Ein Königreich. Vom Krieg zerstört. Erobert im Sturm. Erobert mit Feuer und Flamme. Mit Schmerz und Leid. Erbarmungslos. Gnadenlos. Nun herrscht er. Er, der gesiegt hat. Im dunklen Schloss inmitten der Hügel. Er wartet auf den richtigen Moment. Wart...
Meine Kraft schwindet, Livaan. So wie meine Hoffnung. Ich weiß nicht, wie lange meine Krieger dem Ansturm seiner Armee standhalten können. Die Mauern Ussabads sind hoch und stark, doch auch sie werden bald bröckeln. Ich schaue aus dem Fenster und sehe die Bäume des Fjelloma brennen. Der Schatten des Tumpaw über ihnen. Gefolgt von den Schatten der Drachen.
In der Ära des Chaos, als die Turnaqs ihre Brüder und Schwestern verrieten, gab es Todesfeen. Nur einige wenige von ihnen, aber sie waren voller Hass auf sich selbst und die Welt. Eine von ihnen bändigte den Tumpaw. Er unterwarf sich ihr, wandte sich ab von seinen Erschaffern. Aber ihr Herz war voller Schatten und ihre Treue ging bis in den Tod.
Sie brachte Zerstörung und Chaos über ganz Celien. Einer ihrer Schreie reichte, um ein Heer aus Hunderttausenden auszulöschen. Die Turnaqs schickten sie voraus. Ein schreiender Todesbote. Stadt für Stadt nahm sie ein.
In der Himmelstadt, dem Reich der Engel, dessen Name lange vergessen ist, wurde sie gefangen. Ihre Königin, die Helle Mutter, warf den Tumpaw auf die Erde und bannte ihn in den Urberg. Dorthin, wo das Böse seinen Anfang nahm. Wo die Turnaqs ihren Verrat planten und ihre Waffen erschufen.
Aus Rache griffen die Wesen der Schatten die Stadt im Himmel an. Sie wurde vollkommen zerstört. Die Flügel der Königin wurden gebrochen und ihr Körper im Höllenfeuer verbrannt. Niemand überlebte diese Schlacht. Es gab keine Sieger. Nur das Blut, das für hundert Jahre vom Himmel fiel und das Land vergiftete.
Doch was mit jener Todesfee geschah, der Reiterin des Tumpaw, der schreienden Todesbotin, weiß keiner. Die Himmelstadt wurde nicht mehr betreten. Und bald schon verschwand sie aus dem Gedächtnis aller. Lebte nur noch auf Pergamenten und Schriftrollen weiter.
Wenn er, der gesiegt hat, eine Todesfee hätte, wäre er unbesiegbar. Denn es gibt keine Engel mehr, die uns beschützen könnten. Mein Volk wäre nach nur einem Schrei ausgelöscht worden. Wäre nur noch Staub. Schmutz unter ihren Füßen.
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