Ein Kleid zum Verlieben

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Der Laden war klein und schäbig. In einer Ecke standen zusammengewürfelte Sessel vor einem großen Spiegel und der Rest der Ladenfläche, war vollgestellt mit Garderobenstangen, an denen Kleider in allen längen und Farben hingen. Auf den ersten Blick war kein gewisses Schema zu erkennen, genau so wenig wie auf den zweiten. Ich striff mit meiner Hand über einige der Kleider, als die Ladenglocke erneut läutete und Angelina sich den Schnee von den Schultern klopfte. „Da bist du ja. George meinte du gehst ihm aus dem Weg?" fragte sie etwas verwirrt, als sie neben mich trat und sah sich dann ein langes Lila farbenes Klein an. „Vielleicht" ich seufzte und drehte mich zu der Stange hinter mir um. „Warum?" sie nahm ein gelbes Kleid vom Ständer, hing es aber sofort wieder zurück und drehte sich seufzend zu mir um, als ich ihr nicht antwortete.

„Man Lynia. Du kannst so stur sein. Er weiß doch nicht, dass du was von ihm willst, also kannst du wohl kaum sauer auf ihn sein." auch ich drehte mich um. Die Tränen waren mir bereits in die Augen gestiegen. „Sauer? Ich bin nicht sauer! Ich bin enttäuscht und verwirrt. Jedesmal wenn ich in Ruhe mit ihm reden will taucht Katie auf und ich kann mir die beiden zusammen einfach nicht ansehen. Jedesmal wenn ich glaube dass wie nur beste Freunde sind dann..." dann habe ich das Gefühl er könnte das selbe empfinden, beendete ich den Satz in Gedanken, als ich mich wieder weg drehte und ein dunkel blaues Kleid von der Stange nahm. Ich konnte spüren wie mich ihr Blick durchleuchtete und war mir fast sicher, dass sie genau wusste, wie ich den Satz zu Ende gedacht hatte, als sie ruhig sagte. „Dann sag es ihm. Er versteht doch selber nicht was los ist." Ich hörte wie sie auf mich zu kam. „Das kann ich nicht. Es wär zu demütigend" ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und sie drehte mich zu sich um. „Aber so gehts doch auch nicht weiter." sie zog mich in eine Umarmung und ich ließ es geschehen.

Als sie mich wieder frei ließ, reichte ich ihr das Kleid das ich in der Hand hielt „Probier das mal an" lenkte ich von vorigem unserem Gespräch ab. Ich war nie gut darin gewesen zu sagen was ich dachte oder fühlte. Wenn ich es überhaupt sagte, dann am ehesten zu George aber das ging ja bei dieser Sache nicht so einfach.
Während sie sich umzog streifte ich gedankenverloren weiter durch den Laden, bis ich an einem Ständer ganz hinter angekommen war. Es waren nicht besonders viele Kleider darauf aber in eines, ganz versteckt auf dem letzten Bügel, verliebte ich mich auf den ersten Blick. Ich nahm es vom Ständer und strich ehrfürchtig über den weichen Stoff, der wie fließendes Wasser über meine Haut glitt. In einer nahe liegenden Umkleidekabinen zog ich es über und bewunderte mich in dem großen Spiegel, mit Goldenem Rahmen vor mir.
Es war seiden Weich sah aber nicht nach Seide aus. Es schmiegte sich um meine Taille, als würde es mit mir verschmelzen und passte sich jeder meiner Hüftbewegung an, als wären wie eins. Ein langer Schlitz an der Seite ließ es zu, dass man mein langes Bein sehen konnte und der Ausschnitt war tief, passte sich aber perfekt meiner Oberweite an. Es war mir etwas zu lang, wenn ich so dastand, stellte ich mich aber auf meine Zehenspitzen, saß es perfekt. Ich dreht mich im Kreis und hörte ein „Wow" als ich wieder zum stehen kam. „Du siehst unglaublich aus." flüsterte Angelina beinahe und als wir den Laden erfolgreich verlassen hatten, meinte sie „Du wirst bezaubernd aussehen. Ich wette George wird sich in den Hintern beißen, dass er nicht dich gefragt hat." bei diesem Gedanken lachte ich laut auf und wir hörten erst wieder damit auf, als wir Hogsmeade bereits hinter uns gelassen hatten. Wir rissen noch einige Witze über George, genauso wie über meine Hirnrissige Idee, mit einem Jungen auf den Ball zu gehen mit den ich zuvor noch nie ein Wort gewechselt hatte. „Aber wenigstens hat er schöne Augen" meinte ich immer noch lachend lief hinter Angelina durch den Steinernen Torbogen der Eingangshalle.

„Wer hat schöne Augen?" hörte ich eine Stimme rechts von mir und schon tauchte George neben mir auf. Kurz hielt ich inne, ging dann ohne ihn zu beachten weiter und plötzlich drangen, gut gelaunt klingende Wörter aus meinem Mund. „Mein Date für den Ball" und als wäre dies selbstverständlich fügte ich hinzu „Deins nicht?" verdattert sah er mich an und wusste offenbar nicht ganz was er darauf antworten sollte. Von Fred konnte ich nur ein „Oho" vernehmen als ich mit einem Siegessicheren Grinsen abbog und die Treppen zum Portrait der Fetten Dame hoch stieg.

Als ich mit Angelina von Hogsmeade zurück gelaufen war, hatte ich nämlich etwas beschlossen. Wenn er spaß mit seiner Katie haben konnte, konnte ich auch spaß mit meinem Unbekannten Durmstrang haben und sollte er sich irgendwie Eifersüchtig verhalten, war mir das nur recht. Jedenfalls hoffte ich dass er das tun würde, denn wenn nicht würde es bedeuten dass wir wirklich nur beste Freunde waren.

Angelina und ich brachten unsere Einkäufe hoch in unsere Schlafsäle und verabredeten uns mit den Zwillingen zum Abendessen. Ich hoffte nur inständig dass Katie nicht dabei sein würde. Keine 2 Stunden später saßen wie zu viert am Gryffindortisch und wir lachten lauthals über die kläglich versuche von Fred, etwas über Angelinas Kleid zu erfahren. „Und was ist mit deinem, Kleine?" George stupste mich in die Seite und bei dem Wort ‚Kleine' begann nich ein leichtes Kribbeln in meiner Magengegend auszubreiten. So hatte er mich schon eine Weile nicht mehr genannt. Erwartungsvoll sah er mich aus großen dunklen Augen an, welche im Schimmer des Kerzenlichtes, einen leichten orange Ton hatten. Ich blinzelte kurz und lächelte dann breit. „Tja Georgie, darauf wirst du wohl bis zum Ball warten müssen." meinte ich und wendete mich dann wieder meinem Essen zu, wobei mich das Kribbeln den ganzen Abend nicht verließ. Katie saß zusammen mit Alicia am anderen Ende des Tisches und beobachtet uns genau, solange sie diese Distanz wahrte, war mit das allerdings egal. Ich genoß solange es ging die ausgelassene Stimmung zwischen uns 4 und lachte über die albernen Witze der Zwillinge bis und schließlich unsere Hauslehrerin McGonnagal nach oben Schickte.

Weasley is the new BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt