„-und die waren einfach sowas von krass!", redete meine Freundin und ich nickte nüchtern.
„Nicht schon wieder er? Du hörst mir nie zu, ständig bist du mit den Gedanken bei ihm!"
Ich blickte auf. Sie sah mich enttäuscht und sogar ein wenig genervt an. Sofort spürte ich Reue. Natürlich wusste ich direkt, wen sie meinte. Und es war sogar wahr - meine Gedanken hingen die gesamte Zeit an dem braunhaarigen, blauäugigen Angestellten.
„Es tut mir ja Leid! Aber... was soll ich denn machen?", fragte ich sie und seufzte.
„Hm." Sie schaute zum Tresen, hinter welchem er stand und fröhlich die Kunden bediente. Er händigte gerade einer älteren Dame eine Tüte, die beschriftet mit dem Logo des Cafés war, aus. Sie sagte etwas zu ihm, woraufhin er lachte. Seine Augen verengten sich zu schlitzen und seine strahlenden Zähne waren zu sehen. Es war das Lächeln, wofür ich jeden Tag hierher kam. Sein Sunshine-Lächeln. „Er ist ja eigentlich ganz schnuckelig. Ich bin einverstanden."
„Womit?", fragte ich verwirrt, ohne den Blick von Louis, dem Angestellten, zu wenden.
„Na, dass er dein Freund wird!"
Nun blickte ich sie wieder an. Sie sah mich ernst an und nahm einen Schluck von ihrem Milchshake. Ich versuchte, sie böse anzufunkeln, brach jedoch in Gelächter aus, welches sie Sekunden später erwiderte.
„Laura, jetzt mal ganz im Ernst. Du gehst jeden, wirklich jeden einzelnen Tag in dieses Café, seit den gesamten Ferien. Dabei gefällt es dir nicht einmal hier! Und wenn du feststellst, dass Louis an jenem Tag nicht arbeitet, gehst du wieder. Du beobachtest die ganze Zeit diesen einen Jungen. Und du wirst ganz nervös, wenn er dich bedient, oder gar, nur in der Nähe ist. Das geht schon so lange so! Du hast nicht den Mut, zu ihm zu gehen und mit ihm ein einfaches Gespräch zu führen. Stattdessen sitzt du hier und tust nichts anderes, als ihn zu observieren."
Ich blickte sie an. Ich war nicht in der Lage, irgendetwas zu erwidern, bevor sie weitersprach.
„Und weißt du was? Das eigenartige ist ja, du beschattest ihn die komplette Zeit, und merkst dabei gar nicht, dass er auch jede freie Minute hierher sieht."
Meine Augen weiteten sich. „Wie jetzt... Du meinst...?", stammelte ich, sah dann (zum wahrscheinlich tausendsten Mal) zu Louis. Und tatsächlich, er sah in diese Richtung.
Ich blickte wieder meine Freundin an. Sie lächelte mich stolz an.
„Okay, vielleicht sieht er hier hin. Das kann aber genauso gut an etwas anderem liegen", widersprach ich. Ohne es zu bemerken, schweiften meine Augen unzählige Male zu Louis.
Sie seufzte nur, stand dann auf. Sie deutete zu den Toiletten und ich nickte leicht, um ihr Bescheid zu geben, ich hatte verstanden. Mein Blick folgte ihr, bis ich neben mir ein leises Geräusch vernahm. Als ich hinsah, verschlug es mir glatt die Sprache.
„Hi Laura." Verlegen kratzte sich der Junge mit den schönsten Augen weit und breit am Hinterkopf. Ich öffnete den Mund um etwas zu erwidern. Doch mein Gehirn bestand gerade nur aus Matsch.
Louis sah zu Boden. „Darf ich mich vielleicht ...dazu setzen?"
Stürmisch nickte ich und fing mich wieder. Ich flüsterte nur ein leises „Um, klar" und verpasste mir innerlich selbst eine Ohrfeige.
„Ich bin Louis.", stellte er sich vor und lächelte. Automatisch erwiderte ich dieses Lächeln.
„Ich weiß.", lachte ich. Meine Hände zitterten auf meinem Schoß, ebenso meine Beine. Vor lauter Aufregung hatte ich nicht mal seine Nervosität bemerkt.
ŞİMDİ OKUDUĞUN
You & I | one shot's
Romantizm❝nothing can come between you & i not even the god above can separate the two of us❞ Just a small collection of short stories, so called "one shot's". So romantic, really corny and stuff. {mostly german ones, soon english ones as well (re...