#1 Eileen & Niall Horan {G}

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Voller Vorfreude betrat ich den Flur und warf einen letzten Blick in den Spiegel. Gleich würde Niall anklingeln und mich zum wöchentlichen spazieren abholen. Ich liebte es Zeit mit ihm zu verbringen.

Niall war mein bester Freund seit dem Kindergarten. Schon damals verbrachten wir viel Zeit miteinander, bis er auf die weiterführende Schule ging. Er hatte immer weniger Zeit für mich und als ich dann auch in die höheren Klassen kam, sahen wir uns kaum noch. Mit den Jahren merkten wir, dass wir ohne einander nicht auskamen und trafen uns dann wöchentlich, seit ungefähr zwei Jahren.

Wie erwartet klingelte es nicht viel später an der Tür. Ich öffnete die Tür und mein Blick fiel sofort auf seine blauen Augen. Er sah mich an und lächelte, ich erwiderte es sofort. Ich bat ihn herein und umarmte ihn. Sofort sog ich seinen wunderbaren Geruch in mich auf. Viel zu früh löste er sich. Ich zog mir schnell meine Sneakers und meine Jacke an, rief dann dass ich weg war. Meine Mom rief noch „Gut, Eileenchen. Viel Spaß euch beiden!", und ich verdrehte meine Augen, was sie zum Glück nicht sah. Niall erwiderte noch einen Gruß und wir gingen heraus. Die kühle Januar-Abendluft traf auf meine Haut und hinterließ ein angenehmes Gefühl auf ihr.

„Du siehst wunderschön aus." komplimentierte Niall mich und ich musste grinsen. Seit ein paar Wochen machte er mir immer Komplimente und ich hatte keine Ahnung wieso. Natürlich störte es mich nicht im Geringsten. Ich spürte wie sich meine Wangen leicht rosa färbten und ich sah auf den Boden.

„Danke" brachte ich flüsternd heraus.

Ich sah wieder zu ihm und merkte, dass er auf seiner Unterlippe kaute und ebenfalls auf den Boden sah. Seine Hände waren in den Vordertaschen seiner dunklen Jeans. War er etwa nervös?

„Wie geht es dir?" fragte ich ihn, um die eigenartige Stille aufzulösen. Schlagartig sah er zu mir auf und blinzelte ein paar Mal.

„Wie bitte?" fragte er ganz aufgelöst. Vermutlich hatte ich ihn aus seinen Gedanken gerissen. Ich kicherte leise, woraufhin er sich leicht entspannte.

„Ich habe dich gefragt, wie es dir geht" sagte ich ruhig. „Ach so. Tut mir leid." Er lächelte und sah wieder nach vorne. „Es geht mir sehr gut, du bist ja in meiner Gegenwart." Ich sah ihn an kaute auf meiner Wange herum. „Mir geht es genau so."

Wir gingen den Weg weiter entlang, denselben den wir immer gingen. Plötzlich deutete Niall in eine Abzweigung und ich nickte. Als wir hineinbogen, streifte sein Arm meinen. Durch die Jacke spürte ich die Berührung und mein Arm bekam eine Gänsehaut.

Ich konzentrierte mich auf den Weg, als Niall mich mit dem Arm leicht anstieß. Ich fiel mehrere Schritte zur Seite und landete mit dem Hintern im Graben. Langsam sah ich zu ihm nach vorne.

„Niall!" schrie ich und sah ihn entsetzt an. Ein Lachen unterdrückend musterte ich ihn. Er presste die Lippen aufeinander. Lachend warf er den Kopf in den Nacken, dann sah er mich an. Seine hellblauen Augen strahlten in der Dämmerung und waren leicht zusammengekniffen. Seine perlweißen Zähne ebenfalls. Er wirkte wie ein Engel höchstpersönlich.

Ohne dass ich es bemerkte stahl sich ein Lächeln auf meine Lippen. Ich fühlte mich augenblicklich wohl. Niall kam einige Schritte auf mich zu, seine Hände immer noch in seinen Hosentaschen. Sein Blick lag auf dem Boden vor ihm, dann sah er auf. Blau traf grün.

Ich fragte mich, wie es möglich war, so gut auszusehen. Er fuhr sich durch seine blonden Haare und ich schnappte nach Luft. Diese eine Bewegung brachte mich schon zum durchdrehen. Wieso reagierte ich auf einmal so auf ihn? Niall machte weitere Schritte und stand nun vor mir. Nicht eine Sekunde ließ ich ihn aus den Augen, es war unmöglich. Er streckte eine Hand nach mir aus und ich ergriff sie.

Meine Hand kribbelte. Niall zog mich aus dem Graben und ich stand nun direkt vor ihm. Seine Hand löste er nicht von meiner. Meine passte perfekt in seine - als ob sie füreinander gemacht waren. Ich löste meinen Blick von unseren Händen und blickte dann in seine Augen. Seine Augen waren hell und klar. Ich hatte sie davor noch nie so intensiv gemustert und verlor mich in ihnen.

Noch nie war ich ihm so nah. Er legte seine freie Hand auf meine Hüfte und zog mich sanft näher an ihn, sodass ich ihm noch näher war. Mein Körper lehnte an seinem, unser Blick wurde kein Mal unterbrochen. Bis er kurz auf meine Lippen sah und dann wieder in meine Augen. Ich könnte schwören, dass ich ein Funkeln entdeckte.

Langsam lehnte sich Niall zu mir hinunter und unsere Nasenspitzen berührten sich. Meine Hand wanderte wie von selbst zu seinem Nacken. Ich malte kleine Muster, was eine Gänsehaut bei ihm auslöste.

Mit einer Bewegung legte er seine Lippen auf meine. Sofort schloss ich meine Augen. Ein Feuerwerk explodierte in mir. Ich stellte mich auf Zehenspitzen um ihm näher zu sein. Mein Mund öffnete sich einen Spalt breit und Nialls Zunge strich über meine Lippen. Er hinterließ dort eine brennende Spur. Ich biss ihm leicht in seine Unterlippe und er stöhnte leise auf.

Nach einer kleinen Ewigkeit lösteten wir uns voneinander. Unsere Nasenspitzen berührten sich wieder und ich grinste. Da realisierte ich erst, was ich getan hatte.

Wir waren immer nur Freunde. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, etwas mit ihm anzufangen. Vorstellen konnte ich es mir schon, aber hatte danach nur lachend den Kopf geschüttelt. Niall und Eileen gegen den Rest der Welt, hieß es damals immer. Ohne es zu bemerken hatte ich mich in meinen besten Freund verliebt, und er sich in mich. Wie eine klassische Liebesgeschichte.

Grinsend biss ich mir auf meine Unterlippe und stellte mich wieder auf meine Zehenspitzen, um ihn erneut zu küssen. Etwas überrascht erwiderte er und ich grinste in den Kuss hinein.

Als wir uns wieder lösten musterte Niall mein Gesicht, doch er blieb an meinen Augen hängen. Er nahm seine Hand von meiner Hüfte und strich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr. „Eileen" flüsterte er so leise, dass nur ich es hören konnte und lächelte. Sein Lächeln war ein wenig anders als sonst. Es war echt.

You & I | one shot'sTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang