Mᴏᴍ, ᴀᴍ ɪ sᴛɪʟʟ ʏᴏᴜɴɢ? Cᴀɴ ɪ ᴅʀᴇᴀᴍ ғᴏʀ ᴀ ғᴇᴡ ᴍᴏɴᴛʜs ᴍᴏʀᴇ?
-ᴄʟᴀss ᴏғ 2013 ʙʏ ᴍɪᴛsᴋɪIrgendwie ist es komisch zwischen uns seit jenem Abend. Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein.
Seid dem Tag ist eine Woche vergangen und wir hatten flüchtig Kontakt, jedoch kaum richtige Gespräche.
Vielleicht bemerkt Aaron es nicht, aber mir fällt sehr wohl auf, dass er mir aus dem Weg geht. Als ob er wartet, bis ich den ersten Schritt auf ihn zumache.
Und obwohl mich Angst begleitet, Angst vor Ablehnung, gehe ich heute auf ihn zu. Nach der Mittagspause in unserer Cafeteria, als er gerade mit seinen Freunden zurück zum Unterricht gehen will, nehme ich ihn kurz von hinten bei der Hand und frage ihn leise, ob er kurz Zeit hätte.
Er nickt kurz und schickt seine Freunde vor.
"Hör mal, dass von letztens tut mir leid. Wirklich. Wollen wir uns vielleicht die Tage mal treffen?" frage ich.
"Ähm, gerne?!" sagt der Junge mir gegenüber, mehr fragend als antwortend.
Ich bin irritiert. Will er sich nicht mit mir treffen? Wenn ja, warum sagt er es nicht einfach?
"Ist alles gut?" frage ich. "Wenn du nicht willst, ist es auch okay, weißt du."
Ist es nicht. Es wäre nicht okay.
"Doch, doch natürlich will ich, ich war nur überrascht das du mich gefragt hast." antwortet er nun mit einem strahlenden Lächeln.
Es erwärmt mir wortwörtlich das Herz. Wir machen aus, uns in 2 Tagen zu treffen und an den Stadtsee zu gehen. Wir können dort Tretboot fahren oder picknicken. Ich freue mich wirklich.
•••
Nach der Schule erhalte ich eine Nachricht von meiner Mutter:
Schätzchen, vergiss deine Theraphiestunde nach der Schule nicht.
Das hatte ich tatsächlich vergessen. Oder verdrängt. Also mache ich mich in die entgegengesetzte Richtung zur Praxis auf.
Als ich die Praxis betrete und mir der sterile Geruch des Desinfiktionsmittels in die Nase steigt, würde ich am liebsten sofort wieder umdrehen.
Ich verabscheue diesen Gerruch und kann absolut nicht verstehen, warum eine Praxis, welche nicht im geringsten etwas mit Verletzungen und OPs zu tun hat, so richen muss.
Ich gehe zu der Sekritärin, die mir freundlich mitteilt, dass es eine neue Thearpeutin gibt. Sie heisst Frau Lotus und wird mich ab jetzt übernehmen. Ich habe Frau Winter anscheinend mit meinen eintönigen Antworten gelangweilt. Schade.
Ich weiss nicht, ob ich das gut finden soll. Natürlich, ich habe Frau Winter verabscheut, aber sie wusste wenigstens was los war.
Als ich zu Frau Lotus gerufen werde, begrüsst mich eine jung aussehende Frau, vielleicht in den 30ern.
Sie ist mir sofort sympatisch, auch das passiert nicht oft.
"Hallo, Lucian. Zuallererst: Ich habe mir deine Akte nicht durchgelesen. Ich fände es toll, wenn du mir erzählst was dich bedrückt, und nicht ich dir die Fragen aus der Nase ziehen muss. Denkst du wir kriegen das hin?"
Ich bin überrascht. Ich war schon bei vielen verschiedenen Menschen, aber immer hatte ich das Gefühl, sie hatten schon eine Meinung über mich. Sie kannten mich nicht, dachten aber mich zu kennen und über mich zu urteilen zu können.
Diese Frau ist anders. Sie will dass ich ihr von meinem Leben erzähle. Ich sage, dass das schwer ist, da mein Leben aus Lesen und Sterne anschauen besteht.
Und dann erzähle ich von Aaron. Ich muss es einfach jemandem außer Lou erzählen und als ich ihr von ihm erzähle, stiehlt sich ein Lächeln auf meine Lippen.
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Mondscheingedanken
Cerita PendekWie die Sonne den Mond aus dem Dunklen befreit- oder die Geschichte von Lucian und Aaron.