Mondscheingedanken

chapter one

" Wʜᴀᴛ ɪs ᴅᴇᴘʀᴇssɪᴏɴ ʟɪᴋᴇ?" ʜᴇ ᴡʜɪsᴘᴇʀᴇᴅ. "Iᴛ's ʟɪᴋᴇ ᴅʀᴏᴡɴɪɴɢ. Exᴄᴇᴘᴛ ʏᴏᴜ ᴄᴀɴ sᴇᴇ ᴇᴠᴇʀʏᴏɴᴇ ᴀʀᴏᴜɴᴅ ʏᴏᴜ ʙʀᴇᴀᴛʜɪɴɢ."

Depression. Ein schwieriges Wort. Manche würden sagen, es fängt erst an, wenn du dich umbringen willst, andere behaupten, dass man schon Depressionen hat, wenn man öfter mal traurig ist.

Ich glaube nicht, dass eins davon "richtig" ist. Ich glaube, dass die Schwärze im Leben dazugehört - doch sie darf dich nicht verschlingen.

Denn dann zieht sie dich runter, immer weiter, bis du vergisst, wie viel ein wenig Sonne in dir ausmachen kann.

•••

Ich wache auf. Ich denke kaum, dass ich mich jemals an die Sekunden nach dem Aufwachen gewöhnen werde.

Das Problem ist diese Orientierungslosigkeit:
du schwebst noch zwischen Traum und Realität.

Gestern Abend saß ich wieder auf meinem Dach und habe den Mond angeschaut. Ich bin beeindruckt davon, wie er sich verändern kann.

Mal siehst du nur eine Sichel, dann den ganzen Mond. Ich denke ich wäre gerne wie der Mond, so leicht wandelbar, doch ich bin immer ich: Lucian, der seinen Bruder verloren hat.

Wie jeden Tag laufe ich zur Schule, das hat nichts damit zu tun, dass ich gerne laufe -eher versuche ich Menschen zu vermeiden.

Ich glaube auch nicht, dass Menschen immer schlecht sind, es gibt sicherlich einige ganz nette, jedoch habe ich diese anscheinend noch nicht getroffen. Wobei, das stimmt so nicht ganz, es gab ja meinen Bruder.

Als ich da so entlangehe, verliere ich mich in meinen Gedanken.