Kapitel 15

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»Iro!« gedämpft nahm ich eine Stimme wahr. »Ey wach mal auf!« rüttelte diese nun an meiner Schulter. Mein Bruder. Mein älterer, nerviger Bruder. »Lass mich in ruhe.« murmelte ich mürrisch in mein Kissen. »Steh auf, du musst mich in die Arbeit fahren.« sagte er und zog anschließend meine Decke weg. »Hey!« genervt versuchte ich ohne meine Augen zu öffnen meine Bettdecke wieder zurück zu erobern, ohne endgültig wach zu werden. Ohne Erfolg.  »Mir ist kalt und ich bin müde fahr doch selber.« brummte ich und hoffte, dass er mich in ruhe weiter schlafen ließe. 

»Mit welchen Füherschein?« fragte er mich ironisch. Ach ja, da war ja was. Ich hatte ganz vergessen, das er ihn abgeben musste, da er ein mal zu viel geblitzt wurde. 

Genervt atmete ich einmal aus, bevor ich mich zwang mich aufzuraffen. »Schön das du wach bist.« lächelte er mich an gespielt falsch an »Wir können in 5 Minuten los.« sagte er, bevor er endlich aus meinem Zimmer verschwand. Ich Seufzte.

Mit dem Haargummi, der sich auf meinem Nachtisch befand, band ich mir einen lockeren Dutt. Herzhaft Gähnte ich mir die Seele aus dem Leib, während ich. nebenbei mein Smartphone in die Hand nahm, um meine Nachrichten zu checken. Großer Fehler. 

Bombardiert von verpassten anrufen, Sprach- und Textnachrichten und sogar Emails, versuchte ich überfordert  mir einzelne Nachrichten durch zu lesen. 

"Wo bist du?!" 

"Stimmt das was Ahmet gesagt hat?"

"Ruf mich zurück!!!"

"No way bist du in sein Auto gestiegen"

"RUF MICH ZURÜCK!!"

Und das war nur ein minimaler Ausschnitt von den ganzen Mitteilungen. Wimmernd lies ich meinen Kopf in meine Hände fallen. Mit einem Moment kamen wieder alle Momente von gestern in mein Gedächtnis. Vor allem die nach dem ich in Ahmets Auto gestiegen bin.


Flashback, nach der Schlägerrei


Es war leise im Auto. Niemand sagte ein Wort, was mir recht war. Ich war so unfassbar wütend auf beide. Ich lehne meinen Arm gegen das Fenster und meinen Kopf gegen meinen Arm. »Küs müyüz?« [Sind wir verstritten?] versuchte er die Stimmung zu lockern. Ich antwortete ihn nicht und sah weiterhin stur aus dem Fenster.

»Hadi Irem, mach nicht so.« ich zog eine Augenbraue in die Höhe »Mach nicht so?« fragte ich ihn aufgebracht, er wusste genau wie er mich so provozieren konnte das ich wieder mit ihm redete.

 »Ahmet was sollte das? Was ist euer Problem?« fragte ich ihn angespannt. Keine Antwort. 

Ich lachte ironisch auf, ist heute keiner in der Lage auf meine Fragen zu antworten? Ich verschränkte meine Arme und hackte nicht weiter nach. Ein hupen ertönte hinter uns, mit gerunzelter Stirn sah ich Ahmet an, er sah zum Rückspiegel und verstärkte wiederum den Griff um sein Lenkrad. 

»Was ist los?« ehe ich verstand was vor sich ging überholte uns rasend schnell ein Mercedes und schnitt uns die Spur. »Ahmet?« schrie ich verängstigt während er fast die Kontrolle über das Fahrzeug verlor. Der Fahrer vor uns bremste prompt ab und rangierte sein Auto seitlich womit er uns den weg versperrte. Ahmet handelte schnell und drückte mit all seiner Kraft auf die Bremse. 

Aus Reflex hielt ich meinen ohnehin schon dröhnenden Kopf und kniff meine Augen zu, mit quietschenden Reifen hielt der Wagen endlich an. Mein Herzschlag beschleunigte sich, ich öffnete wieder meine Augen. Adrenalin schoss in meinem Körper, als ich realisierte das wir nur wenige Zentimeter von einem Aufprall bevor standen. Wir waren kurz davor einen Autounfall zu bauen. Ging es mir ungläubig durch den Kopf.

Durch das offene Fenster nahm ich den Geruch von geschmolzenen Gummi wahr. »Gehts dir gut?« fragte mein bester Freund mich besorgt der sich aufrappelte. Ich nickte, fokussierte meinen Blick jedoch auf den Verantwortungslosen Fahrer der nun aus seinem Mercedes ausstieg.

Es war Enes. Wer sonst?

Als Ahmet ebenfalls sah wer den Wagen vor uns fuhr schnallte er sich ab und stieg aus. Ich blieb sitzen.

»Was sollte das Oglum?!« Enes ignorierte ihn und kam zielgerichtet auf die Beifahrerseite zu.

»Ey!« Enes ignorierte ihn weiter und machte meine Tür auf.

»Steig aus, du kommst mit mir.« sagte er als ob es eine Selbstverständlichkeit währe. »Nein.« sagte ich überraschend gelassen.

»Irem Steig aus!« »Nein, ich werde nicht  aussteigen.« 

»Ich habe gesagt du sollst aussteigen!« diskutierte er weiter. 

»Und ich habe nein gesagt.« unbeeindruckt wand ich meinen blick wieder der Windschutzscheibe zu.

 Die Autos hinter uns fingen schon an zu Hupen, und steckten ihre Köpfe aus den Fenstern raus was die angespannte Situation dezent verschlimmerte. »Haltet doch eure fressen! Was schaut ihr so behindert?!« schrie Enes zurück und ging ein paar Schritte auf den Typen der gehupt hat zu. Dieser Steckte jedoch seinen Kopf wieder ganz schnell in sein Auto uns drehte sein Fahrzeug wieder um.

Besser so für ihn. Ich hatte Enes noch nie so wütend gesehen.

»Irem Hayde.« forderte er mich wieder auf »Komm ich fahr dich nachhause Iroş« mischte sich nun Ahmet wieder ein, aus meinen Augenwinkel konnte ich sehen wie Enes wieder seine Hände zu Fäusten ballte.

 »Ağzına sıctırtma lan senın ebeni, hayatini sikerim oruspu cocuk!« [das übersetzte ich lieber nicht] knurrte Enes.

»Irem benimlen artık gelirmisin?« [kommst du jetzt bitte mit mir?] fragte er mich nun mit einer sanften stimmte. Gänsehaut breitete sich in mir aus, ich biss mir auf die Unterlippe und verschränkte Weiterhin meine Arme. Ich darf jetzt nicht schwach werden.

»So soll es also sein..« seufzte Enes. Mein Blick haftete immer noch stur grade aus auf sein Auto, dass schräg gegen über uns stand. Die Wut verbreitete sich wieder in mir. 

Gibt er jetzt ernsthaft auf? Schon wieder? Das meint er doch nicht ernst oder?! Ich Verstehe es nicht. Eigentlich sollte ich doch zufrieden sein das er endlich los lassen möchte, warum bin ich denn dann schon wieder enttäuscht? 

Um die Wut raus zulassen die in mir aufkam wollte ich grade zu Enes schauen und ihn anschreien, jedoch war er mir schon voraus. Er beugte sich über mich, eine Hand berührte meine Hüfte, die andere schnallte mich ab. 

Und der Groll war wieder wie weggeblasen, stattdessen kribbelte meine Haut unter seinen Berührungen und ein wohliger Schauer lief über meine Rücken. »Sen böyle istedin..« [Du wolltest das so..] nuschelte er. Wie benebelt lies ich es einfach zu, seine Hand wanderte von meiner Hüfte hoch zu meinem Rücken die andere Hand spürte ich unter meinen Kniekehlen. 

Bevor ich realisieren konnte was hier grade passiert trug Enes mich schon zu seinem Auto. »Enes lass mich los!« schrie ich ihn an, als ich auch langsam zu mir kam. 

Hilfesuchend sah ich zu Ahmet, der sich schwer unter Kontrolle hielt. »Wer nicht hören will..« entgegnete er nur frech weiter, er öffnete geschickt die Beifahrertür und setzte mich dort ab. Wie ein kleines Kind schnallte er mich an, zufrieden schloss er danach meine Tür uns sprintete zur Fahrerseite. Fassungslos beobachtete ich ihn »Enes ne yapıyorsun?« [Was machst du?] er schnallte sich ebenfalls an »Kaçırıyorum seni.« [Ich entführe dich.] lächelte er mich an und startete den Motor.

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Hoffe ihr erinnert euch noch an die letzten Kapitel. Habe lange nichts mehr hochgeladen. 😅

Jedoch geht die Geschichte natürlich weiter und ich versuche das nächste Kapitel ebenfalls heute noch hochzuladen. Hoffe ihr freut euch immer noch meine Geschichte zu lesen...

Ansonsten wünsche ich euch noch einen schönen Abend :)

ya Hero ya Mero - Mero428Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt