stadt sieht man abermillionen Sterne. Wir sitzen schweigend da und endlich kommen meine Gedanken mal zur Ruhe und ich fange an mich zu entspannen, vergesse völlig das ich nicht alleine bin. Eine Stimme reißt mich aus meiner Ruhe, eine mir sehr bekannte. 

„Grace, da bist du ja. Deine Mutter und ich wollen los, komm !", sagt mein Vater, für jeden anderen klingt er nett, aber ich bemerke den unterdrückten Zorn in seiner Stimme. Was habe ich jetzt schon wieder falsch gemacht ? Hastig stehe ich auf und gehe zu ihm, ich drehe mich noch kurz um und sage leise: „Tschüss, und ähmm danke."  In der Hoffnung das Nathan die Panik in meinen Augen nicht bemerkt schaue ich auf den Boden, bis mein Vater sich räuspert und mich mitzieht. Der Griff um mein Handgelenk ist fest und ein bisschen schmerzhaft aber ich lasse mich mitziehen. Den ganzen Weg über regt sich mein Vater auf wie ich Richard behandelt habe, wie peinlich mein Abgang war und wie schlimm ich mich doch alles in allem verhalten habe. Ich lasse alles über mich ergehen und wir steigen in den Wagen, meine Mutter schaut böse auf den minimal dreckigen Saum meines Kleides. Das muss wohl passiert sein als Nathan mich durch den Wald zu der Lichtung gezogen hat. Nathan...sein Verhalten heute ist mir echt ein Rätsel, ich wusste gar nicht das er auch nur ein bisschen nett sein kann. Mein Vater durchbricht das Schweigen im Auto. „Deine Mutter und ich sind das Wochenende über weg, stell bloß nichts an." Ich nicke leicht und schaue aus dem Fenster. Zuhause dusche ich um Richards Hände von meinem Körper zu waschen und schmeiße mich dann auf mein Bett. Ich bin todmüde, meine Füße tun höllisch weh wegen den Schuhen und doch kann ich lange nicht schlafen. Die Gedanken über Nathans Verhalten halten mich wach.

Den Samstagmorgen verbringe ich mit irgendwelchen dummen Hausaufgaben und mit einem kleinen Vikingsmarathon. Mitten in einer heftigen Schlacht klingelt mein Handy, sodass ich genervt pausieren muss um nachzuschauen wer mir geschrieben hat. Unbekannt, neugierig entsperre ich mein Handy und klicke auf die Nachrichten.

~Hi hier ist Mike,                                                                                                                                                               wollte dich nur erinnern das heute die Party ist und ich dich wirklich sehen will 😜                       Zieh dir was heißes an und bring Durst mit, damit ich zur Beobachtung die Nacht über dabehalten kann 😏 ~                                                            

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