Kannst du mir einen Gefallen tun?

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Teil 19:

"Marco?", Lilliana's leise Stimme, ließ mich aus meiner Gedankenwelt, wieder in die Wirklichkeit kommen. "Was denn Kleine?". "Nenn mich nicht Kleine!", schmollte sie und kniff mir in den Bauch. "Aua!", beschwerte ich mich sofort, natürlich tat es mir nicht so doll weh, wie mein 'Schmerzensschrei' es eigentlich deuten sollte. Für kurze Zeit, vielleicht ein paar Millisekunden hatte ich ihr tatsächlich ein Mini-Lächeln gezaubert, doch danach war ihr Gesichtsausdruck wieder so, wie ich sie vor ein paar Stunden kennengelernt hatte, ohne jegliche Emotionen. "Sei keine Memme!", meinte sie. "Also was möchtest du?", ohne auf ihre Aussage einzugehen fragte ich sie dies. Denn wenn man es genau nahm, bin ich eine Memme, ich habe oft wegen des Verlustes von Damian Nachts wach gelegen und geheult. "Wie spät ist es?", die Frage verwunderte mich, doch gab ich ihr eine Antwort darauf, nachdem ich auf meine Handy gesehen hatte:"Halb 11 wieso?". "Kannst du mir einen Gefallen tun? Mich zum Friedhof am Stadtrand zu fahren? Sonst bin ich immer zu Fuß hin gelaufen,a aber das würde ich von der Zeit her nicht mehr schaffen.". "Was möchtest du denn um die Uhrzeit auf dem Friedhof?". "Ich mache das immer an ihrem Todestag, ich bin immer um Punkt 00:00 Uhr da und bete und spreche zu ihnen.". Ich nickte. Ich spührte die Angst die von ihr kam, sehr stark:"Keine Sorge, ich halte dich nicht für verrückt. Und ja ich fahre dich, zieh dich schnell an, dann können wir los.". Freudig und doch ohne Emotionen sah sie mich an. "Aber wir müssen leise sein, die Hexe darf uns nicht erwischen!", meinte sie noch, ehe sie sich die Schuhe und ihre Jacke anzog. Mit Hexe wusste ich natürlich das Frau Gebner gemeint war, denn wer sollte es sonst anderes sein? Und das sie uns nicht erwischen durfte war mir klar, ich kannte die Regeln, hängen am Schwarzen und ich habe mir aus Langeweile durchgelesen, dadurch wusste ich das die Kinder nur mit Erlaubnis und an bestimmten Tagen das Gelände verlassen durften und das um 22Uhr Bettruhe ist und sich keiner mehr auf den Fluren aufhalten darf, außer er muss ganz dringend auf sie Toilette. "Geschafft!", erleichtert atmete Lilliana aus, als wir uns endlich in meinem Auto befanden...

Verbotene Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt