Alltag im Heim.

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Teil 1:

Mal wieder sitze ich alleine, draußen auf der Schaukel. Alle anderen Kinder sind drin, hoffen das eines der Pärchen sie adoptiert, am Ende wird es so wie sonst auch sein 2-4 Kinder gehen strahlend in ihre Zimmer, die anderen sind den Tränen nahe. Ich mache mir schon gar nicht mehr die Mühe, in einem Jahr komme ich auch ohne Adoption hier raus.Maria meine Betreuerin hatte mich noch versucht dazu zuüberreden mich zu den anderen zu gesellen, aber ich hab ihr wie jedes mal gesagt, dass ich mich nicht zu ihnen gesellen werde und mich wie ein Tier im Zoo zur Show stellen lasse. Daraufhin ging sie seufzend ins innere des Gebäudes, meiner persönlichen Hölle. Von hier draußen konnte man das Geschehen recht gut beobachten, da der Aufenthaltsraum mit einer Art Fensterfront ausgestattet war und gerade konnte ich sehen wie sich Luisa ein 5 Jähriges Mädchen tierisch freute, Kind Nummer 1 hat gerade 'neue Eltern' gefunden. Manche der Paare schaute auch zu mir raus, doch ich sah sie immer mit einem Blick an, der sie sofort wieder weg sehen ließ. Die Heimleiterin schüttelte daraufhin immer wieder mit dem Kopf, für die Schreckschraube war ich sowieso ein Dorn im Auge, ich habe mich hier noch nie an die Regeln gehalten, erschien nie zu meinen Therapiestunden, die ich aufgrund des Verlustes meiner Familie bekam. Ich hatte einzig und allein Maria, sie war immer auf meiner Seite, hörte mir zu und war immer zur Stelle wenn ich von den anderen geärgert wurde. Ja auch wenn ich eine der ältesten bin, wurde ich gehänselt, weil niemand mich verstand, warum ich so bin wie ich bin, außer halt Maria. Kind Nummer 2 hat so eben 'neue Eltern' gefunden und in 10min müssen die Pärchen alle schon gehen, wird eng für die anderen. Auf meinem Steinzeithandy zeigte mir die Uhr 17:50Uhr an, in 10min gibt es Essen, ich entschloss mich dazu schon mal in den Speisesaal zu gehen, so hatte ich freie Platzwahl und musste nicht bei den Mülltonnen sitzen, solche Tage hatten doch schon was gutes. Auf dem Weg dorthin kam ich am schwarzen Brett vorbei, an dem ein neuer Zettel hing, neugierig blieb ich stehen..

Verbotene Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt