3357? Nein.. 3573? Auch nicht Fuck nur noch ein Versuch.Verzweifelt kramte ich mein Smartphone aus meiner Handtasche und öffnete meine Anrufliste. »Anne? Ganz schnell was war nochmal mein Pin von meiner Bankkarte?« fragte ich sie verlegen.
Aus dem anderen Ende der Leitung konnte man nur einen Seufzer wahrnehmen. Meine Mutter war es schon gewohnt das ich vergesslich und manchmal schusselig war, und da es nicht das erste mal war das ich meinen Pin durch das ganze sogenannte Kontaktlose Bezahlen vergass, teilte ich meiner liebsten Mutter meinen Pin mit. Gute Entscheidung wie es sich herausstellte.
»3387« erinnerte Sie mich wieder daran. »Wehe du kommst heute zu spät!« warnte sie mich noch. »Muss ich wirklich mit?« versuchte ich mich ein letztes mal noch auszureden. »Keine Chance. Es währe unhöflich die Hochzeit zu verpassen.«
Ich seufzte. »Na gut, aber ich bleibe nicht lange.« versuchte ich weiter zu verhandeln. »Kauf dir einfach ein schönes Kleid und dann schauen wir weiter Irem.« mit diesen Worten beendete sie auch schon das Telefonat.
Seufzend steckte ich mein Handy wieder weg und gab dieses Mal den richtigen Zahlencode im Geldautomaten an. »Ha, geht doch.« triumphierte ich als der Automat endlich mein Geld ausspuckte.
Mit einem mulmigen Gefühl verlass ich anschließend die Bank. Ich war mit Dilara verabredet, die mir eine Unterstützung beim Shoppen sein wollte. Ehrlich gesagt habe ich gehofft mich von dieser Feier wegschleichen zu können, leider Vergeblich. Weshalb ich auch mir kein Kleid besorgt habe, was ich jetzt auf den letzen Drücker nachholen muss.
Gedankenverloren ging ich zu meinem Auto.
Was mache ich wenn Enes auf der Hochzeit auftaucht? Schließlich sind wir in der selben Nachbarschaft aufgewachsen, seine Familie ist mit Sicherheit auch eingeladen worden.
"Aber was soll denn bitte der große Mero auf einer Hochzeit treiben" Grübelte ich.
»Ey Irem!« riss mich eine männliche Stimme aus meinen Gedanken.
Huh? Ruckartig blieb ich stehen. »Dogan?« fragend blickte ich auf den besten Freund von dem Typen der mir grade durch den Kopf ging.
»Endlich bist du stehen geblieben.« erleichtert und ausser puste lehnte er sich gegen mein Auto an, an das wir gelang sind. »Ich renne dir schon seit 3 Minuten hinterher.« versuchte er sich gehetzt zu erklären.
»Und von dieser kurzen Strecke bist du so fertig?« fragte ich ihn belustigt. Ich sperrte mein Auto auf und gab ihn ne Wasserflasche aus dem Handschuhfach. Dankend nahm er sie an »Hatte noch von dem Training gestern Muskelkater.« rechtfertigte er sich »Ansonsten hätte ich dich Easy erreicht.« sagte er gehoben und nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche.
Ich lachte. So kannte ich Dogan, er hatte schon immer ein grosses Ego.
»Können wir reden?« fragte er mich nun mit einem etwas ernsteren Ton. Mein Blick schweifte von ihm auf meine Armbanduhr, die mir verriet, dass ich noch über eine Stunde zeit habe bis ich mich mit Dilara traf.
Ich hatte nie was gegen Dogan, er war Immer ein guter Freund zu mir. Ausserdem sah er mich bittend mit seinen großen Augen an, wie kann ich den Nein sagen?
»Steig ein.« forderte ich ihn also auf und begab mich zum Fahrersitz.
Ich fuhr an einen Ruhigen Ort, schaltete den Motor aus und drehte mich zu Dogan. »Über was willst du reden?« stellte ich ihn zu rede, da wir auf den Weg bisher nur Smalltalk geführt haben. Er seufzte.
»Du solltest Enes eine 2. Chance geben.« lies er die Katze aus dem Sack.
Natürlich wusste ich das er sowas in der Art ansprechen würde. Ohne was zu sagen hörte ich ihn weiter zu. Ich fokussierte mich nach vorne und beobachtete die dunklen Wolken die an uns vorbeizogen. Es sah nach Gewitter aus.
»Als du gingst war er wie ausgewechselt.« führte er fort. »Du hast ihn gefehlt, er war seltsam es war dann alles zu viel für ihn, er kam ohne dich nicht klar.« erklärte er. »Ey Irem er hatte grade einen Plattendeal bekommen, viele Leute haben sich gemeldet eine menge Weiber rannten ihn hinter her.«
Ich wand meine Blick mit hochgezogenen Augenbrauen wieder auf ihn. »Natürlich hat er sich nicht drauf eingelassen.« hob er seine Hände unschuldig.
»Und Idil?« monoton und mit gekreuzten Armen konfrontierte ich ihn.
Mir war bewusst das ich Enes darauf ansprechen sollte, und nicht seinen besten Freund. Aber seitdem ich die beide in diesem Café so vertraut gesehen habe, konnte ich nicht mehr klar denken.
Er seufzte »Du verstehst nicht.« nuschelte er »Als du weg warst..« fing er wieder an und gestikulierte wie verrückt »Er ist in ein richtiges Loch gefallen, ohne jeglichen vertrauen zu anderen Menschen! Er wurde wegen seinem Hype von all den Seiten ausgenutzt. Was denkst du wieso er was mit Idil hatte? Sie war nur ne Ablenkung für ihn. Er hat tag und Nacht gearbeitet um nicht ständig an dich denken zu müssen! Irem wach doch auf. Lass das zwischen euch doch nicht kaputt machen. Vor allem nicht von solchen Menschen.« aufgebracht versuchte er seinen Freund zu verteidigen.
Stumm hörte ich ihn weiter zu. »Idil hat ihn durchgehen manipuliert. Du musst dir vorstellen mit den ganzen Stress den er hatte und die Wörter das du dich von ihm entfernen wirst, dass zwischen euch nichts mehr so wie früher wird. Er sich seinem Erfolg und du dich deinen neuen Leben in einer neuen Stadt widmen wirst, hat ihn kaputt gemacht. Er hat tagelang nicht geschlafen nur gehuselt und war unterwegs. Irgendwann konnte er einfach nicht mehr!« aufrichtig durchbohrte er mich mit seinem Blick und wartete scheinbar auf eine Reaktion meinerseits.
Ich lies mir seine Worte alle nochmal durch den Kopf gehen.
Ich weiss wann Dogan lügt. Der Junge verratet sich immer selber indem er immer aufgeregt mit seinen Fingern spielt.
Was er aber heute nicht tat.
Er sagt also die Wahrheit.
Meine Hände umfassten meinen dröhnenden Kopf. Jetzt weiss ich gar nicht mehr was ich denken soll.
»Dogan..« setzte ich an »Lass es dir einfach noch einmal durch den Kopf gehen.« unterbrach er mich. Leicht überfordert sah ich ihn an. »Okay?« fragte er mitfühlend.
Ich atmete kräftig aus.
»Okay.«
-
»Irem kommst du?« rief mich mein Bruder.
»Komme.« schrie ich in der selben Lautstärke zurück. Ich antwortete schnell Ahmet, der mich fragte wie es mir ginge per iMessage zurück und packte mein Handy in meine Tasche.
Ahmet und ich schrieben so gut wie jeden Tag. Auch bevor ich umgezogen bin, er war schon immer eine Bezugsperson für mich.
Ich Zog noch schnell passend, zu dem Kleid was ich mir heute gekauft habe, meine hohen Schuhe an und machte mich auf den Weg nach unten zu meiner restlichen Familie.
»Da ist ja meine Wunderschöne Tochter.« begrüßte mich mein Vater als er mich erblickte. Lächelnd hackte ich mich unter seinen Arm und zusammen verließen wir das Haus.
Während der Autofahrt machte ich mir noch über den heutigen Tag Gedanken. Nachdem Dogan weg war, habe ich mich auch schon mit Dilara getroffen.
»Und was hast du jetzt vor?« waren ihre Worte an mich nachdem ich ich ihr weiter gegeben habe was Dogan mir erzähl hatte.
»Ich weiss es nicht.«
Und bei Gott ich wusste es ehrlich nicht. Ich wusste nur das ich mich mit Enes aussprechen muss.
Ich wusste nicht ob ich ihn verzeihen kann, ob ich ihn überhaupt wieder vertrauen kann. Im Endeffekt hat er mich einfach fallen gelassen und ist zur nächst besten gerannt.
Rechtfertigen den Dogans Worte sein verhalten?
Seufzend schaute ich aus dem Fenster.
Wir näherten uns der Hochzeit und vom weiten konnte ich schon die ganzen schick gekleideten Gäste erkennen.
Am liebsten wäre ich grade einfach nur alleine.
Der Wagen hielt und alle stiegen aus. Meine Mutter nahm meinen kleinen Bruder auf den Arm, der mit seiner kleinen Krawatte einfach nur zuckersüß aussah. Ich kniff ihn einmal in die Wangen, worauf er sein Gesicht leicht verzog. Ich lächelte und folgte meiner Familie in den großen Saal.
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ya Hero ya Mero - Mero428
FanficVorsichtig tupfte ich das Blut von seinen Lippen ab. Ich wünschte ich könnte ihn diesen Schmerz abnehmen. »Wieso Enes..?« flüsterte ich, mein Blick immer noch auf seinen Lippen fixiert. »Ich musste.« sagte er und hob mein Kinn hoch so damit ich ihn...